Kategorie 'Betriebliches Gesundheitsmanagement'

erwicon 2013 marginalisiert den Arbeitsschutz

Montag, 15. April 2013 - 07:47

Erfurter Wirtschaftskongresses 2013, http://www.erfurt.de/ef/de/service/aktuelles/am/2013/115866.html):

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Mit Gesundheit zum Erfolg – so lautet die Kernaussage des 12. Erfurter Wirtschaftskongresses am 6. und 7. Juni 2013. In diesen zwei Tagen dreht sich alles um das immer wichtiger werdende betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in den Unternehmen und Einrichtungen.

Mit dem BGM sollen sowohl die Gesundheit und die Motivation der Mitarbeiter nachhaltig gefördert als auch die Produktivität, die Qualität und Innovationsfähigkeit eines Unternehmens erhöht werden. Mit der Gestaltung und Weiterentwicklung betrieblicher Prozesse, Strukturen und Verhaltensweisen wird langfristig eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer erreicht und nicht zuletzt das Unternehmensimage als “Guter Arbeitgeber” im Sinne von “Corporate Social Responsibility” verbessert.

Das Programm des Erfurter Wirtschaftskongress 2013 weist eine Reihe renommierter Top-Referenten auf, die durch qualifizierte Fachbeiträge einen vielseitigen und erwartungsvollen Kongress versprechen. Welche wichtigen Themenfelder beim erwicon 2013 vorgestellt, diskutiert und erprobt werden, erfahren Sie durch einen Blick in das aktuelle Kongressprogramm.
[...]

 
http://www.erfurt.de/ef/de/wirtschaft/erwicon/programm/index.html:

[...]
Hohe Fehlzeiten und steigende Zahlen der Frühberentung aufgrund psychischer Erkrankungen, Fachkräfteknappheit, demografischer Wandel, das Phänomen der inneren Kündigung und vieles mehr drängen Sie als Arbeitgeber zu Maßnahmen, die dieser Entwicklung entgegenwirken, um Ihr Unternehmen weiter auf Erfolgskurs zu halten.
[...]

 
Maßnahmen, die hohen Fehlzeiten und steigenden Zahlen der Frühberentung aufgrund arbeitsbedingter psychischer Erkrankungen entgegenwirken, sind Arbeitsschutzmaßnahmen. Der Arbeitsschutz spielt in dem Kongress aber kaum eine Rolle, auch nicht als durchaus mögliches Element des BGM. Zu viele Unternehmen stürzen sich auf das freiwillige BGM und die freiwillige BGF (Betriebliche Gesundgeitsförderung), ohne den vorgeschriebenen Arbeits- und Gesundheitsschutz für ihre Mitarbeiter wirklich ganzheitlich umsetzen zu wollen.

Wenn Sie als Unternehmer etwas über ihre Pflichten im Arbeitsschutz erfahren wollen, dann sparen Sie sich das Geld für die Kongressteilnahme. Dort soll ihnen z.B. die DIN SPEC 91020 (ein von Unternehmen propagierter Standard zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement) schmackhaft gemacht werden. Wenn Sie aber ihre Pflichten im Arbeits- und Gesundheitsschutz mit einem Managementsystem erfüllen wollen, dann helfen ihnen Standards wie OHSAS 18001, ILO-OHS und OHRIS. Wenn Sie im Gesundheitsbereich Überhaupt Zertifikate brauchen, dann machen Sie sich mit einem Zertifikat für das freiwillige BGM unglaubwürdig, wenn Ihr Managementsystem für den vorgeschriebenen Arbeits- und Gesundheitsschutz nicht zertifiziert ist.

Interessant dagegen ist der Kongress für jene Unternehmen, die seit vielen Jahren die Vorschriften des Arbeitsschutzes missachten. Für sie kann Betriebliches Gesundheitsmanagement ein Instrument zur Marginalisierung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sein.

Verantwortlich für den Kongress ist das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Erfurt.

Prävention im Bundestag

Donnerstag, 4. April 2013 - 07:24

http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP17/521/52131.html (2013-03-22)
Aktueller Stand: Dem Bundesrat zugeleitet – Noch nicht beraten (geplant für 2013-05-03)

[...]
Inhalt

Unterstützung der Bevölkerung bei gesundheitsförderlichem Verhalten und Reduktion gesundheitlicher Risiken durch zielgerichtete Ausgestaltung der Krankenkassenleistungen zur Primärprävention und Früherkennung von Krankheiten: Einrichtung einer Ständigen Präventionskonferenz, Maßnahmen in den Bereichen betriebliche Gesundheitsförderung, Wettbewerb bei Krankenkassen, Finanzierung von Präventionsleistungen, Qualitätssicherung u.a.;
Änderung und Einfügung versch. §§ Fünftes Buch Sozialgesetzbuch sowie Änderung §§ 1 und 8 Zweites Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte
Schlagwörter

Betriebliche Gesundheitsförderung; Früherkennung von Krankheiten; Gesetzliche Krankenversicherung; Gesetz zur Förderung der Prävention ; Gesundheitsvorsorge; Krankenkasse; Sozialgesetzbuch V; Zweites Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte
[...]

