Archiv für März, 2011

BEM-Seminar

Dienstag, 29. März 2011 - 23:15

Kennengelernt bei einem Seminar zum Betrieblichen Eingliederungs-Management:

http://www.heegner.de/arbeitsschutz/

Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung

Als Fachkraft für Arbeitssicherheit und Organisationsberaterin ist mir der Arbeitsschutz und die betriebliche Gesundheitsförderung ein wichtiges Anliegen. Die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten ist der Schlüssel zur Arbeitszufriedenheit und damit zur Produktivität der Beschäftigten.

Meine Leistungsangebote in diesem Themembereich sind Beratung und Seminare zu:

  • Ergonomie, einschließlich Softwareergonomie
  • Gefährdungsbeurteilungen, besonders zum Schwerpunkt der psychischen Belastungen und Beanspruchungen
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement
  • Lärm- und Vibrationsschutz
  • Gute Organisation für den Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Älterwerdende Belegschaften
  • Arbeitsgestaltung für gute Arbeit
  • Gesundheitsgerechtes Führen

Gerechte Rentenpolitik

Montag, 28. März 2011 - 08:11

32. Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
19. – 21. November 2010, Freiburg, Messe
http://www.gruene-partei.de/cms/default/dok/361/361242.dringlichkeitsantrag_fuer_eine_gerechte.htm

… Unter den heutigen Arbeitsbedingungen ist es für viele Menschen kaum vorstellbar bis zum 65. Lebensjahr zu arbeiten, geschweige denn bis sie 67 Jahre alt sind. Arbeit macht viele Menschen krank, zunehmend mehr auch durch die Zunahme von Stress und psychischer Belastung am Arbeitsplatz. Deswegen sind bessere Arbeitsbedingungen für alle eine unverzichtbare Voraussetzung um länger arbeiten zu können. Wir sehen, dass viele ArbeitnehmerInnen heute nicht bis zum Erreichen der Altersgrenze arbeiten können. So ist für viele die Erhöhung der Altersgrenzen nichts anderes als ein weiteres Absenken der Rente.

Wir wollen verhindern, dass die Anhebung der Regelaltersgrenze eine Rentenkürzung durch die Hintertür wird. Dazu müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Menschen auch länger arbeiten können. Das heißt konkret: mehr alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze, eine präventive Gesundheitspolitik und Schaffung von „guter Arbeit“. Man kann Fachkräftemangel nicht immer durch eine Verlängerung der Arbeitszeit entgegenwirken. …

Zum Versuch der Arbeitgeber, sich von den von ihnen mitverursachten Krankheitskosten abzukoppeln, siehe auch diesen Kommentar in der Süddeutschen Zeitung: http://blog.psybel.de/2011/05/11/wenn-arbeit-krank-macht/

BG ETEM

Donnerstag, 24. März 2011 - 01:28

Berufsgenossenschaft Energie-Elektro-Textil (2011): Psychische Belastungen am Arbeitsplatz

Inhalt:

Wandel der Anforderungen in der Arbeitswelt
Neue Arbeitsbelastung -> ihre Folgen
Belastungen und Beanspruchungen
Neues Feld für den Arbeitsschutz
Für Eilige: Kurzcheck »Risiken«
Beurteilung psychischer Gefährdungen
  1. Unternehmensleitung
  2. Organisationskultur
  3. Führungsstil
  4. Teamklima
  5. Mitarbeiterförderung
  6. Betriebsorganisation
  7. Arbeitsprozesse
  8. Arbeitstätigkeit
  9. Ausführungsbedingungen
  10. Rahmenbedingungen

S. 5:

Nach dem Arbeitsschutzgesetz (§§ 2,3) und dem Sozialgesetzbuch Teil VII (SGB VII, §§ 1, 14, 21) sind Arbeitgeber und Berufsgenossenschaften verpflichtet, nicht nur Unfälle und Berufskrankheiten, sondern auch »arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren« zu verhüten. Dazu zählen psychische Belastungen, soweit sie gefährdend sind. Somit ist die Bewertung psychischer Fehlbelastungen in die Pflicht zur Gefährdungsbeurteilung mit eingeschlossen (§ 5 Arbeitsschutzgesetz).

Über Pflichten klärt auch die EU-Rahmen-Richtlinie 89/391/EWG zur »…Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes …« Art. 6 Abs. 1 und 2 (1989) auf.

Die DIN EN ISO 9241 und 10075 sowie die Bildschirmarbeitsverordnung geben gesetzliche Anhaltspunkte zur Gestaltung der Tätigkeit.

