Archiv für Dezember, 2012

Gesundheitsminister schnappt sich den Arbeitsschutz

Dienstag, 18. Dezember 2012 - 06:06

http://www.haufe.de/sozialwesen/leistungen-sozialversicherung/praevention-koalition-einigt-sich-auf-praeventionsstrategie_242_156026.html

14.12.2012

Prävention: Koalition einigt sich auf Präventionsstrategie Mit neuer Strategie für mehr Gesundheitsvorsorge.

Eine neue Strategie zur Gesundheitsvorsorge soll mehr Menschen zu einem gesünderen Leben bewegen.

Die Koalition einigt sich auf die Eckpunkte einer seit langem angekündigten Präventionsstrategie für mehr Gesundheitsvorsorge in Deutschland. Schwerpunkte sind eine Stärkung der betrieblichen Gesundheitsvorsorge und neue Ansätze für soziale Brennpunkte. Das teilte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums der dpa am 13.12.2012 auf Anfrage mit. Die gesetzlichen Änderungen sollen im Jahr 2013 angegangen werden. …

Die FDP arbeitet weiter an der Besetzung des Arbeitsschutzthemas Prävention durch das Bundesgesundheitsministerium. Von Ursula von der Leyen hört man hier nicht mehr so viel.

Info:

  • Betriebliche Gesundheitsvorsorge – vorwiegend Verhältnisprävention – vorgeschriebener Arbeits- und Gesundheitsschutz – während der Arbeitszeit – auf Kosten des Arbeitgebers – Standards: OHSAS 18001, ILO-OSH usw. – Mitbestimmung: zwingend – Politik: BMAS (von der Leyen, CDU)
  • (Betriebliche) Gesundheitsförderung – vorwiegend Verhaltensprävention – freiwillige Angebote an Mitarbeiter – auch während der Freizeit – auch mit finanzieller Beteiligung der Mitarbeiter (“Eigenverantwortung”) – Standards: evtl. DIN SPEC 91020 – Mitbestimmung: mindestens konsensual – Politik: BMG (Bahr, FDP)

 


2012-11
http://www.bmg.bund.de/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung/best-practice-beispiele-bayern/projekte-psychische-belastungen/foerderung-psychischer-gesundheit-in-der-arbeitswelt.html
Frage an Siemens Healthcare:
Förderung psychischer Gesundheit in der Arbeitswelt – Siemens Healthcare und
Siemens-Betriebskrankenkasse

Wo haben Sie Präventionsbedarf?

Mit dem Projekt soll Stress, Burnout und weiteren psychischen Erkrankungen präventiv entgegengewirkt werden. Die Handlungskompetenz und das Wissen zu den Themen psychische Gesundheit und Umgang mit belasteten Mitarbeitern, sowie die Zufriedenheit mit der eigenen Work­Life­Balance soll erhöht werden. Außerdem soll das Thema „psychische Belastung“ enttabuisiert werden und Entspannungsmethoden erprobt werden. …

Das Bundesgesundheitsministerium des Daniel Bahr (FDP) hilft hier der Firma Siemens, Verhaltensprävention als das Hauptwerkzeug gegen psychische Fehlbelastungen darzustellen. Das ist natürlich falsch. Aber im Augenblick kann Daniel Bahr das durchsetzen.

Für den Arbeitsschutz ist eigentlich die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zuständig. Jetzt aber läuft erst einmal das Projekt von Arbeitgebern und FDP, den verhältnispräventiven Arbeitsschutz in einem überwiegend verhaltenspräventiven Betrieblichen Gesundheitsmanagement zu marginalisieren.

Übrigens: Die FDP versteht die Wichtigkeit des verhältnispräventiven Arbeitsschutzes dann sehr gut, wenn sie der SPD damit auf die Füße treten kann. Sollte sie im Jahr 2013 nicht unter 5% bleiben, bestünde eine gewissermaßen nationale Arbeitsschutzmaßnahme also darin, die FDP auch im Bundestag in die Opposition zu schicken, damit sie einer regierenden SPD kräftig zuleibe rücken kann.

