Kategorie 'Sonstiges'

Fake-Prüfungen

Mittwoch, 11. Oktober 2017 - 18:27

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/vw-audi-zulassungen-101.html

Bei der Zulassung neuer Audi-Modelle haben Prüfer ungeprüft Angaben des VW-Konzerns übernommen. Das belegen Recherchen von NDR, WDR und SZ. Wurden die Typgenehmigungen für Millionen Fahrzeuge des VW-Konzerns auf fragwürdiger Basis erstellt? [...]

Auch die Gewerbeaufsicht und bei der DAkkS akkreditierte Prüfer (CABs) hinterfragen nach meiner Meinung immer noch nicht ausreichend, was ihnen insbesondere Großunternehmen mit ihren aufgebrezelten Präsentationen zeigen.

Im konkreten VW-Fall geht es jedoch um das Unternehmen ATE in Luxemburg.

VW: Aprilscherz schon im März

Sonntag, 13. März 2016 - 11:46

http://www.heise.de/autos/artikel/VW-Keine-T-Shirts-fuer-Arbeiter-mehr-3133123.html

Warum Fehler wiederholt werden

Montag, 6. April 2015 - 13:52

Weren Fehler wiederholt, weil mit ihrer Vermeidung zugegeben werden könnte, dass diese Fehler zuvor passiert sind?

http://www.br.de/radio/b5-aktuell/programmkalender/sendung-891302.html

Notizen aus dem Golf von Mexiko Die vergessene Katastrophe
Bild: Die brennende Ölplattform «Deepwater Horizon» im Golf von Mexiko | Bild: picture-alliance/dpa

heute, 06.04.2015
11:35 bis 11:59 Uhr

B5 aktuell

Von Samuel Jakisch
Wiederholung um 20.05 Uhr
Als Podcast verfügbar

Als die Ölplattform „Deepwater Horizon“ am 20. April 2010 im Golf von Mexiko in Flammen aufging, ahnte noch niemand, dass eine Umweltkatastrophe von historischem Ausmaß bevorstand. Bis heute ist die Aufarbeitung noch immer nicht abgeschlossen: Millionen Liter Öl liegen auf dem Meeresgrund und immer noch streiten Behörden, Bürger und BP [British Petrol] über Entschädigungen.

B5 aktuell nimmt Sie mit auf einen Streifzug quer über die Kontinente. “Notizen aus aller Welt”: Berichte und Reportagen unserer Korrespondenten.

In der Sendung ging es insbesondere um Arbeiter, die bei Aufräumarbeiten durch Chemikalien geschädigt wurden. Eine interessante Info aus dem Beitrag (Position: 6m19s): Als eine private Organisation Aufräumarbeitern Schutzanzüge im Wert von insgesamt 12000 US$ schenkte, hielt deren Arbeitgeber die Arbeiter davon ab, die Anzüge zu benutzen. Die Anzüge sollten vor schädlichen Wirkungen der Chemikalien schützen, mit denen Öl zersetzt wird. Sie sind aber für den Arbeitgeber gleichzeitig auch ein Signal, dass es schädliche Wirkungen geben könnte. Darum möchte er keine Schutzmaßnehmen dagegen sehen. Das Verhaltensmuster, das hinter dem Widerstand gegen die Benutzung der Schutzanzüge steckt, kenne ich auch in anderen Bereichen des Arbeitsschutzes: Schutzmaßnahmen könnten bedeuten, das zuvor Fehler gemacht wurden. Fehlerkorrekturen finden also nicht statt, wenn dadurch Fehler zugegeben werden könnten.

Global Compact ist kein Verhaltenskodex

Dienstag, 11. November 2014 - 21:46

http://blog.psybel.de/offensive-betriebliche-mitbestimmung/#UNGC (aus diesem Blog)

[...] Die Vereinten Nationen bieten mit Global Compact ein Programm an, bei dem sich Unternehmen auf eine sozial verantwortliche Unternehmensstrategie verpflichten können.

Beispiele wie in Bangladesh oder Pakistan zeigen jedoch, dass CSR oft nur auf dem Papier existiert und es ein weiter Weg von der Selbstverpflichtung zur konkreten Umsetzung ist. Gelingen kann die Umsetzung nur, wenn die Interessenvertretungen der Beschäftigten in diesen Prozess einbezogen sind. Auch die Betriebsräte in Deutschland können dazu einen wichtigen Beitrag leisten. [...]

 
https://www.amnesty.de/umleitung/2002/deu07/034

[...] Der Global Compact ist bewusst nicht als freiwilliger Verhaltenskodex oder als bindende Regelung konzipiert, sondern soll als Dialog- und Lernforum wirtschaftliche Akteure zur Respektierung und Verwirklichung der neun zentralen Leitsätze bewegen. Vielleicht gerade weil der Global Compact kein Verhaltenskodex oder gar eine verbindliche Regelung ist, wird er inzwischen von mehr und mehr Unternehmen unterstützt. [...]

