Kategorie 'Nachrichten'

Politisch gewollter Rechtsbruch in Deutschland

Montag, 26. Februar 2018 - 08:39

Ich kümmere mich kaum noch um dieses Blog, aber möchte diese heutige Meldung doch kommentieren:

https://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/umfrage-betriebsraete-beklagen-gestiegenen-arbeitsdruck_id_8525605.html

Montag, 26.02.2018, 11:26

Die größeren deutschen Unternehmen sind auf die Herausforderungen der Digitalisierung und des gleichzeitigen demografischen Wandels nicht ausreichend vorbereitet.
Das ist das Fazit einer am Montag veröffentlichten Betriebsrätebefragung der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf. [...]

[...] Beim Gesundheitsschutz führten drei von vier Betrieben die vorgeschriebenen Gefährdungsabschätzungen nicht wie vorgeschrieben durch, berichteten die Arbeitnehmer. [...]

Das Gejammer nervt. Hier ist doch nichts mehr neu! Die große Mehrheit der Unternehmer kann sich über Recht und Gesetz stellen, weil das offensichtlich erlaubt ist. Und faktisch erlaubt ist das, weil das Versagen der überforderten und eingeschüchterten behördlichen Aufsicht politisch gewollt ist. Trotz besten Bemühens fällt mir dazu nun wirklich keine bessere Erklärung mehr ein.

Im Jahr 2012 führten 80% der Unternehmen keine Beurteilung psychischer Belastungen durch.

Im Jahr 2018 wird nun berichtet, dass sich immer noch satte 75% der Unternehmen frech über Recht und Gesetz stellen.

Diese Anarchie herrscht seit mindestens 2004, nachdem das BAG die seit 1997 bestehende Pflicht zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen klarstellte. Das kann kein Zufall mehr sein, sondern geht nur, wenn dieser Rechtsbruch politisch gewollt ist.

Kann man die Mehrzahl dieser Unternehmer und die mit ihnen zusammenarbeitenden Aufsichtsbehörden deswegen “kriminalisieren”? Wie nennt man Leute, die zulassen, dass Menschen durch vorsätzlich mangelhafte Kontrolle arbeitsbedingt krank werden? Diese Art von “Nachhaltigkeit” ist ziemlich ekelhaft. Wie kann man den Rechtsstaat noch schützen, wenn Politiker, die mit ihnen verbundenen Unternehmer und die oberen Behörden die unteren Aufsichtsbehörden (nicht nur im Arbeitsschutz) so ausbremsen, dass sie ihre Aufgabe gar nicht erfüllen können? Solche Politiker leisten vorsätzlich Beihilfe zur Körperverletzung.

Hier gibt’s mehr: https://idw-online.de/de/news689789

Zustimmung zum Enwurf der ISO DIS 45001

Montag, 24. Juli 2017 - 08:40

Zwar wurde der Entwurf ISO DIS 45001.2 seitens des deutschen Spiegelausschuss NA 175-00-02 AA “Arbeitsschutzmanagementsysteme” abgelehnt, aber insgesamt wurde er in der internationalen Abstimmung jedoch nun angenommen.

Im deutschen Spiegelausschuss wird u.A. noch ein Hinweis zum Entwurf der deutschen Sprachfassung diskutiert, der die Richtigkeit der Übersetzung des Begriffs “ill health” mit “Krankheit” in in Frage stellt. Der Begriff “Krankheit” beschreibt ja nur eine Teilmenge der Gesundheitszustände, die der Begriff “Ill health” umfasst.

Ein ähnlicher Fehler hatte sich übrigens schon in die deutsche Fassung von OHSAS 18001:2007 eingeschlichen. Dort wurde “ill health” fälschlicherweise mit “Erkrankung” übersetzt.

München: Arbeitswelt ohne Arbeitsschutz

Sonntag, 2. Oktober 2016 - 13:52

Keine Überraschung: Bei der Münchener Woche für Seelische Gesundheit bleibt in der Rubrik Arbeitswelt der Arbeitsschutz ausgeschlossen.