 


http://www.european-news-agency.de/wirtschaft_und_finanzen/psychische_erkrankungen_werden_ernster_genommen-52181/
Psychische Erkrankungen werden ernster genommen

Verfasser: Siegfried Kubiak
Barendorf, 23.08.2012, 18:37 Uhr

Barendorf [ENA] Das Bundesgesundheitsministerium fördert ein dreijähriges Projekt des „Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit“ zur Einbindung der Medien in Maßnahmen zur Bekämpfung von Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Monatlich sollen damit Journalisten über aktuelle Themen aus dem Bereich der seelischen Gesundheit informiert werden. Hintergrundmaterialien werden angeboten. …

… Das Deutsche Institut für Normung e.V. hat im Juli dieses Jahres einen neuen Zertifizierungsstandard DIN SPEC 91020 für das betriebliche Gesundheitsmanagement vorgestellt, weil bereits heute knapp 28 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 60 und 65 Jahre alt sind. Die Zahl derjenigen, die vor Rentenbeginn ausscheiden wächst jedoch. Fast jeder Vierte scheide vorzeitig wegen Rückenproblemen, Depressionen, Burnout oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus dem Berufsleben aus. Die Anforderungen an die DIN SPEC 91020 würden ermöglichen, dass die Arbeitsorganisation, Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozesse gesundheitsfördernd gestaltet werden.

(European News Agency. Executive-Patronage: Deutscher Verband der Pressejournalisten AG.)

Siegfried Kubiak packt das Projekt des Bundesgesundheitsministeriums mit Werbung für die DIN SPEC 91020 zusammen. Die DIN SPEC 91020 dient dem freiwilligen Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Arbeitsbedingte “Rückenproblemen, Depressionen, Burnout oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen” sowie daraus entstehende Frühverrentung haben jedoch von Arbeitgebern mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutz verhindert zu werden, und zwar verhältnispräventiv. Dafür gibt es andere Normen (z.B. OHSAS 18001 oder ILO-OSH), auf die Sigfried Kubiak jedoch nicht hinweist. Die DIN SPEC 91020 wurde nach dem PAS-Verfahren entwickelt, bei dem das DIN Standards zum Arbeitsschutz explizit ausschließt, da diese einen Konsens zwischen den am Standard interessierten Parteien erfordern.

Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt

Montag, 17. Dezember 2012 - 12:54

Schon in der Vergangenheit, aber immer noch interessant: http://www.kooperationsstelle-darmstadt.de/aktuelles-archiv.php?index=1

Montag, 22.10.2012, 17:10–18:45 Uhr

Einführung und Ausblick – Grenzen der Entgrenzung

Prof. Dr.-Ing. Ralph Bruder (IAD), Meike Stephanie Weber (iSPs), Dr.-Ing. Karin Diegelmann & Thomas Balzer M.A. (KoWA)

Eine Folge der zunehmenden Flexibilisierung von Arbeit ist die Aufhebung von fest definierten räumlichen und zeitlichen Grenzen. Auch für „entgrenzte“ Arbeitsverhältnisse müssen verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Diese betreffen die Arbeitsorganisation, die Arbeitsplätze, das Führungsverhalten sowie die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter/innen.

Ralph Bruder, Studium der Elektrotechnik, seit 2005 Leiter des Instituts für Arbeitswissenschaften im Fachbereich 16 an der Technischen Universität Darmstadt.