S. 2

Zwölf Merkmale der neuen Arbeitswelt:

  1. Lebenslanges Lernen
  2. Computer und Internet sind Entlastung, aber auch Fessel
  3. »Patchwork-Lebensläufe« lösen die planvolle Karriere ab
  4. Erwerbs- und Nichterwerbsphasen in Biografien lösen sich ab
  5. Kosten zu sparen ist überlebenswichtig
  6. Normalarbeitsverhältnisse lösen sich auf
  7. Unternehmen sind rund um die Uhr einsatzbereit
  8. Dank Internet: Firmen expandieren weltweit
  9. Wir sind unbegrenzt mobil: Zerfall der Familie
  10. Frauen wollen Karriere ➔ Familien sind höher belastet
  11. Beziehungsmanagement wird zum A und O
  12. Es fehlt an Fachleuten trotz hoher Erwerbslosigkeit

S. 3

Auch Unternehmer sind gefährdet: Physisch und psychisch!

S. 6, “Beobachtungen bei einzelnen Personen”: Das sollte von externen Stellen bearbeitet werden oder externen Beratern, die das Vertrauen vonArbeitgebern und Arbeitnehmern genießen. Die Gefährdungsbeurteilung gilt ja Arbeitsplätzen, nicht individuellen Mitarbeitern. Die individuelle Befindlichkeit von Mitarbeitern kann allerdings schon Rückschlüsse auf Eigenschaften der Arbeitsplätze der Mitarbeiter aussagen.

In der Präsentation gibt es auch einige hilfreiche Checklisten.

Schlechter Job ist schlimmer als Arbeitslosigkeit

Donnerstag, 24. März 2011 - 00:55

Handelsblatt
18.03.2011, 13:29 Uhr
http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/forschung-innovation/schlechter-job-ist-schlimmer-als-arbeitslosigkeit/3965108.html

Ein schlechter Job belastet das seelische Wohl vieler Menschen noch stärker als Arbeitslosigkeit. Dieses Resultat einer australischen Studie unterstreicht, wie wichtig gute Arbeitsbedingungen für die Psyche der Beschäftigten sind. …

Langer Weg zur Betriebsvereinbarung

Sonntag, 20. März 2011 - 15:52

http://www.slidefinder.net/N/Nick_Kratzer_Fallbeispiel_Konsumelektronik_Ein/22993502 (bzw. http://www.pargema.de/files/par090621_konferenz2009_wsiii_konsumelektronik_e2.ppt)

PARGEMA – Partizipatives Gesundheitsmanagement

Freitag, 18. März 2011 - 15:06

Meine kritische Haltung zum Gesundheitsmanagement gilt jenen Umsetzungen eines solchen Managements, die Mängel im Arbeitsschutz überdecken sollen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Unternehmen ein Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement (BEM) einrichten wollen, sich aber dagegen sperren, zuvor den Einbezug psychisch wirksamer Belastungen in die Gefährdungsbeurteilung zu vereinbaren.

Natürlich gibt es auch glaubwürdige Ansätze, z.B. PARGEMA.

http://www.pargema.de/:

PARGEMA ist ein öffentlich gefördertes Projekt mit der Laufzeit 06/2006 bis 11/2009, das gesundheitliche Gefährdungen im Zusammenhang mit neuen Organisations- und Steuerungsformen untersucht. Die Beschäftigten werden dabei als Experten ihrer eigenen Gesundheit ernst genommen, sie werden selbst zu aktiv Beteiligten. Es geht um dauerhafte Lösungen, die in den Betrieben weiterentwickelt werden können. Das ist PARtizipatives GEsundheitsMAnagement.

Siehe auch Nick Kratzers Präsentation Arbeit und Gesundheit in schwierigen Zeiten – Das Projekt PARGEMA: www.pargema.de/files/pargema_01_kratzer_eroeffnung.pdf

Wie aus dem Problem der Organisation ein Problem der Beschäftigten wird

  1. Schritt: Verschränkung von Unternehmens- und Beschäftigtenperspektive
    Arbeitsplatzverlust bei Misserfolg, Erfolgsbeteiligung, (interne) Konkurrenz, Koppelung von Entgelt und Leistung, Zielvereinbarungen, Motivierung …
  2. Schritt: Verschränkung von Fremd- und Selbststeuerung
    Hierarchieabbau, „partizipatives Management“, Transparenz über Prozesse und Kennzahlen, Controlling …
  3. Schritt: Verschränkung von Leistung und Leben
    „Entgrenzung“ der individuellen Potenziale und lebensweltlichen Ressourcen: Zeit, Motivation, Engagement, Verhältnis von Arbeit und Leben, Gesundheit …