 
Anregung an Unternehmen z.B. bei der Auswahl von Fluggesellschaften, die die Mitarbeiter nutzen dürfen:

  • Es darf nur mit solchen Fluggesellschaften geflogen werden, die COPs veröffentlichen.
  • B2B-Vereinbarungen werden nur mit Fluggesellschaften abgeschlossen, deren Arbeitsschutzmanagementsysteme von ordentlich akkreditierten Auditoren nach Standards wie OHSAS 18001, ISO 45001 (2016?) oder ILO-OHS usw. zertifiziert wurden.

 
Links:

Schein oder Nichtschein, das ist hier die Frage

Samstag, 1. November 2014 - 13:24

Nach etwas ernüchternden Erfahrungen mit der Wirklichkeit der Corporate Social Responsibility (von Auditoren, die ihre eigene Arbeit auditieren bis hin zu klaren Unwahrheiten im Geschäftsbericht) bin ich auf diese Broschüre aufmerksam geworden: http://www.netzwerksozialeverantwortung.at/pages/publikationen/kritik-am-konzept-csr.php

CSR – Schein oder Nichtschein, das ist hier die Frage

Unter diesem Titel erschien im Juni [2012] die kritische Broschüre CSR, in der wir [Netzwerk Soziale Verantwortung] unsere grundsätzlichen Positionen zum Konzept CSR aufzeigen und Handlungsfelder definieren, die zur Durchsetzung gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen notwendig sind. [...]

Passend dazu von Brigitte Biehl-Missal: Business is Showbusiness: wie Topmanager sich vor Publikum inszenieren (Campus Verlag, 2007, 270 Seiten)

Siehe auch: http://www.perlentaucher.de/nsuche?q=Corporate+Social+Responsibility

Deutsche Qualität

Samstag, 18. Oktober 2014 - 19:37

Deutschland ist international geachtet für eine zuverlässige Qualitätskontrolle. Verlassen Sie sich darauf?

http://www.zeit.de/2014/43/pflegeheim-altenpflege-maengel

[...] Im vergangenen Jahr zeichnete der Medizinische Dienst der Krankenkassen, eine Art TÜV für die Pflege, das Haus Quirlsberg sogar mit der Note 1,1 aus. Besser geht es kaum. Neuers sagt: “Ohne uns wäre meine Mutter dort elendig verreckt.” [...]

Werben mit sozialer Verantwortung

Dienstag, 7. Oktober 2014 - 07:04

“Awards” und “Rankings” für CSR (Corperate Social Responsibility) sind beliebte Instrumente für Unternehmen, sich in der Öffentlichkeit in ein gutes Licht zu rücken. Beispiele:

Es gibt auch Kritik. Hier ein Beispiel zu RobecoSAM (Dow Jones Sustainability Yearbook), veröffentlicht von CINCS (Creating Intelligent Natural Capital Solutions): Sustainability Indices and Environmental Reporting, 2013-04-23
(http://cincs.com/dev/wp-content/uploads/2014/07/InFocus23.pdf):

“[...] Environmental-business analysts and investors have challenged the credibility of DJSI’s information source for some time. DJSI has four steps to follow in the evaluation process: 

[1] First, each participating company has to fill in an industry-specific company questionnaire distributed by RobecoSAM, which evaluates the overall social and environmental strategies of each company.
[2] After that, DJSI will analyze industry-relevant media reports, press releases, news articles, investor commentaries and employee feedback to get a comprehensive understanding of how the company is perceived by opinion leaders and stakeholders.
[3] Following this is the company documentation section, in which RobecoSAM will request sustainability reports, environmental reports, health and safety reports, social reports and annual financial reports from each company.
[4] The last part is the company contact, in which SAM will have discussions and phone conversations with corporation leaders.

Of these, three of them are based on companies’ self-provided reports, data, resources and articles. In that circumstance, data could be optimized or even manipulated to generate better evaluation scores. For example, in the company documentation section, there is no standard sustainability reporting regulation regarding how companies should file sustainability and environmental reports. Therefore, companies are able to polish and further dress these data to make them appear glorious and “trustworthy.”
[...]
Conclusions – With the growing awareness of and demand for sustainability assessment, DJSI is a great tool for companies who are dedicated to gaining ongoing financial growth while meeting high environmental and social standards. The major benefit of being listed in DJSI is that it will help companies to be more transparent for investors through a thoroughly planned and designed corporate sustainability ranking system. The two major deficiencies of DJSI and other similar indices are that they lack authenticity in their auditing process and use imbalanced inclusion. [...]“

Imbalanced inclusion: Inclusion of pros only while neglecting cons. In advertising that is legitimate. However, a performance evaluation or an audit which allows imbalanced inclusion is not credible.