Stand: 31.10.2012

 
24.09.2012 / h_da Gesundheitstag

Vortrag von Michaela Böhm: „Psychische Belastung am Arbeitsplatz“

10:30 Uhr im Glaskasten des h_da-Hochhauses

Die freie Journalistin Michaela Böhm wird auf dem Gesundheitstag der h_da einen Vortrag zu den Ursachen und zum Umgang mit psychischer Belastung am Arbeitsplatz halten. Michaela Böhm ist Autorin mehrerer Artikel und Broschüren, welche die aktuelle Zunahme von Phänomenen psychischer Belastungen und Erkrankungen in der Arbeitswelt untersucht. Der Gesundheitstag beginnt mit insgesamt interessanten Programmpunkten bereits um 9 Uhr und endet um 16 Uhr.

Ganz praktisch bietet die KoWA für die Teilnehmenden um 12 Uhr Rückenentspannungsübungen und um 13 Uhr Augen- und Sehübungen an.

Alle Veranstaltungen finden im Glaskasten im Hochhaus C10 in der Schöfferstr. 3 statt.

Stand: 16.07.2012

 
http://www.kooperationsstelle-darmstadt.de/index.php

Die Kooperationsstelle Wissenschaft & Arbeitswelt Darmstadt ist eine gemeinsame Einrichtung der Technischen Universität Darmstadt (TUD), der Hochschule Darmstadt (h-da), des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), sowie der Einzelgewerkschaften IG Metall, Verdi, GEW und IG BAU. Als Brücke zwischen diesen Einrichtungen schaffen wir Anknüpfungspunkte zwischen Wissenschaft und Arbeitswelt.

(Keine) Lust auf Kinder?

Montag, 17. Dezember 2012 - 08:02

(KEINE) LUST AUF KINDER?
Hrsg.: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung:
http://www.bib-demografie.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Download/Broschueren/keine_lust_auf_kinder_2012.pdf?__blob=publicationFile&v=5

Klappern für die DIN SPEC 91020

Montag, 17. Dezember 2012 - 07:56

Kurt Gläser: Betriebliches Gesundheitsmanagement – Partizipation und gemeinsames Verständnis als wesentliche Erfolgsfaktoren, hauptstadt magazin, 2012-12, dbb beamtenbund und tarifunion, berlin: http://www.dbb-berlin.de/hauptstadtmagazin/archiv_2012/12_12.pdf

… Wichtig ist, den DIN-Standard nicht als zu hohe Einstiegshürde misszuverstehen …

Wichtig ist, dass eine DIN SPEC kein DIN-Standard ist.

… BGM lebt von der Partizipation der Beschäftigten und deren Interessenvertretungen. Deshalb fordert die DIN SPEC 91020 beispielsweise, dass alle Organisationsmitglieder die Möglichkeit haben müssen, das BGM mitzugestalten und Vorschläge zur Verbesserung einbringen zu können. …

Warum wurden dann die Arbeitnehmer bei der Entwicklung der DIN SPEC nicht mit einbezogen? Die Standards OHSAS 18001 und ILO-OSH zeigen, wie die Mitbestimmung besser respektiert wird.

Kurt Gläser ist Mitglied des Vorstandes des Bundesverbandes Betriebliches Gesundheitsmanagement e. V. [BBGM] und Leiter des BBGM-Arbeitskreises „Qualitätssicherung, Zertifizierung, Audit“

Neben den Verpflichtungen

Montag, 17. Dezember 2012 - 07:32

http://www.fernstudientag.de/2012/07/03/wichtige-norm-fur-den-umgang-mit-dem-thema-bgm/#comments

… Unternehmen und Einrichtungen erhalten mit der DIN SPEC 91020 neben den bereits bestehenden rechtlichen Verpflichtungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz eine Anleitung zur nachhaltigen und erfolgreichen Implementierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements in ein sich ständig veränderndes Umfeld. …

Unternehmen und Einrichtungen erhalten mit Standards wie OHSAS 18001 und ILP-OSG neben den bereits bestehenden rechtlichen Verpflichtungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz eine Anleitung zur nachhaltigen und erfolgreichen Implementierung eines ganzheitlichen Arbeitsschutzes in ein sich ständig veränderndes Umfeld.