In einer Veranstaltung zum Thema Arbeit und Gesundheit war Kratzers Antwort auf die Frage, warum Arbeit und Gesundheit in Konflikt geraten:

  • Weil die Unternehmen sich (selbst) systematisch überlasten und
  • die systematische Überlastung an die Beschäftigten weiterreichen

(Link in den Zitaten nachträglich eingefügt)

 

Das Projekt PARGEMA führt zu weiteren Ansprechpartnern:

Gefährdungsbeurteilung psychische Belas­tung I – Betriebsratsaufgabe mit Erfolgsaussicht

Donnerstag, 17. März 2011 - 15:47

Das Seminar ist zwar schon vorbei, aber hier können Sie sehen, wer gute Seminare macht und wie sie aussehen müssen. Gesehen habe ich das Seminar auch im “Gegenpol“.

BR3a11 vom 14. – 17.03.11 Beilngries  Hotel Gallus
Gefährdungsbeurteilung psychische Belas­tung I
- Betriebsratsaufgabe mit Erfolgsaussicht

Christa Eggerdinger, Knut Becker
Teil 1: Grundlagen, mit praktischen Beispielen, Arbeit mit der jeweiligen konkreten betrieblichen Situation und natürlich Gruppenarbeiten u. verschiedenen Präsentationsmethoden
Arbeitswissenschaft:  

  • Was sind arbeitsbedingte psychische Belastungen ?
  • Gesicherte wissenschaftliche Kriterien zur Bewertung einer Tätigkeit als psychisch stark oder wenig belastend
  • Der Wirkmechanismus wie psychische Belastungen zu Beschwerden und  Erkrankungen (psychischen und anderen)  führen können
  • Wie können psychische Belastungen im Betrieb sichtbar gemacht werden ? (Instrumente zur Erfassung und ihre Anwendung)
  • Wir kennen unsere „Stressfaktoren“: Was tun, um Verbesserungen zu erreichen ?

Einschlägige Arbeitsrechtsgrundlagen

  • Arbeitsschutzgesetz,
  • Betriebsverfassungsgesetz,
  • Gerichtsentscheidungen
  • Rechte und Möglichkeiten des BR
  • Pflichten der Geschäftsleitung

Betriebliche Voraussetzungen: Erfolgsfaktoren

  • Betriebsrat: Beschluss, Voraussetzungen, Planung zum Problemfeld psychische Belastung-  Beteiligung der Betroffenen von der Planung bis zur Regelung
  • Organisatorische Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vorgehensweise-  Erfassen der betrieblichen Ansatzpunkte – Umsetzungsplanung-  Umsetzungsplanung

Unkritische Anwendung produktivitätssteigernder Management-Konzepte

Dienstag, 15. März 2011 - 21:35

http://www.stellenanzeigen.de/artikel/2010/10/08/Gesundheitsprogramme_wieder_haeufiger_im_Einsatz.htm:

… Anlässlich des Tages der Seelischen Gesundheit am 10. Oktober warnt der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) vor der unkritischen Anwendung produktivitätssteigernder Management-Konzepte. Diese würden die psychische Belastung von Mitarbeitern erhöhen und könnten krank machen. Als Beispiel nennt Julia Scharnhorst, Expertin für Gesundheitspsychologie im BDP, die Orientierung auf kontinuierliche Leistungssteigerung, ablesbar an Quartals- oder Jahresergebnissen. …

8. Euroforum-Jahrestagung “Betriebliches Gesundheitsmanagement”

Dienstag, 15. März 2011 - 21:22

Auch im April 2011 werden Unternehmen im Rahmen einer Tagung soziales Engagement im “betrieblichen Gesundheitsmanagement” zeigen, in dem der vorgeschriebene Arbeitsschutz als Teilbereich kleiner gehalten werden kann. So kann, ohne direkt zu lügen, dargestellt werden, dass Unternehmen freiwillig über die gesetzlichen Forderungen hinausgehen. Wohl nicht ganz ohne Absicht lenkt das von dem Versagen der Mehrheit der Arbeitgeber ab, von den Arbeitnehmern mitbestimmt, psychisch wirksame Belastungen in die im Arbeitsschutz vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung und die Unterweisung einzubeziehen. Die Unternehmer fürchten den mitbestimmten Arbeitsschutz und versuchen es nun per Agenda Setting mit einer Umdeutung der Aufgabenstellung.