Rubrik Arbeitswelt selektiert in http://www.woche-seelische-gesundheit.de/veranstaltungen/index.html:

Datum / Zeit / Ort Titel Rubrik Kurzbeschreibung

09.10.2015
11:00 – 18:00 Uhr
Dachauerstr. 192,
80992 München
psychisch gesund durch Arbeit, Betroffene berichten in Kurzfilmen Teilhabe am Erwerbsleben trotz psychischer Erkrankung bei diakonia. Krisen frühzeitig erkennen und junge Erwachsene erfolgreich integrieren.
Kurzfi…
14.10.2015
18:00 – 20:00 Uhr
Einstein Kultur, Einsteinstraße 42,
81675 München
Stress, Burnout und Mobbing – Was hilft? Eine Diskussion über den Umgang mit psychischen Belastungen und einem Gespräch mit Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Ministerpräsident a.D.
14.10.2015
18:30 – 19:30 Uhr
Arcisstr. 35,
80799 München
Arbeitslosigkeit und Gesundheit: Reaktionen von Psyche und Körper Der Vortrag zeigt Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und der Gesundheitssituation Betroffener auf und beschreibt Möglichkeiten der Prävention.
14.10.2015
19:00 – 21:00 Uhr
Pariser Straße 8,
81669 München
Erwerbsleben, Arbeitslosigkeit und Depression – Sachliches zu einem Tabu Ein Themenabend für Erwerbstätige und Arbeitslose: Wie lässt sich die Depression mit dem Berufsleben vereinbaren, welche Handlungsstrategien sind b…
15.10.2015
10:00 – 11:30 Uhr
Arnulfstraße 205,
80634 München
Tag der offenen Tür Die Isar-Würm-Lech Werkstätten für behinderte Menschen und das IwentCasino laden ein zu Werkstattführung und Gesprächen über berufliche Ausssich…
15.10.2015
14:00 – 15:30 Uhr
Arnulfstraße 205,
80634 München
Tag der offenen Tür Die Isar-Würm-Lech Werkstätten für behinderte Menschen und das IwentCasino laden ein zu Werkstattführung und Gesprächen über berufliche Aussicht…
15.10.2015
15:00 – 16:30 Uhr
Sanatoriumsplatz 2,
81545 München – Süd
Wenn die Arbeit krank macht – Stressreduktion durch Achtsamkeit Die Psychosomatische Tagesklinik Harlaching stellt sich in ihren Räumlichkeiten mit ihrem bewährten multimodalen Behandlungsangebot für Depression,…
15.10.2015
17:00 – 18:00 Uhr
Seidlstr. 30,
80335 München
Gelassen und achtsam durch den (Arbeits-)alltag Achtsamkeit im Sinne einer bewussten, akzeptierenden Aufmerksamkeitsrichtung im Hier und Jetzt hat sich in der psychosozialen Arbeit in den letzten Ja…
15.10.2015
17:00 – 18:30 Uhr
Pariser Straße 8,
81669 München
Machtgefälle versus Augenhöhe: Mobbing in Gesundheitseinrichtungen Gewaltfreie Lösungsansätze, um Mobbing zu bewältigen und eine Partnerkultur in unseren Einrichtungen zu etablieren. Ein Vortrag von Dr. Markus Diet…
15.10.2015
19:00 – 21:00 Uhr
Schwanthaler Str. 91,
80336 München
Stark werden mit der Positiven Psychologie – trotz Mobbing zu innerer Stärke finden Vortrag und praktische Anregungen, um trotz Mobbing am Arbeitsplatz zu innerer Stärke zu finden.
Mit Margarete Szpilok, Diplom-Psychologin und Train…

Es dominiert die Verhaltensprävention, weil man ja an den Verhältnissen sowieso nichts ändern kann. Richtig? Si ist die Münchener Woche für Seelische Gesundheit wie zuvor auch in diesem Jahr wieder eine verpasste Chance, die Menschen auf den vorgeschriebenen Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz aufmerksam zu machen. Dies ist eines der Gebiete, in der der Gesetzgeber seine eigenen Gesetze nicht wirklich umsetzen will. Fast ungehindert verstößt die große Mehrheit der Arbeitgeber immer noch gegen das Arbeitsschutzgesetz. (Im Jahr 2012 ließ die Gewerbeaufsicht das bei 80% der Betriebe durchgehen.)

In http://www.lgl.bayern.de/arbeitsschutz/arbeitsmedizin/arbeitspsychologie/psychische_belastung/ gäbe es Fachleute, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber anlässlich der Münchener Woche der seelischen Gesundheit über die Pflichten der Arbeitgeber hätten aufklären können. Aber die Unternehmer bei der Erfüllung ihrer Aufgaben strenger in die Verantwortung zu nehmen, passt wohl nicht so recht in das Konzept der bayerischen Gesundheits- und Wirtschaftspolitik. Also bremst die politische Führung der Gewerbeaufsicht ihre eigenen Fachleute. So kann der Großteil der Arbeitgeber weiterhin das Arbeitsschutzgesetz und die Bildschirmarbeitsverordnung umgehen und ganz locker gegen gegen die Pflicht zur verhältnispräventiven Minderung psychischer Fehlbelastungen verstoßen.