Krankenkassen vergessen den Arbeitsschutz

Samstag, 15. Dezember 2012 - 09:44

http://www.presseportal.de/pm/63330/2382903/praeventionsbericht-2012-krankenkassen-engagieren-sich-verstaerkt-fuer-psychische-gesundheit-im

… “Die gesetzlichen Krankenkassen konzentrieren sich damit schon heute auf das, was der Bundesgesundheitsminister jetzt fordert – nämlich intensiv die betriebliche Gesundheitsförderung und Maßnahmen in Lebenswelten vor Ort zu fördern”, so Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes. “Gesundheitsförderung ist dann erfolgreich, wenn sie die Menschen auf möglichst vielen verschiedenen Wegen anspricht und dadurch erreicht. Eine Verengung auf eine ärztliche Verordnung, wie derzeit offenbar im Bundesgesundheitsministerium überlegt wird, wäre ein falscher Ansatz. Prävention muss z. B. im Kindergarten, am Arbeitsplatz und in der Schule beginnen und nicht erst dann, wenn jemand bereits zum Arzt geht.” ..

Bellen am falschen Baum. Der Arbeitsschutz stellt die Prävention sicher – vorausgesetzt, dass sich die Arbeitgeber an die Vorschriften halten. Wenn die Krankenkassen besser darauf geachtet hätten, dann gäbe es jetzt schon weniger Erkrankungen.

… Engagement in der betrieblichen Gesundheitsförderung ausgebaut

Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz – das bedeutet geringere krankheitsbedingte Kosten und mehr Lebensqualität für den Einzelnen. Deshalb haben die Krankenkassen 2011 wie in den Vorjahren ihr Engagement in der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) ausgeweitet …

Mit welcher Absicht wird der Arbeitsschutz am Arbeitsplatz nicht berücksichtigt? Warum wird (abgesehen von der Techniker Krankenkasse) das Engagement beim Arbeitsschutz nicht ausgebaut?

Psychische Erkrankungen verursachen rund 10 Prozent aller Krankheitstage in deutschen Unternehmen und sind seit Jahren die Hauptursache für krankheitsbedingte Frühverrentungen. Entsprechend den gewandelten Belastungen am Arbeitsplatz mit zunehmender Hektik und fortschreitender Arbeitsverdichtung verstärkten die Krankenkassen 2011 weiter ihre Aktivitäten zur Förderung der psychischen Gesundheit von Arbeitnehmern. “Die Anforderungen in der Arbeitswelt haben sich in den letzten Jahren rasant verändert. In der Folge sind vor allem kognitive und psychosoziale Belastungen gestiegen – Stress ist inzwischen das zweithäufigste arbeitsbedingte Gesundheitsproblem. Der Präventionsbericht zeigt, dass die Krankenkassen hier aktiv gegensteuern”, so Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des MDS.

2011 gehörten Maßnahmen zum Stressmanagement bzw. zur Stressbewältigung und Angebote zur gesundheitsgerechten Mitarbeiterführung neben der Reduktion von körperlichen Belastungen zu den häufigsten Präventionsmaßnahmen am Arbeitsplatz

Der Präventionsbericht zeigt, dass die Krankenkassen die Bedeutung des Arbeitsschutzes noch immer nicht verstehen.

 
Präventionsbericht: http://www.mds-ev.de/Praeventionsbericht.htm (direkt: http://blog.psybel.de/wp-content/uploads/2012/12/Praeventionsbericht_2011_final_ungschuetzt.pdf)

… Mittlerweile wird die betriebliche Gesundheitsförderung – insbesondere in Großbetrieben – zunehmen in ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement integriert. Das betriebliche Gesundheitsmanagement kann darüber hinaus beispielsweise Initiativen des Arbeitgebers zum Arbeitsschutz, zur Wiedereingliederung langfristig Erkrankter, zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zur Hilfe in privaten Krisen und anderes mehr umfassen. …