In der unten beschriebenen Veranstaltung spielen Betriebsärzte eine wichtige Rolle. Eine Anmerkung dazu: Auch manche Betriebsärzte geraten in Gefahr, beim Thema des mitbestimmten Arbeitsschutzes ihre Neutralität zu verlieren. Obwohl nach ArbMedVV eine vollständige Gefährdungsbeurteilung eine wichtige Grundlage ihrer Arbeit ist, soll es Ärzte geben, die sich gegen eine Betriebsvereinbarung aussprechen, in der solche Beurteilungen geregelt sind. Zur Erinnerung: Betriebsärzte haben keine Arbeitgeberfunktion! Verantwortlich für die Umsetzung des Arbeitsschutzes ist der Arbeitgeber. Es kann die Neutralität der Betriebsärzte beeinträchtigen, wenn der Arbeitsschutz als Teil des Gesundheitsmanagements an sie delegiert wird. Häufig werden (im Widerspruch zum Betriebsverfassungsgesetz) Betriebsräte bei der Übertragung von Arbeitsschutzaufgaben an den Betriebsarzt vor Tatsachen gestellt. Betriebsräte müssen lernen, schon beim Aufbau der Arbeitsschutzorganisation sehr aktiv mitzubestimmen. Das Recht dazu haben sie seit 1996.

http://www.innovations-report.de/html/berichte/veranstaltungen/roesler_weniger_fehlzeiten_gesundheitsmanagement_170494.html:

Rösler: Weniger Fehlzeiten durch Gesundheitsmanagement
Gesundheitsmanagement
05.04.2011 – 06.04.2011
8. Euroforum-Jahrestagung “Betriebliches Gesundheitsmanagement”
5. und 6. April 2011, Novotel Düsseldorf City-West

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist in der Bundespolitik angekommen: Gesundheitsminister Philipp Rösler warb Ende 2010 für mehr präventive Maßnahmen in Unternehmen.

Da es einfach undenkbar ist, dass Unternehmer Schutzrechte missachten, ist nachvollziehbar, dass z.B. Ladendiebe strafrechtlich verfolgt werden, wer aber durch Missachtung des Arbeitsschutzes riskiert, dass Menschen verletzt werden, der wird freundlich umworben und mit Aussichten auf wirtschaftlichen Erfolg animiert, wenn er damit einverstanden ist, sich entgegenkommenderweise an die Vorschriften des ganzheitlichen Arbeitsschutzes zu halten.

“Betriebliche Gesundheitsförderung ist ein wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen”, sagte Rösler in Berlin. Er verwies auf Studien, wonach durch Gesundheitsmanagement Krankheitskosten und Fehlzeiten um mehr als 25 Prozent verringert werden können.

Auf der 8. Euroforum-Jahrestagung “Betriebliches Gesundheitsmanagement” (5. und 6. April 2011, Düsseldorf) sprechen unter dem Vorsitz von Prof. Bernhard Badura, Gesundheitswissenschaftler an der Universität Bielefeld, Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen über ihre Erfahrungen mit der Etablierung und dem Ausbau eines BGM-Systems.

Ich nehme an, dass sich hier ein Fehler in die Ankündigung eingeschlichen hat. Vermutlich wurde vergessen, die Teilnahme von Arbeitnehmern an dieser Veranstaltung zu erwähnen. Es kann ja nicht sein, dass an einer Veranstaltung über die Gesundheit von Arbeitnehmern keine Arbeitnehmer dabei sind.

Weg von Einzelmaßnahmen, hin zu ganzheitlichem System ThyssenKrupp Steel Europe verfolgt mit seinem Gesundheitsmanagement einen ganzheitlichen Ansatz. Der Stahlhersteller, der 2010 mit dem Corporate Health Award ausgezeichnet wurde, bezieht neben den Arbeitsbedingungen und dem Gesundheitsverhalten auch die Führung und die Unternehmenskultur mit ein. Führungskräfte werden durch Schulungen für die gesundheitlichen Belange ihrer Mitarbeiter sensibilisiert, Schichtarbeiter können sich zudem freiwillig medizinisch durchchecken lassen.

