Archiv für Februar, 2013

E-Learning im Betrieb

Dienstag, 12. Februar 2013 - 10:40

Das Thema ist in mehrfacher Hinsicht interessant:

  • Für die Vermittlung welcher Themen ist welches E-Learning geeignet bzw. nicht geeignet?
  • Wann dient E-Lerning mehr der rechtlichen Sicherheit der unterweisenden Organisation als der tatsächlichen Vermittelung von Wissen und Fähigkeiten?
  • Wie wird mit der Kontrolle des Lernerfolgs umgegangen?
  • Unter welchen Bedingungen sind Inhalte und Lehrmethoden von Trainings mitbestimmungspflichtig?
  • usw.

Damit der Artikel kurz bleibt, gibt es hier ersteinmal keine Antworten :-).
Die folgende Linkliste ist nicht vollständig und wächst möglicherweise noch:

Depression und Arbeit

Dienstag, 12. Februar 2013 - 07:03

Vortrag bei der ESJA-Bayern,

  • Peter Angerer und Mechthild Heinmüller (Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin), Klinikum der Universität München,
  • Harald Gündel und Heribert Limm (Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Ulm),
  • Jürgen Glaser (Arbeits- und Organisationspsychologie,Universität Konstanz):

http://ejsa-bayern.de/w/images/5/55/EJSA_P8_Depression_pdf.pdf (2012-03-11, Heribert Limm)

  • Gesundheit von Menschen mit und ohne Arbeit, BKK-Gesundheitsreport 2009
  • Gesundheit arbeitsloser Menschen
  • Funktionen von Arbeit
  • Langfristige Folgen von Fehlbelastung / Stress
  • Häufigkeit von Depressionen
  • Fallbeispiel – Herr C.
  • Zwei-Fragen-Test
  • Kernkriterien der Depression
  • Körperbeschwerden und Depression
  • Übergänge vom „Normalen“ – Ausprägungen der Depression
  • Depression
  • Frühe Zeichen (“Warnsymptome”) einer psychischen Beeinträchtigung
    (Depression, beginnende Alkoholabhängigkeit, ..)
  • Frühe Warnzeichen
  • Depression – Schweregrade
  • Verlauf
  • Behandlung der Depression
  • Selbsthilfeangebote
  • Anlaufstellen in München
  • Zusammenfassung

(Ich zitiere hier nur die Folientitel)

Hier wird auch das Thema “Arbeit vs. Arbeitslosigkeit” aufgegriffen. Ich hoffe, dass das nicht Dieter Hundts Ertistik bedienen, sondern nur ein Publikum aufschließen soll, dass meint, es gäbe ernsthafte Behauptungen, das Arbeit krank mache.

Nichteinhaltung von Arbeitsschutzbestimmungen

Dienstag, 12. Februar 2013 - 06:26

http://west.dgb.de/presse/++co++c843fa58-6a0c-11e2-8244-00188b4dc422

Pressemitteilung DGB-RLP

PM DGB-RLP – 29.01.2013
Muscheid: Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes muss stärker kontrolliert werden

Der DGB-Landesvorsitzende Dietmar Muscheid hat die Landesregierung angesichts der zunehmenden psychischen Belastungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu strengeren Kontrollen des Arbeitsschutzes aufgefordert. „Nur etwa jeder zehnte Beschäftigte wird im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilung seines Arbeitsplatzes überhaupt nach psychischen Stressfaktoren befragt“, sagte Muscheid am Dienstag in Mainz. In der modernen Arbeitswelt gewönnen aber gerade die psychischen Belastungen an Bedeutung und gefährdeten die Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. „Hier muss der Staat ein Auge auf die Unternehmen haben.“

Der von der Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen vorgestellte „Stressreport“ bestätige die Ergebnisse des „DGB Index Gute Arbeit“, sagte Muscheid weiter. Der DGB-Studie zufolge fühlen sich 56 Prozent aller Beschäftigten „oft“ oder „sehr häufig“ am Arbeitsplatz gehetzt oder stehen unter Zeitdruck. 38 Prozent der Befragten gaben an, die arbeitsfreie Zeit reiche zur Erholung „oft“ oder „sehr häufig“ nicht mehr aus.

Angesichts der Entwicklung sei die Bundesregierung aufgefordert, ein Gesetzpaket für mehr Gesundheitsschutz auf den Weg zu bringen. „Die Nichteinhaltung von Arbeitsschutzbestimmungen muss auch in Bezug auf psychische Belastungen sanktioniert werden“, sagte Muscheid. Zudem brauche es eine „Anti-Stress-Verordnung“, da es keinen Sinn mache, psychische Belastungen im Arbeitsschutz rechtlich anders zu behandeln als physische. Wichtig sei zudem die Stärkung der Mitbestimmungsrechte für Betriebsräte, um Leistungsverdichtung zu begegnen und die Arbeitsfähigkeit der Belegschaft zu sichern.