Was bezweckt der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) mit solchen Aussagen? Damit es klar ist: Der Arbeitsschutz ist keine Nebensache. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement “kann” den Arbeitsschutz nicht umfassen, sondern der Arbeitgeber hat den Arbeitsschutz mit Einbezug der psychischen Belastungen vorschriftsmäßig umzusetzen.

 
http://www.welt.de/wirtschaft/article112025787/Kassen-sollen-mehr-Geld-in-Praevention-stecken.html

Kassen sollen mehr Geld in Prävention stecken

Sechs Euro pro Mitglied fließen künftig qua Gesetz in die Vorsorge. So soll Krebs häufiger erkannt, die Zahl der Diabetes-Fälle reduziert oder psychisches Leiden im Job verringert werden.

Die schwarz-gelbe Koalition will die gesetzlichen Krankenkassen zu verstärkten Investitionen in die Gesundheitsförderung verpflichten. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Krankheitsvorbeugung in den Betrieben liegen. Dies sieht eine 16-seitige Präventionsstrategie vor, auf die sich die Gesundheitsexperten von Union und FDP verständigt haben. …

Die Kassen merken’s nicht. Der Arbeitsschutz muss von den Unternehmen bezahlt werden, nun sollen aber die Kassen mitzahlen. Das sollte für die Kassen doch Motivation genug sein, beim Arbeitsschutz der Unternehmen ein bisschen schärfer hinzusehen.

… Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr sagte am Freitag, Ziel der Strategie sei es, einen gesunden Lebensstil zu fördern und Krankheiten zu vermeiden. Das Konzept setze auf die Eigenverantwortung der Bürger. Die Krankenkassen sollten künftig nur noch qualitätsgesicherte Präventionsmaßnahmen finanzieren. Ein Schwerpunkt solle außer in den Betrieben in sozialen Brennpunkten liegen. …

http://www.daniel-bahr.de/wcsite.php?wc_c=21749&wc_lkm=2611

… Die Prävention verstanden als aktive Gesundheitsvorsorge ist primär eine individuelle Herausforderung. Jeder Einzelne ist dafür verantwortlich, durch eine gesundheitsbewusste Lebensweise der Entstehung von Gesundheitsrisiken vorzubeugen, qualitätsgesicherte Angebote sachgerecht zu nutzen und auch bei bereits vorhandenen Krankheiten durch ein verantwortungsbewusstes Verhalten dazu beizutragen, dass eine Besserung erreicht oder eine Verschlimmerung vermieden werden kann. Es ist aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Bedeutung von Prävention und Gesundheitsförderung zur Vermeidung, Heilung und Linderung bei vielen Erkrankungen zu verdeutlichen und zielgerichtet Menschen, die von sich heraus ohne Hilfe nicht zu einem gesundheitsbewussten Leben in der Lage sind, dabei zu unterstützen, entsprechende Aktivitäten zu entfalten. Die Finanzierung darf deshalb nicht allein auf die Kranken- bzw. Sozialversicherung zentriert werden. …

Das ist überwiegend Verhaltensprävention. Die ist freiwillig. Die Verhältnisprävention verstanden als aktiver Arbeitsschutz ist primär eine den Unternehmen vorgeschriebene Aufgabe. Die Finanzierung ist daher auf sie zu zentrieren.

Die Mehrheit der Arbeitgeber greift den Arbeitsschutz einerseits durch die offene Missachtung der Arbeitsschutzvorschriften an und andererseits über den Umweg über das Bundesgesundheitsministerium. Bahrs Schwerpunkt liegt zusammen mit den Interessen der Arbeitgeber auf der Eigenverantwortung der in den Betrieben Beschäftigten. Bahr und die Mehrheit der Unternehmen bremsen schon seit einiger Zeit den ganzheitlichen Arbeitsschutz aus, denn der Arbeitsschutz nimmt die Arbeitgeber in die Pflicht. Die den Arbeitgebern vorgeschriebene Verhältnisprävention gegen arbeitsbedingte Erkrankungen müsste von Ursula von der Leyen (BMAS) nachhaltig eingefordert werden. Sie hat dazu aber nur kurz etwas Lärm gemacht zu haben und scheint danach von Daniel Bahr (BMG) geschickt zur Seite gedrängt worden zu sein.