Nordkoreanische Arbeiter in der EU

Donnerstag, 26. Mai 2016 - 06:52

https://correctiv.org/recherchen/stories/2016/05/24/nordkoreanische-zwangsarbeiter-polen-deutsche-firmen/

Günstige Preise dank Zwangsarbeit
EXKLUSIV: Deutsche Firmen kaufen bei Werft ein, die nordkoreanische Zwangsarbeiter beschäftigt 

Nordkorea vermietet 50.000 Arbeiter an ausländische Firmen. Die meisten müssen in Russland und China schuften. Doch jetzt haben Journalisten auch mehrere dieser Zwangsarbeiter auf der Crist-Werft in Polen entdeckt. Zu den Kunden dieser Werft gehören auch die deutschen Baukonzerne Hochtief und Bilfinger. [...]

 
https://www.facebook.com/correctiv.org/posts/1689942151255225

Hier sind die Belege zur Geschichte über nordkoreanische Zwangsarbeiter auf polnischen Werften: Unsere Kollegen von VICE Deutschland haben auf der Crist- und Nauta-Werft Nordkoreaner gefunden. CORRECTIV hat die Dokumente dieser Werften ausgewertet: In den Kundenlisten beider Firmen finden sich Dutzende Einträge deutscher Reedereien, die dort Schiffe haben bauen oder reparieren lassen. [...]

 
Zunächst ist erst einmal festzustellen, dass das AMS (Arbeitsschutzmanagementsystem) der Werft Crist S.A. von DNV-GL (Det Norske Veritas – Germanischer Lloyd) nach PN-N-18001:2004 zertifiziert ist:

Das AMS der Nauta-Werft ist nicht nach dem etwas veralteten PN-N-18001:2004 zertifiziert, sondern von Polski Rejestr Statków sogar nach dem verbesserten Standard OHSAS 18001:2007:

 
Theoretisch ist es gut, wenn Nordkoreaner in einem Unternehmen mit einem nach PN-N-18001 oder nach OHSAS 18001 zertifizierten AMS arbeiten. Willkommen in der traumhaft schönen Welt der AMS-Standards. Allerdings stellt sich hier die ziemlich spannende Frage, wie DNV-GL und Polski Rejestr Statków Zertifizierungsaudits sowie Zwischenaudits überhaupt glaubwürdig durchführen können. Wie wird der Druck berücksichtigt, der auf die in Nordkorea lebenden Familienangehörigen der in Polen arbeitenden Nordkoraner ausgeübt wird? Das ist eine ganz erhebliche psychische Belastung, die durchaus im Zusammenhang mit der Arbeitssituation der nordkoreanischen Arbeiter steht.

Vielleicht sollten Journalisten einmal die nordkoreanischen Arbeitnehmervertreter der nordkoreanischen Arbeiter zu einem gemütlichen Abendessen einladen und sich darüber informieren, wie ihre Arbeitgeber psychische Belastungen so beurteilen, wie das in der EU vorgeschrieben ist. (Die Arbeiter der Nauta-Werft sind ja auch sicherlich über die Absätze 3.8, 3.9 und 4.4.3.2 in OHSAS 18001:2007 informiert worden.) Möglicherweise wäre so ein Abendessen ja auch ein Beitrag zur Erheiterung der Nordkoreaner.

Wie sind die nordkoreanischen Arbeiter an externen Audits und internen Audits (Vorgehensweise nach ISO 17021 bzw. nach ISO 19011) beteiligt? Dürfen sie dabei zur Verbesserung der Auditqualität beitragen, oder dürfen sie sich (mit Rücksicht auf ihre Familienangehörigen in Nordkorea) nur lobend zum Arbeitsschutz äußern?

Eine vielleicht nicht ganz unwichtige Frage: Erlauben PN-N-18001 und OHSAS 18001 den Einsatz von Zwangsarbeitern überhaupt? Oder kann mit Hilfe von Zertifizierern wie DNV-GL und Polski Rejestr Statków dargestellt werden, dass trotz des Zwangs, dem die Familien der Arbeiter in Nordkorea ausgesetzt sind, die in Polen arbeitenden Nordkoreaner zumindest formal keine Zwangsarbeiter sind? Wären DNV-GL und Polski Rejestr Statków dann für Zwangsarbeit mitverantwortlich?