 
Der Entwurf trägt die Handschrift der FDP und ihrer Klientel (http://dipbt.bundestag.de/dip21/brd/2013/0217-13.pdf):

[...]
B. Lösung

  • Fortentwicklung der Leistungen zur Prävention und zur Früherkennung von Krankheiten im Fünften Buch Sozialgesetzbuch;
  • Unterstützung der Verständigung auf gemeinsame Gesundheitsförderungs- und Präventionsziele durch Einrichtung einer Ständigen Präventionskonferenz beim Bundesministerium für Gesundheit;
    [FDP-Politik parallel zur GDA und zu v. d. Leyens (CDU) Arbeitsministerium?]
  • Ausrichtung der Leistungen auf gemeinsame verbindliche Gesundheitsförderungs- und Präventionsziele;
  • Förderung der Verantwortung der Menschen, der Selbstverwaltung und der Unternehmen;
  • Verbesserung der Rahmenbedingungen für die betriebliche Gesundheitsförderung;
    [siehe auch: http://blog.psybel.de/gesundheitsmanagement-als-schleier/]
  • Förderung des Wettbewerbs der Krankenkassen auch im Bereich der Prävention;
  • Stärkung der medizinischen Vorsorgeleistungen;
  • Präventionsorientierte Fortentwicklung der Leistungen zur Früherkennung von Krankheiten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen;
  • Zielgerichtete Neustrukturierung der Finanzierung von Leistungen zur Prävention;
  • Sicherstellung der Qualität und Förderung der Wirksamkeit von Prävention und Gesundheitsförderung.

C. Alternativen
Keine.
[...]

Eine Alternative (bzw. eine Voraussetzung für eine glaubwürdige Gesundheitsförderung) ist in den Betrieben: Beendigung der Schwächung der Aufsicht im Arbeitsschutz. Die Überforderung der Aufsicht ist so nachhaltig, dass sie eigentlich kein Versehen sein kann.

DIN lite 91020

Montag, 1. April 2013 - 11:11

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) kann auch Aspekte des Arbeitsschutzes enthalten. Die DIN SPEC 91020 ist jedoch ein Standard zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement, der gemäß DIN ausdrücklich keine Aspekte des Arbeitsschutzes enthält. Für den Arbeits- und Gesundheitsschutz gibt bereits Standards wie OHSAS 18001, ILO-OHS und OHRIS. Weiterhin ist in diesem Bereich eine ISO 45001 in Arbeit.

Im Gegensatz zu einer richtigen Norm entstand die DIN SPEC 91020 ohne die bei richtigen Normen erforderliche Konsensbildung. Als Maßnahme gegen die “versehentliche” Darstellung des Standards als “DIN Norm”, soll es nun Überlegungen geben, die DIN SPEC 91020 in DIN lite 91020 umzubenennen.

Weiterhin wird im DIN überlegt, wie Versuchen entgegengewirkt werden kann, die DIN lite 91020 mit dem Arbeits- und Gesundheitsschutz in Verbindung zu bringen.

 
März 2014: Ich habe mich geirrt. Der DIN-Verein versucht, zu verstecken, dass die DIN SPEC 91020 nicht für den Arbeits- und Gesundheitsschutz gilt.

Achtsamkeit gegen Burnout

Montag, 11. März 2013 - 07:44

Polizeikurier Rheinland-Pfalz, 2013-03-11
http://www.polizei.rlp.de/polizeikurier/nav/c60/c602dd21-0a6a-6311-3c01-1f42680e4cdd,43e15731-1494-d317-a52f-616a313445c7.htm

BGM – Psychisches Wohlbefinden: Mit “Achtsamkeit” gegen das Burnout-Syndrom
Burnout-Symptomatik und Burnout-Prävention standen im Fokus des Vortrags von Jürgen Horn, Leitender Arzt an der AHG-Klinik im saarländischen Überherrn-Berus. Horn ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Sozialmedizin. Das Phänomen Burnout betrachtet Horn vor allem aus der Perspektive der Sozialmedizin. In den Mittelpunkt der Burnout-Vermeidung stellt er das Prinzip der “Achtsamkeit”. Horns Vortrag in der gut besuchten Aula der Bereitschaftspolizei in Mainz-Hechtsheim zählte zur landesweiten Reihe der Auftaktveranstaltungen zum BGM-Schwerpunktthema “Psychisches Wohlbefinden”. [...]