Hier wurde vermutlich ganz versehentlich vergessen, zu erwähnen, dass der Arbeitgeber nicht nur Führungskräfte zu schulen, sondern natürlich vor Allem die Mitarbeiter zu unterweisen hat. Eine Betriebsvereinbarung zur Unterweisung der Mitarbeiter bei Thyssen könnte hier vorgestellt werden, die vorschriftsgemäß den Mitarbeitern den Vorrang der Verhältnisprävention im Arbeitsschutz gegenüber der Verhaltensprävention erläutert. Ich nehme mal an, dass es bei Thyssen eine solche Betriebsvereinbarung gibt.

“Ein nachhaltiges und niedrigschwelliges Gesundheitsförderungsprogramm”, sagt Dr. Werner Mölders, leitender Betriebsarzt des Konzerns. Auf der Euroforum-Jahrestagung stellt er das BGM seines Unternehmens vor und zeigt, wie Firmen durch eine nachhaltige Präventionskultur ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern können.

Ein interessanter Nebeneffekt der BGM kann auch sein, dass die Vorschriften des ganzheitlichen Arbeitsschutzes eingehalten werden.

Auch der Deutsche Wetterdienst hat einzelne Gesundheitsmaßnahmen zu einem strukturierten System verknüpft. Wie die Organisation die bestehenden Ansätze für ihre bundesweit rund 2300 Mitarbeiter sinnvoll verbindet und dabei auf Effektivität prüft, berichtet Gerlinde Hemmerling. Barbara Wahl (Siemens AG) spricht über die Herausforderungen beim Aufbau eines globalen Gesundheitsmanagements.

Jeder fünfte Arbeitnehmer ist psychisch krank Bei jedem fünften Erwerbstätigen ist mittlerweile eine psychische Erkrankung diagnostiziert worden, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Techniker Krankenkasse (TK). Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Störungen stiegen demnach in den letzten vier Jahren um 33 Prozent.

Die Commerzbank präsentiert auf der Jahrestagung Ergebnisse ihres Projekts “Im Lot – ausgeglichen bei der Arbeit” und zeigt, welche Maßnahmen sie daraus ableitet.

Wird hier vorgestellt, wie Banken mit der psychischen Belastung umgehen, die auf Mitarbeiter beim Verkauf von Finanzprodukten wirken? Es soll ja vorkommen, dass von den Mitarbeitern (“Beratern”) verlangt wird, z.B. bei der Alterssicherung von Bankkunden zuerst an die Bank zu denken und nicht so sehr an die Sicherung des Kunden.

Die Deutsche Telekom und der kommunale Energieversorger enercity berichten, wie sie psychische Belastungen in ihren Unternehmen erfassen und ihre Mitarbeiter vor arbeitsbedingtem Burnout schützen wollen.

Mitarbeiter zu BGM motivieren: Nicht alle Mitarbeiter lassen sich auf Gesundheitsprogramme ein, manche müssen besonders animiert werden.

Nicht alle Unternehmen lassen sich auf den gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutz ein, die große Mehrzahl muss wohl erst noch besonders animiert werden.

Die Gothaer Krankenversicherung setzt dafür auf mitarbeiterzentrierte und arbeitsplatznahe Konzepte. Dr. Volkmar Benner gibt einen Einblick in das BGM der Versicherung und spricht über Möglichkeiten, Mitarbeiter zur Teilnahme zu motivieren.

Pressekontakt:
Julia Batzing
Euroforum Deutschland SE
Prinzenallee 3
40549 Düsseldorf
Telefon: +49 (0)2 11/ 96 86 – 33 81
Telefax: +49 (0)2 11/ 96 86 – 43 89
Mailto: presse@euroforum.com

EUROFORUM steht in Europa für hochwertige Kongresse, Seminare und Workshops. Ausgewählte, praxiserfahrene Referenten berichten zu aktuellen Themen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Darüber hinaus bieten wir Führungskräften ein erstklassiges Forum für Informations- und Erfahrungsaustausch. Unsere Muttergesellschaft, die Informa plc, ist ein in London börsennotiertes Medienunternehmen und erzielte in 2009 einen Umsatz von 1,2 Mrd. GBP. Informa beschäftigt über 8.000 Mitarbeiter an 150 Standorten in mehr als 40 Ländern. Mit 55.000 Büchern und über 2.100 Fachpublikationen sowohl in Print- als auch in digitalen Formaten verfügt Informa über ein umfangreiches Portfolio für die akademischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Märkte. Die international renommierte Unternehmensgruppe organisiert und konzipiert darüber hinaus weltweit über 8.000 Veranstaltungen.