Die Krankenkassen sollten einmal bei Ursula von der Leyen anklopfen.

 
Links:

LRQA Training: Interner Auditor für OHSAS 18001

Freitag, 14. Dezember 2012 - 11:19

http://www.lrqa.de/unsere-leistungen/training/193066-interner-arbeitsschutzauditor-inkl-ohsas-18001-grundlagen.aspx, 2013

Motivieren demotiviert

Freitag, 14. Dezember 2012 - 06:53

Das ist zwar als Anzeige gekennzeichnet und nicht neu, aber interessant: http://www.nachrichten-aktuell.com/fuhrungstheorien-und-modelle-versagen-klaglich.html

… Unternehmer und Führungskräfte beklagen sich immer häufiger über die mangelnde Motivation der Mitarbeiter. Und es scheint, dass sie trotz umfassender Management- und Führungsausbildung mindestens einen Teil ihrer Mitarbeiter erreichen. Und genau hier liegt der große Fehler der Führungsinstrumente: Wir können andere Menschen nicht motivieren. Sie sind grundsätzlich von sich aus motiviert. Jeder Versuch, Mitarbeiter zu motivieren scheitert als Manipulationsversuch. Führungskräfte können jedoch (beispielsweise kommunikativ) Rahmenbedingungen schaffen, die es den Mitarbeitern ermöglicht, sich selbst zu motivieren. …

Bauarbeiter vs. Büroarbeiter

Donnerstag, 13. Dezember 2012 - 23:38

http://derstandard.at/1353208970337/30-Prozent-der-Beschaeftigten-psychisch-stark-belastet

… Angestellte sind laut AK-Studie weniger betroffen – Bauarbeiter und Fabriksarbeiter spüren psychische Belastung am stärksten

Psychische Belastungen im Job sind kein reines Managerphänomen, wie manche Experten suggerieren, sondern längst ein branchenübergreifendes Problem, das sehr viele Beschäftigen tangiert.


http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/508655_Psychische-Belastung-am-Arbeitsplatz-nimmt-zu.html

Wien. Das Vorurteil hält sich hartnäckig, aktuelle Zahlen belegen jedoch das Gegenteil: Psychische Be- oder Überlastung ist keineswegs vorwiegend auf Management-Ebene zu verorten. Einer aktuellen Umfrage zufolge sind vier von zehn Arbeitern betroffen. Als Gründe werden in erster Linie Zeitdruck, Monotonie und Unsicherheit genannt, erläuterte AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.

Burn-out und ähnliche Erschöpfungszustände werden im Allgemeinen meist mit beruflichen Funktionen in Zusammenhang gebracht, die hohe Verantwortung mit sich bringen. Diese Last stellt zwar laut Arbeiterkammer-Studie einen nicht unwesentlichen Faktor für psychische Belastungen dar (17 Prozent), Zeitdruck (21 Prozent) und hohe Konzentration (19 Prozent) liegen allerdings davor.

 
http://www.arbeiterkammer.com/online/arbeiter-psychisch-belastet-70344.html

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer: „Die Novelle des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes, die eine Evaluierung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz verlangt, ist voranzutreiben. Die daraus resultierenden Verbesserungsvorschläge sind in den Betrieben verpflichtend umzusetzen.“

Burnout salonfähig

Donnerstag, 13. Dezember 2012 - 17:34

http://www.haufe.de/arbeitsschutz/gesundheit-umwelt/ein-begriff-macht-psychische-beschwerden-salonfaehig_94_154136.html