“Achtsamkeit” liegt ja ziemlich im Trend. Kennen die Leute im Achtsamkeitsgeschäft die Grundlage, also die Mahásatipatthána Sutta?

BGM = Betriebliches Gesundheitsmanagement

fit2work

Montag, 11. März 2013 - 07:30

http://www.fit2work.at/home/Service/Impressum/?lang=DE

fit2work ist eine Initiative der österreichischen Bundesregierung. Die Maßnahme ist im Bundesgesetz, mit dem ein Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebot zu Arbeit und Gesundheit geschaffen wird (Arbeit-und-Gesundheit-Gesetz – AGG) verankert.

Hier geht es um Verhaltensprävention: Eine am Einzelnen ansetzende Resilienzverbesserung. Siehe auch: http://www.jusline.at/Arbeit-und-Gesundheit-Gesetz_(AGG).html

Gesundheitsvorbeugung???

Freitag, 8. März 2013 - 21:46

http://www.process.vogel.de/management_und_it/beruf_karriere/personalfuehrung/articles/397385/

Betriebliche Gesundheitsprävention
Macht die moderne Arbeitswelt krank?

08.03.13 | Autor / Redakteur: Bernhard Kuntz / Matthias Back

Die Zahl der Berufstätigen mit psychischen Problemen steigt. Doch warum? Aufgrund des erhöhten Arbeitsdrucks in vielen Unternehmen? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Arbeitgebervertreter betonen: Die Ursachen liegen meist auch im privaten und persönlichen Bereich. [...]

In die Richtung geht dann auch der Artikel. Nun sind Arbeitgeber wohl auch die wichtigeren Kunden der beiden Autoren. Gesundheits- und Arbeitsschutz haben diese Autoren nicht auf dem Radar.

In der Vergangenheit begannen die Unternehmen, mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement und Betrieblicher Gesundgeitsförderung die Verhaltensprävention voranzutreiben und damit die gesetzlich im Gesundheits- und Arbeitsschutz vorgeschrieben Verhältnisprävention zu marginalisieren. Jetzt kommt die Betriebliche Gesundheitsprävention. Hallo!? Eine Xxxxx-Prävention soll Xxxxx vorbeugen. Wollen die Unternehmen wirklich eine Gesundheitsprävention? Das ist doch Unsinn. Und trotzdem scheint sich diese Sprachverwirrung durchzusetzen. Haben wir kritisches Mitdenken schon so sehr verlernt?

Falsche Prioritäten

Montag, 4. März 2013 - 21:30

http://www.bgm-report.de/allgemein/haward-eine-marketing-und-kommunikationsplattform-im-bgm-2

[...] HAWARD® ist in verschiedenen Bereichen aktiv. So wurde der HAWARD® Health AWARD ausgeschrieben, dieser neue Gesundheitspreis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Zur Teilnahme berechtigt sind ausschließlich TÜV NORD Cert und DQS BGM-zertifizierte Unternehmen. Eine Expertenjury wählt dabei die besten derjenigen Unternehmen, die im Betrieblichen Gesundheitsmanagement zertifiziert sind. Der HAWARD® Health Award wird in mehreren Klassen und Kategorien an Unternehmen vergeben, die Teilnahme am HAWARD® Health Award kostet einmalig 4.900,- € zzgl. MwSt, inklusive eines Jahresmitgliedsbeitrags in der HAWARD® Initiative. [...]

Zertifizierungen nach der DIN SPEC 91020 helfen vielleicht beim freiwilligen Betrieblichen Gesundheitmanagement (BGM), Pflicht dagegen ist der Arbeitsschutz. Verhältnisprävention (Priorität im Arbeitsschutz) und Verhaltensprävention (oft Schwerpunkt beim BGM) gehören zusammen, aber vorgeschrieben ist der Vorrang der Verhältnisprävention. Hier helfen Zertifikate nach OHSAS 19001, ILO-OHS und/oder (in Bayern) OHRIS. Wenn Sie Geld für Zertifikate ausgeben möchten, dann ist es intelligenter, nicht mit einem Zertifikat für ein BGM zu beginnen, sondern mit einem Zertifikat für ein Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS). OHSAS 18002 (das ist OHSAS 18001 mit Umsetzungshinweisen) zeigt Ihnen, wie das geht.