Julia Batzing | Quelle: Euroforum Deutschland SE
Weitere Informationen: www.iir.de
www.euroforum.com

Siehe auch: > BGMEUROFORUM-JahrestagungFehlzeitGesundheitsmanagementInformapsychische Belastung

Konferenz über Arbeitnehmer ohne Arbeitnehmervertreter?

Dienstag, 15. März 2011 - 11:00

http://bmg.bund.de/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung/seelische-gesundheit/gesundheit-und-wohlbefinden-am-arbeitsplatz.html

Aus dem Hintergrundpapier zur EU-Konferenz “Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz” am 3. März 2011:

Bei der Organisation ansetzende Aktivitäten sind erforderlich, um Gesundheitsrisiken besser bestimmen und in bestimmte Maßnahmen invertieren zu können, z.B. in eine Verbesserung der Arbeitsplatzkultur und der Kommunikation sowie Möglichkeiten für Rückmeldungen, eine bessere Mitarbeiterführung, leichter zu bewältigende Arbeitslast, flexiblere Arbeitsregelungen und Aufstiegsmöglichkeiten.

Solche Maßnahmen können auch auf Einzelpersonen ausgerichtet sein, um die Belastbarkeit und Fähigkeit zur Bewältigung stressiger Siruationen zu stärken. Auch Mitarbeiter müssen Verantwortung für den Erhalt ihrer Gesundheit übernehmen. Sie können mit den Arbeitgebern bei der Entwicklung eines für die psychische Gesundheit förderlichen Arbeitsumfeldes partnerschaftlich zusammenarbeiten.

Das Agenda-Setting der Wirtschaftsverbände funktioniert. Der Trick ist, das Richtige zu sagen, dabei aber die Prioritäten zu verschieben. Im Arbeitsschutz haben an der Einzelperson ansetzende Maßnahmen die niedrigste Priorität. Die Verantwortung liegt beim Arbeitgeber. Klar sichtbar ist heute aber, dass Arbeitgeber sich schlicht nicht an die Arbeitsschutzvorschriften halten. Anstelle hier anzusetzen, fällt das Ministerium den Aufsichtsbehörden in den Rücken, die es ohnehin schon schwer haben, den Arbeitgebern den Vorrang der Verhältnisprävention vor der Verhaltensprävention klarzumachen.

Geradezu eine Frechheit ist es, wenn das BMG Mitarbeiter auffordert, Verantwortung für den Erhalt ihrer Gesundheit zu übernehmen, indem sie mit den Arbeitgebern bei der Entwicklung eines für die psychische Gesundheit förderlichen Arbeitsumfeldes partnerschaftlich zusammenarbeiten. Die Mitarbeiter (Betriebsräte, Personalräte, Gewerkschaften) sind hier schon seit langem die treibende Kraft und brauchen keine Ratschläge von ihnen hinterherhinkenden Ministerien, die duldend zusehen, wie die Schutzrechte der Arbeitnehmer missachtet werden. Der Minister hat außerdem möglicherweise Schwierigkeiten, das Wort “Mitbestimmung” zu benutzen. Die Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung (aus einem Bericht für BAuA/GRAziL) sehen immer noch so aus:

  1. Fehlende Handlungsbereitschaft: Unternehmen greifen ohne die Impulsgebung durch Gewerkschaften, Betriebsräte bzw. Arbeitsschutzbehörden (vereinzelt) das Thema “Psychische Belastungen” als Gegenstand der Gefährdungsbeurteilung (GB) i. d. R. nicht auf.
  2. Geringe Handlungskompetenz: Weder bei betrieblichen noch bei überbetrieblichen Arbeitsschutzakteuren ist in der Breite eine ausreichende Kompetenz zum Umgang mit dem Thema “Psychische Belastungen” vorhanden.
  3. Schwierige Kooperation: Von Betriebsrat, Arbeitgeber und betrieblichen Arbeitsschutzakteuren bei der GB zu psychischen Belastungen bzw. unzureichende Abstimmung der Akteure untereinander.

Mehr dazu: http://blog.psybel.de/2011/02/03/ganzheitlicher-arbeitsschutz-nur-bei-16prozent-der-betriebe/

Aus der Pressemeldung: Dem Teilnehmerkreis gehören u.a. Regierungsvertreter, Unternehmensvertreter, Verbände der Sozialpartner und Institutionen der sozialen Sicherheit an. Ist “Gewerkschaften” jetzt ein Unwort? Wird hier über Arbeitnehmer gesprochen, anstatt mit ihnen zu sprechen?