PS: Ich weiß nicht, ob es eine gute Sache ist, dass BS OHSAS 18001 in Polen zu einer nationalen Norm wurde, wenn PN-N-18001 die Verbesserungen des BS OHSAS 18001 im Jahr 2007 nicht mitgemacht hat.

PPS: Wer für OHSAS 18001 glaubwürdige Audits durchführen will, sollte nach dem Verfahren der niederländischen SCCM vorgehen.

Deutsche Bank:
He who controls the past controls the future.
He who controls the present controls the past.

Sonntag, 1. Mai 2016 - 07:10

Zumindest im Mai 2016 gibt es dieses Photo noch auf dem Webserver der Deutschen Bank:
(https://www.db.com/ir/img/Georg_F_Thoma.jpg)

Georg Thoma hat am 28. April 2016 den Aufsichtsrat der Deutschen Bank verlassen. So sieht das aus, was man als “Vergangenheitsmanagement” der Deutschen Bank bezeichnen könnte. Wenn ein Aufsichtsratsmitglied zu viel aufsieht, dann gibt es Aufsehen.

 

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/deutsche-bank-thoma-ruecktritt-101.html (2016-04-29)

Genau dafür ist der Integritätsausschuss zuständig. Doch Thoma ging vielen zu weit, grub unnötig tief.

Mobbig gibt es eben auf allen Ebenen. An der öffentlichen Diffamierung des Aufklärers Georg Thoma hatte sich auch der Betriebsratschef und Aufsichtsratsvize Alfred Herling (ver.di) beteiligt: “Mit seinem Übereifer und der juristischen Selbstverwirklichung stößt Dr. Thoma zunehmend auf Kritik.”

 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/deutsche-bank-ruecktritt-nach-massivem-druck/13521702.html

Im Aufsichtsrat hätten sich dann nochmal alle Mitglieder über den Schritt informiert und einhellig festgestellt, dass man diesen Schritt für richtig hält. Erst vor diesem Hintergrund war Thoma zurückgetreten.

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat: Alfred Herling, Wolfgang Böhr, Frank Bsirske, Thimo Heider, Sabine Irrgang, Martina Klee, Henriette Mark, Gabriele Platscher, Bernd Rose, Rudolf Stockern, Stephan Szukalski.

 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/deutsche-bank-ein-gremium-demontiert-sich-selbst/13522394.html

Thoma habe es mit der Aufklärerei übertrieben, er habe die Bank gelähmt, habe einem Blick nach vorne im Weg gestanden, werfen ihm seine Kritiker vor.

“Blick nach vorne”, das ist wohl der beliebeste Klassiker unter den Argumentationsmustern derer, die sich aus ihrer Verantwortung stehlen wollen. Der Blick in die Vergangenheit stört jene beim Blick nach vorne, die die Vergangenheit fortgesetzten wollen.

He who controls the past controls the future. He who controls the present controls the past.

George Orwell, “1984″

 

Deutsche Bank, Geschäftsbericht 2015 (https://geschaeftsbericht.deutsche-bank.de/2015/gb/serviceseiten/downloads/files/dbfy2015_gesamt.pdf)

Integritätsausschuss: Der Integritätsausschuss berät und überwacht den Vorstand fortlaufend im Hinblick darauf, ob die Geschäftsleitung einer wirtschaftlich tragfähigen, nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens verpflichtet ist und unter Beachtung der Grundsätze guter und verantwortungsvoller Unternehmensleitung sowie unter Wahrnehmung der sozialen Verantwortung des Unternehmens und gleichzeitiger Schonung der natürlichen Ressourcen der Umwelt erfolgt (Environment Social Governance – ESG) und ob die Ausrichtung der betriebswirtschaftlichen Unternehmensführung an diesen Werten mit dem Ziel einer ganzheitlichen Unternehmenskultur ausgerichtet ist. Der Integritätsausschuss behandelt insbesondere die folgenden Angelegenheiten: Er überwacht die Maßnahmen des Vorstands zur Sicherstellung der Einhaltung von Rechtsvorschriften, behördlichen Regelungen und der unternehmensinternen Richtlinien durch das Unternehmen. Er überprüft regelmäßig die Ethik- und Verhaltenskodizes der Bank, um ein vorbildliches Verhalten der Mitarbeiter des Unternehmens innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu fördern, das nicht allein an der formalen Einhaltung von Rechtsvorschriften ausgerichtet ist. Er beobachtet und analysiert die für die Bank wesentlichen Rechts- und Reputationsrisiken und wirkt auf deren Vermeidung hin. Zu diesem Zweck berät er den Vorstand, wie auf die Bedeutung derartiger Risiken aufmerksam zu machen ist. Der Integritätsausschuss bereitet des Weiteren die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Verfolgung von Ersatzansprüchen oder die Ergreifung sonstiger Maßnahmen gegenüber amtierenden oder ehemaligen Mitgliedern des Vorstands vor. Im Geschäftsjahr 2015 fanden fünfzehn Sitzungen des Integritätsausschusses, davon vier gemeinsam mit dem Prüfungsausschuss, statt.