Zertifikate für ein AMS helfen bei der Pflichterfüllung, Zertifikate für BGM können darauf noch ein Sahnehäubchen setzen. Wer sich sein BGM nach DIN SPEC 91020 zertifizieren lässt ohne sich zuvor ein Zertifikat für den Arbeitsschutz zu erarbeitet zu haben, gerät in den Verdacht, den Arbeitsschutz im BGM marginalisieren zu wollen.

Corporate Health Convention

Montag, 4. März 2013 - 21:29

http://www.corporate-health-convention.de/content/programm/praxisforum/index_ger.html (Stuttgart, 2013-04-23 bis 2013-04-24)

Arbeitsschutz scheint da kaum vorzukommen. Wo Arbeitsbedingungen untersucht werden müssten, werden statt dessen Mitarbeiter “gemessen”.

Stressprävention im Industriebetrieb

Montag, 11. Februar 2013 - 23:27

Stressprävention im Industriebetrieb, Vorstellung eines Präventionsprojekts von MAN („MAN-GO!“) und LMU-München (2010-08-03), Linkliste

  • Harald Gündel: Wann macht Arbeit krank – und wann hält Sie gesund?, http://www.bay-bezirke.de/downloads/246692da532ab74561a1b680f9136a81_11-02-17 Vortrag von Prof.Guendel.pdf
  • Peter Angerer: Stressprävention im Industriebetrieb, Vorstellung eines Präventionsprojekts von MAN und LMU-München, http://www.ptk-bayern.de/ptk/web.nsf/gfx/7CDDDB14E01CD8BCC12577AF004AC8D7/$file/Vortrag_Dr_Peter_Angerer.pdf
    Einen interessante Gegenüberstellung von Verhaltens- und Verhältnisprävention finden sie hier auf der Seite 8.
    Ein Nachteil (aus der Sicht vielleicht einiger Arbeitgeber) der Verhältnisprävention bleibt hier allerdings unerwähnt: Das für die Verhältnisprävention erforderliche Vorgehen macht Vorgänge und Fehler transparent, deren Dokumentation im Unternehmen aus rechtlichen Gründen möglicherweise lieber vermieden wird. Bei einer gut eingespielten Verhältnisprävention stellt sich dieses Problem nicht mehr, derzeit jedoch begehen noch viele Unternehmen im ganzheitlichen Arbeitsschutz Pflichtverletzungen und fürchten deswegen, dass sie dafür Verantwortung übernehmen müssen. (Das ist eine Situation, mit der - wie z.B. bei Steuerhinterziehung usw. - generell beim Übergang von einem rechtswidrigem zu einem korrekten Vorgehen geschickt umgegangen werden muss.)
  • http://www.lzg-bayern.de/man-go.html


    Umsetzung

    Planung und Vorbereitung des auf drei Jahre angelegten Projekts (Interventions-/Wartekontrollgruppendesign) in Abstimmung mit MAN-Management, Personalabteilung, Betriebsarzt, Betriebsrat und Meisterverein; Beginn 2006. “MAN-GO!” (die Abkürzung steht für die “MAN-Gesundheitsoffensive”) verfolgt einen verhaltens-und verhältnispräventiven Ansatz.

    Maßnahmen:

    • Vorstellung des Projekts bei der Zielgruppe (Segmentleiter und Stellvertreter, Gruppenleiter, Schichtvertreter). Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig und während der Arbeitszeit möglich.
    • “Persönlicher Gesundheits-Check” mit eingehender Anamnese und motivierender
      Beratung zu relevanten Themen (z.B. Rauchen, Ernährung, Bewegung) bei Projektbeginn, nach einem und zwei Jahren. Ggf. Angebot einer weiterführenden medizinischen oder psychologischen Beratung.
    • Initiale Intervention: Zweitägiges Stressbewältigungstraining mit arbeits-und verhaltensmedizinischen Komponenten, durchgeführt in Kleingruppen. Zwei Auffrischungs-Sitzungen nach vier und acht Monaten. Rückmeldung häufig genannter Probleme an die Werksleitung, um strukturelle Veränderungen anzustoßen.
    • Vorstellung der Ergebnisse für Teilnehmer und Werksleitung, gemeinsame Planung von Verstetigungsschritten.