Private dürfen verantwortungslos sein

Dienstag, 28. Januar 2014 - 22:19

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/kreditwuerdigkeit-bgh-weist-klage-gegen-schufa-ab-a-946013.html

[...] Die Schufa gibt nur über die Ergebnisse der Kreditbewertung von Personen Auskunft. Sie informiert die Verbraucher aber nicht, wie diese Werte errechnet werden, und verweist dazu auf ihr Betriebsgeheimnis. [...]

Das passiert eben, wenn Sicherheitsaufgaben von privaten Wirtschaftsunternehmen durchgeführt werden. Sie können sich leicht ihrer Verantwortung entziehen. Das Geschäftsinteresse hat Vorrang vor Transparenz.

Leider musste ich feststellen, dass die privatwirtschaftlich organisierten Zertifizierer für Arbeitsschutzmanagementsysteme auch nicht transparent arbeiten müssen. Die Arbeitnehmer, die geschützt werden sollen, sind leider nicht die zahlenden Klienten dieser Zertifizierer. An einer Zusammenarbeit mit Arbeitnehmervertretern sind einige Zertifizierer nicht interessiert, denn die Zeit für Audits ist begrenzt. Wenn Betriebsräte sich einmischen und möglicherweise auch noch die hübschen Präsentationen des auditierten Arbeitgebers in Frage stellen, dann würde das Zeit und Geld kosten. Dabei hilft es den Zertifizierer und ihren Klienten, Auditberichte z.B. als so “vertraulich” einzustufen, dass sie nicht an Betriebsräte weitergegeben werden. So hindern Zertifizierer gemeinsam mit ihren überprüften Klienten die Arbeitnehmervertretungen daran, Audits nachvollziehen zu können.

Die Gewerbeaufsicht und die Berufsgenossenschaften sind auch nicht sonderlich daran interessiert, Audits in Frage zu stellen. Denn die privatwirtschaftlich durchgeführten Audits erleichtert der systemisch überforderten behördlichen Aufsicht ihre Arbeit.

Die Arbeitnehmer haben das Nachsehen.

Kanzlerinkrankmeldung

Dienstag, 7. Januar 2014 - 22:16

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-01/Merkel-Skiunfall-Gesetz-Regelung

[...] Für die Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt es keine gesetzlichen Krankheitsregelungen. Für die Abgeordnete Merkel schon. Wir geben einen Überblick über die arbeitsrechtliche Seite des Skiunfalls. [...]

Nebenbei: Denkt die Kanzlerin im Homeoffice auch an die NSA?

Welche Verbesserungen für wen?

Donnerstag, 21. November 2013 - 17:33

Zur Erinnerung: Die EU müsse dringend Maßnahmen zur Wiederherstellung eines attraktiven Wettbewerbsumfeldes für die europäische Halbleiterindustrie ergreifen, forderte Peter Bauer, im März 2006, damals Vorsitzender des ZVEI-Fachverbandes Electronic Components. Zu den von ihm gewünschten Maßnahmen zählten neben einer verstärkten Forschungs- und Investitionsförderung auch Verbesserungen im rechtlichen Umfeld, besonders beim Umweltschutz, der Arbeitssicherheit und Gesundheit, Zoll und Sicherheit sowie bei den gewerblichen Schutzrechten. Bauer forderte: “Die Wettbewerbsfähigkeit sollte als unabdingbares Kriterium in allen Gesetzgebungsverfahren verankert werden.”

Was meinte Peter Bauer mit “Verbesserungen”? Fühlen sich Unternehmer in Deutschland beim Umweltschutz sowie bei der Arbeitssicherheit und Gesundheit zu sehr kontrolliert? Wo ist das Problem? Wenn sich die Unternehmen sich an die Vorschriften halten würden, dann könnten die Kontrollen viel einfacher sein. Sie sind ja jetzt schon “einfach” genug.

 


Apropos unabdingbarer Wettbewerbsfähigkeit: Nur die wenigsten Arbeitnehmer können sich einfach einen weniger belastenden Job suchen, wenn die Gesundheit nicht mehr so mitmacht. Darum ist der Arbeits- und Gesundheitsschutz unabdingbar. Aber so sehr er auch in Gesetzen verankert sein mag, die große Mehrheit der Unternehmen klammert einen der heute bedeutensten Belastungskategorien souverän aus: mentale Arbeitsbelastung. Die Gewerbeaufsicht und Auditoren sahen jahrelang tatenlos zu. So streng kann die Kontrolle also wohl nicht sein, denn:
Das Gehirn des modernen Menschen ist ökonomisch verseucht.

Herrmann Broch, Massenwahntheorie. 1939 bis 1948.
3. Teil, Kapitel 5.8. Totalwirtschaft und Totalversklavung