Die derzeitigen Mitglieder des Integritätsausschusses sind Georg Thoma (Vorsitzender), Dr. Paul Achleitner, Sabine Irrgang, Timo Heider, Martina Klee und Peter Löscher.

Mal sehen, wie lange Georg Thoma noch auf dem Gruppenfoto des Aufsichtsrats zu sehen ist:
(https://geschaeftsbericht.deutsche-bank.de/2014/gb/bilder/img/10a.jpg)

Reihe vorn, von links nach rechts:
Georg F. Thoma, Martina Klee, John Cryan, Dr. Paul Achleitner, Louise M. Parent, Alfred Herling, Katherine Garrett-Cox

Reihe hinten, von links nach rechts:
Gabriele Platscher, Rudolf Stockem, Stephan Szukalski, Professor Dr. Klaus Rüdiger Trützschler, Dr. Johannes Teyssen, Dina Dublon, Timo Heider, Henriette Mark, Peter Löscher, Bernd Rose, Sabine Irrgang, Professor Dr. Henning Kagermann, Frank Bsirske

 

Die Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung in neuer Auflage

Sonntag, 14. Februar 2016 - 09:37

http://www.arbeitstattstress.de/2016/02/die-empfehlungen-zur-umsetzung-der-gefaehrdungsbeurteilung-psychischer-belastung-in-neuer-auflage/

Zu den Leitlinien der GDA gehören auch die Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung. Diese Empfehlungen wurde jetzt eine zweite und eine dritte Anlage hinzugefügt: “Empfehlungen und Prüffragen zur Auswahl von Instrumenten/Verfahren” und “Qualitätsgrundsätze für Instrumente/Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung”.

Die wichtigen Links (ohne Session ID) zur GDA in Dr. Lists Posting (mit Backups von mir):

De Maizière soll von Personalmangel gewusst haben

Dienstag, 26. Januar 2016 - 00:12

http://www.tagesschau.de/inland/bundespolizei-koeln-101.html

Einsatz der Bundespolizei in Köln
De Maizière soll von Personalmangel gewusst haben
Stand: 25.01.2016 11:03 Uhr

Bundesinnenminister de Maizère gerät wegen seiner Aussagen zum Kölner Polizeieinsatz an Silvester in die Kritik: Medienberichten zufolge soll er frühzeitig gewusst haben, dass auch die Bundespolizei in der betreffenden Nacht unterbesetzt war. Die Schuld gab er aber den NRW-Beamten. [...]

Schweigegelübde

Samstag, 23. Januar 2016 - 00:42

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/VW-kommt-bei-Aufklaerung-der-Abgasaffaere-voran,volkswagen1134.html

[...] Demnach fühlten sich die Motoren-Entwickler damals, Ende 2006, von der Konzernspitze unter Druck gesetzt, einen sauberen Diesel-Motor zu präsentieren und zwar schnell und günstig. Offenbar war dies jedoch nicht zu schaffen.[...]

[...] “Schweigegelübde” in der Abteilung

In der Abteilung für die Motoren-Entwicklung hätten viele Ingenieure darüber Bescheid gewusst, sagen Personen, die mit den Untersuchungen bei VW vertraut sind. Auch Mitarbeiter und Manager, die erst in den folgenden Jahren neu dazu kamen, seien eingeweiht worden. [...]