  • http://www.knp-forschung.de/bot_Seite3541.html

    … Begleitend fand ein jährlicher „Gesundheits-Check“ mit Befundrückmeldung und Lebensstilberatung statt. …

  • Peter Angerer: http://www.mh-hannover.de/fileadmin/kliniken/rehabilitation/KoReFo/Aktuelles/Vortraege_Werkstattgespraech/34.VortragRehabilitation23.11_08k.pdf


    Interventionsformen:

    • “Primary intervention” = verhältnispräventiv
      - Veränderung der Arbeitsbedingungen(z.B. Entscheidungsspielraum, Unterstützung durch Kollegen)
    • “Secondary intervention” = verhaltenspräventiv
      - z.B. Stressprävention vor ernsthaften Gesundheitsschäden
    • “Tertiary intervention”
      - Bereits erkrankte Mitarbeiter erhalten erleichterten Zugang zum Gesundheitssystem

  • https://www.google.de/search?q=Stressprävention+im+Industriebetrieb
  • https://www.google.de/search?q=”Peter+Angerer”+Stress+Verhalten+Verhältnis
  • https://www.google.de/search?q=Stress+”MAN-GO”+Angerer+Betriebsrat

Erste Veröffentlichung: 2010-12-31. Im Hinblick auf die Beratung von Unternehmen durch die hier erwähnten Fachleute habe ich diesen Beitrag aktualisiert.

Agenda-Setting bei der INQA

Dienstag, 22. Januar 2013 - 07:10

http://www.inqa.de/DE/Mitmachen-Die-Initiative/Unser-Netzwerk/Gremien-Koepfe/Themenbotschafter/Themenbotschafter.html

Themenbotschafter 

Für die Weiterentwicklung der Themenfelder engagieren sich vier erfahrene Expertinnen und Experten.

[Gruppenfoto der Themenbotschafter mit Bundesministerin von der Leyen (Thomas Sattelberger, Natalie Lotzmann, Ursula von der Leyen, Jutta Rump, Rudolf Kast)]

Mit den Themen

  • Personalführung,
  • Chancengleichheit & Diversity,
  • Gesundheit und
  • Wissen & Kompetenz

hat die Initiative vier zentrale personalpolitische Handlungsfelder identifiziert, die ein wettbewerbsfähiges Unternehmen der Zukunft auszeichnen. Die strategischen Themenfelder werden durch vier unabhängige Themenbotschafterinnen und Themenbotschafter repräsentiert, die ihre Expertise in die Arbeit der Initiative einbringen und die Initiative in der Öffentlichkeit vertreten. Mit ihrer langjährigen Praxiserfahrung in den jeweiligen Themenfeldern sorgen die vier Themenbotschafter/innen für neue Impulse im Steuerkreis und geben wertvolle Anregungen für die Unternehmenspraxis.

Als Themenbotschafterinnen und Themenbotschafter engagieren sich:

  • Thomas Sattelberger, ehemals Vorstand Personal und Arbeitsdirektor, Deutsche Telekom AG (Themenfeld Personalführung
  • Prof. Dr. Jutta Rump, Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE an der Hochschule Ludwigshafen (Themenfeld Chancengleichheit & Diversity)
  • Dr. Natalie Lotzmann, Leitung Globales Gesundheitsmanagement, SAP AG (Themenfeld Gesundheit)
  • Rudolf Kast, Vorstandsvorsitzender des Demographie-Netzwerks (ddn) (Themenfeld Wissen & Kompetenz)

(kleine Layoutänderung um Zitat)

Die Auswahl der vier Themenbotschafter erscheint mir als etwas einseitig.

Natalie Lotzman fragt:

Wie ist also das optimale Zusammenspiel zwischen betrieblicher Förderung (Bereitstellung von Möglichkeiten) und individueller Eigenverantwortung in Abhängigkeit von Branche, Größe und Kultur konkret gestaltbar?

Das ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) bzw. die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ohne Arbeits- und Gesundheitschutz, also ein inzwischen eher unüberraschender Ansatz der Gesundheitsmanager. “Betriebliche Förderung (Bereitstellung von Möglichkeiten)” reicht aber als Leistung des Arbeitgebers nicht aus. Natalie Lotzman erwähnt nicht, dass der Arbeitgeber nicht nur Möglichkeiten anbieten kann, sondern im Arbeits- und Gesundheitsschutz Strukturen zu schaffen hat, die effektiv die Gesundheit schützen. Es geht um das optimale Zusammenspiel zwischen

  • unternehmerischer Verantwortung für die vorgeschriebene und vom Unternehmer bezahlte Verhältnisprävention im Arbeits- und Gesundheitsschutz einerseits und
  • Eigenverantwortung der Mitarbeiter bei der verhaltenspräventiven und von ihnen teilweise selbst bezahlten Erhaltung ihrer Gesundheit (ggf. mit Nutzung freiwilliger Angebote der Arbeitgeber) andererseits.