München: Arbeitswelt ohne Arbeitsschutz
Sonntag, 2. Oktober 2016 - 13:52
Keine Überraschung: Bei der Münchener Woche für Seelische Gesundheit bleibt in der Rubrik Arbeitswelt der Arbeitsschutz ausgeschlossen.
Rubrik Arbeitswelt selektiert in http://www.woche-seelische-gesundheit.de/veranstaltungen/index.html:
Es dominiert die Verhaltensprävention, weil man ja an den Verhältnissen sowieso nichts ändern kann. Richtig? Si ist die Münchener Woche für Seelische Gesundheit wie zuvor auch in diesem Jahr wieder eine verpasste Chance, die Menschen auf den vorgeschriebenen Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz aufmerksam zu machen. Dies ist eines der Gebiete, in der der Gesetzgeber seine eigenen Gesetze nicht wirklich umsetzen will. Fast ungehindert verstößt die große Mehrheit der Arbeitgeber immer noch gegen das Arbeitsschutzgesetz. (Im Jahr 2012 ließ die Gewerbeaufsicht das bei 80% der Betriebe durchgehen.)
In http://www.lgl.bayern.de/arbeitsschutz/arbeitsmedizin/arbeitspsychologie/psychische_belastung/ gäbe es Fachleute, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber anlässlich der Münchener Woche der seelischen Gesundheit über die Pflichten der Arbeitgeber hätten aufklären können. Aber die Unternehmer bei der Erfüllung ihrer Aufgaben strenger in die Verantwortung zu nehmen, passt wohl nicht so recht in das Konzept der bayerischen Gesundheits- und Wirtschaftspolitik. Also bremst die politische Führung der Gewerbeaufsicht ihre eigenen Fachleute. So kann der Großteil der Arbeitgeber weiterhin das Arbeitsschutzgesetz und die Bildschirmarbeitsverordnung umgehen und ganz locker gegen gegen die Pflicht zur verhältnispräventiven Minderung psychischer Fehlbelastungen verstoßen.