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Achtsamkeit gegen Burnout

Montag, 11. März 2013 - 07:44

Polizeikurier Rheinland-Pfalz, 2013-03-11
http://www.polizei.rlp.de/polizeikurier/nav/c60/c602dd21-0a6a-6311-3c01-1f42680e4cdd,43e15731-1494-d317-a52f-616a313445c7.htm

BGM – Psychisches Wohlbefinden: Mit “Achtsamkeit” gegen das Burnout-Syndrom
Burnout-Symptomatik und Burnout-Prävention standen im Fokus des Vortrags von Jürgen Horn, Leitender Arzt an der AHG-Klinik im saarländischen Überherrn-Berus. Horn ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Sozialmedizin. Das Phänomen Burnout betrachtet Horn vor allem aus der Perspektive der Sozialmedizin. In den Mittelpunkt der Burnout-Vermeidung stellt er das Prinzip der “Achtsamkeit”. Horns Vortrag in der gut besuchten Aula der Bereitschaftspolizei in Mainz-Hechtsheim zählte zur landesweiten Reihe der Auftaktveranstaltungen zum BGM-Schwerpunktthema “Psychisches Wohlbefinden”. [...]

“Achtsamkeit” liegt ja ziemlich im Trend. Kennen die Leute im Achtsamkeitsgeschäft die Grundlage, also die Mahásatipatthána Sutta?

BGM = Betriebliches Gesundheitsmanagement

Achtsamkeit

Montag, 22. November 2010 - 15:42

Vorwarnung: Der Dalai Lama hält die Abschlussrede. Sie können den Dauerkartenkauf also schon mal vergessen.

Internationaler Kongress Achtsamkeit, Hamburg, August 2011

Achtsamkeit ist eine der bekanntesten buddhistischen Methoden heute. Buddhisten aller Traditionen sehen in der Achtsamkeitspraxis die Möglichkeit, tiefere Einsichten in die Wirklichkeit und dadurch mehr innere Freiheit zu erlangen.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Achtsamkeitspraxis aus dem buddhistischen Kontext herausgelöst und allgemein zugänglich gemacht worden, etwa als Anti-Stress-Methode von Jon Kabat-Zinn. Hier geht es vor allem darum, Dinge bewusst im gegenwärtigen Moment zu tun.

Die Aufmerksamkeit des Geistes zu stärken ist angesichts der Herausforderungen durch Arbeitsverdichtung, Stress und immer neue Kommunikationsmöglichkeiten eine wichtige Aufgabe. Vor allem Kinder und Jugendliche, die zunehmend unter psychischen Belastungen leiden, können sich Elemente der Achtsamkeitspraxis zunutze machen.

Der Kongress zeigt das ganze Spektrum der Achtsamkeitspraxis heute auf. Dabei geht es um den Ursprung und die Bedeutung im buddhistischen Kontext ebenso wie um die moderne Anwendung in Pädagogik, Medizin und Psychologie. Das Ziel ist, die Forschungsergebnisse verschiedener Fachgebiete zusammenzutragen und interdisziplinär zu erörtern.

Bei solchen Sachen schwebt meine Hand schon mal über dem roten Knopf für Esoterikalarm. Aber aus familiären Gründen habe ich den Buddhismus nicht nur als Mode (“asiatische Weisheiten” für Orientierung suchende Langnasen) kennengelernt. Die Grundlagen der Achtsamkeitsmeditation sind eher knochentrocken und unesoterisch: die Mahāsatipatthāna Sutta. (Hinweis für moderne Leser der etwa im 1. Jh. v. Chr. im Pāli-Kanon verschriftlichten Sutta: Die ständigen Wiederholungen gab es in solchen Texten als Merkhilfe für die große Mehrzahl der Leute, die nicht lesen konnte und denen diese Lehrrede darum in Sprechgesängen vorgetragen wurde.)

Wer mehr wissen will: Für “Westler” ist der Einstieg in den Buddhismus über den Kopf ganz in Ordnung, z.B. mit Michael von Brücks Einführung in den Buddhismus (2007). Für die Anwendung des Buddhismus im Westen gibt es auch interessante Veröffentlichungen von und über Serge-Christophe Kolm, allerdings nur in Französisch (Serge-Christophe Kolm – économiste bouddhiste, Interview von Bruno Mattei, Le Monde Dimanche, 1983-10-23). Bekannt ist - zumindest in seiner Branche - Kolm eher als Wirtschaftswissenschaftler und Ökonometriker. Richtig anstrengend ist Nyanaponika Theras Geistestraining durch Achtsamkeit (2000, Original älter).

Ich bin trotz meines Alters dafür vielleicht zu zappelig und spirituell unterentwickelt geblieben.