Neben dem Betrug am Kunden liegt hier angesichts der vom Arbeitgeber zu verantwortenden und massiv auf die betroffenen Mitarbeiter wirkenden psychischen Fehlbelastung auch ein Verstoß gegen das Arbeitsschutzgesetz vor. Die Mitarbeiter wagten nicht, den Druck und ihre Fehlbelastungen zu thematisieren. Der Arbeitsschutzbeauftragte (und die Betriebsräte) waren anscheinend nicht unabhängig von Arbeitgeber genug, um vertrauenswürdige Ansprechpartner zu sein, an die sich die Mitarbeiter angstfrei hätten wenden können. Die Gefährdungsbeurteilungen der Arbeitsplätze, Aufgabenstellungen und Arbeitsbedingungen erfassten die Konfliktsituation der Mitarbeiter nicht. Der TÜV-Rheinland muss nun an den betroffenen Standorten überprüfen, ob dieser Vorfall ordentlich nach OHSAS 18001 untersucht wird.

 
Suche:

DIS ISO 45001: Look into it until 2016-04-01

Dienstag, 12. Januar 2016 - 00:52

Compared to the previous CDs, there are improvements in the DIS ISO 45001.

Thanks to the British BSI, you can look into the draft again and leave comments too:
https://drafts.bsigroup.com/Home/Details/55801

Good news:

  • Clause 3.18 now not only defines “injury”, but also “ill health”. And adverse mental (and even adverse cognitive) condition is back again. Probably I was not the only one who complained to BSI about the missing definition of “ill health”.
  • In clause 3.4 (participation) workers are involved in the in decision-making process(es) regarding the the OH&S management system.

Not so good:

  • In OHSAS 18001:2007 “incident”, “ill health (regardless of severity)” helped to avoid discussions whether an incident needs to be registered depending on the severity of ill health. I know of employers, who tried to avoid to communicate “ill health (regardless of severity)” in their information about OHSAS 18001 to their employees. Regrettably, in clause 3.35 “incident” in DIS ISO 45001, “ill health (regardless of severity)” is missing. I also don’t find it elsewhere in the draft.

CD = Committee Draft
DIS = Draft International Standard

 


Update 2016-02: http://blog.psybel.de/iso-450012016-or-iso-450012017/

#Stressmanagement auf #Armlänge

Mittwoch, 6. Januar 2016 - 17:08

Henriette Reker erntet jetzt viel Spott für ihre verhaltenspräventiven Vorschläge für bedrängte Frauen. Die Massenkriminaltät auf dem Kölner Bahnhofsplatz ist natürlich ein mediengerechteres Thema, als die Prävention psychischer Fehlbelastungen in der Arbeitswelt.

Wie wäre es für Resilienz-Trainings für Frauen? In der Arbeitswelt gibt es dafür leider kaum Spott. Hier dominiert auch in einem großen Teil der Öffentlichkeit immer noch die Ansicht, dass Arbeitnehmer zum Beispiel mit besserem individuellem Stressmanagement möglichen psychischen Fehlbelastungen am Arbeitsplatz begegnen sollten. Ich glaube zwar, dass im realen Alltag sowohl Verhaltensprävention wie auch Verhältnisprävention erforderlich ist, aber im Arbeitsschutzgesetz gibt der Staat zumindest auf dem Papier der Verhältnisprävention den Vorrang (individuelle Schutzmaßnahmen sind nachrangig zu anderen Maßnahmen).

In der rauhen Wirklichkeit dürfen immer noch zu viele Arbeitgeber die in ihrer Verantwortung liegende Verhältnisprävention mit einer die einzelnen Mitarbeiter in die Verantwortung nehmenden Verhaltensprävention zu marginalisieren. Kein Bundesinnenminister beschwert sich hier über Gewerbeaufsichten, die hier nur überfordert und ziemlich tatenlos zusehen.

Den Medien ist das Thema “Verhaltensprävention versus Verhältnisprävention im Arbeitsschutz” natürlich zu kompliziert und zu unsexy.

Politiker, die jahrelang zuließen, dass sich bis 2012 etwa 80% der Betriebe über das Gesetz stellten und der Verhältnisprävention psychischer Belastungen auswichen, sollten sich jetzt mit Kritik an Henriette Reker besser ein bisschen zurückhalten. Das gilt auch für Journalisten, die sich bis heute von Firmen einlullen lassen, die mit Segnungen wie Stressmanagement-Trainings und individuellem Coaching Werbung betreiben, ohne gleichzeitig unbequemeren Pflichten im Arbeitsschutz nachzukommen. Nachdem des Thema der psychischen Belastungen nicht mehr aus den Betrieben herausgehalten werden kann, versuchen viele Unternehmer (und inzwischen auch viele Anbieter von Coachings für Mitarbeiter) nun, dem lästigen Thema mit Verhaltensprävention in den Griff zu bekommen. Wo bleibt der Spott?