Stressprävention im Industriebetrieb

Montag, 11. Februar 2013 - 23:27

Stressprävention im Industriebetrieb, Vorstellung eines Präventionsprojekts von MAN („MAN-GO!“) und LMU-München (2010-08-03), Linkliste

  • Harald Gündel: Wann macht Arbeit krank – und wann hält Sie gesund?, http://www.bay-bezirke.de/downloads/246692da532ab74561a1b680f9136a81_11-02-17 Vortrag von Prof.Guendel.pdf
  • Peter Angerer: Stressprävention im Industriebetrieb, Vorstellung eines Präventionsprojekts von MAN und LMU-München, http://www.ptk-bayern.de/ptk/web.nsf/gfx/7CDDDB14E01CD8BCC12577AF004AC8D7/$file/Vortrag_Dr_Peter_Angerer.pdf
    Einen interessante Gegenüberstellung von Verhaltens- und Verhältnisprävention finden sie hier auf der Seite 8.
    Ein Nachteil (aus der Sicht vielleicht einiger Arbeitgeber) der Verhältnisprävention bleibt hier allerdings unerwähnt: Das für die Verhältnisprävention erforderliche Vorgehen macht Vorgänge und Fehler transparent, deren Dokumentation im Unternehmen aus rechtlichen Gründen möglicherweise lieber vermieden wird. Bei einer gut eingespielten Verhältnisprävention stellt sich dieses Problem nicht mehr, derzeit jedoch begehen noch viele Unternehmen im ganzheitlichen Arbeitsschutz Pflichtverletzungen und fürchten deswegen, dass sie dafür Verantwortung übernehmen müssen. (Das ist eine Situation, mit der - wie z.B. bei Steuerhinterziehung usw. - generell beim Übergang von einem rechtswidrigem zu einem korrekten Vorgehen geschickt umgegangen werden muss.)
  • http://www.lzg-bayern.de/man-go.html


    Umsetzung

    Planung und Vorbereitung des auf drei Jahre angelegten Projekts (Interventions-/Wartekontrollgruppendesign) in Abstimmung mit MAN-Management, Personalabteilung, Betriebsarzt, Betriebsrat und Meisterverein; Beginn 2006. “MAN-GO!” (die Abkürzung steht für die “MAN-Gesundheitsoffensive”) verfolgt einen verhaltens-und verhältnispräventiven Ansatz.

    Maßnahmen:

    • Vorstellung des Projekts bei der Zielgruppe (Segmentleiter und Stellvertreter, Gruppenleiter, Schichtvertreter). Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig und während der Arbeitszeit möglich.
    • “Persönlicher Gesundheits-Check” mit eingehender Anamnese und motivierender
      Beratung zu relevanten Themen (z.B. Rauchen, Ernährung, Bewegung) bei Projektbeginn, nach einem und zwei Jahren. Ggf. Angebot einer weiterführenden medizinischen oder psychologischen Beratung.
    • Initiale Intervention: Zweitägiges Stressbewältigungstraining mit arbeits-und verhaltensmedizinischen Komponenten, durchgeführt in Kleingruppen. Zwei Auffrischungs-Sitzungen nach vier und acht Monaten. Rückmeldung häufig genannter Probleme an die Werksleitung, um strukturelle Veränderungen anzustoßen.
    • Vorstellung der Ergebnisse für Teilnehmer und Werksleitung, gemeinsame Planung von Verstetigungsschritten.

  • http://www.knp-forschung.de/bot_Seite3541.html

    … Begleitend fand ein jährlicher „Gesundheits-Check“ mit Befundrückmeldung und Lebensstilberatung statt. …

  • Peter Angerer: http://www.mh-hannover.de/fileadmin/kliniken/rehabilitation/KoReFo/Aktuelles/Vortraege_Werkstattgespraech/34.VortragRehabilitation23.11_08k.pdf


    Interventionsformen:

    • “Primary intervention” = verhältnispräventiv
      - Veränderung der Arbeitsbedingungen(z.B. Entscheidungsspielraum, Unterstützung durch Kollegen)
    • “Secondary intervention” = verhaltenspräventiv
      - z.B. Stressprävention vor ernsthaften Gesundheitsschäden
    • “Tertiary intervention”
      - Bereits erkrankte Mitarbeiter erhalten erleichterten Zugang zum Gesundheitssystem

  • https://www.google.de/search?q=Stressprävention+im+Industriebetrieb
  • https://www.google.de/search?q=”Peter+Angerer”+Stress+Verhalten+Verhältnis
  • https://www.google.de/search?q=Stress+”MAN-GO”+Angerer+Betriebsrat

Erste Veröffentlichung: 2010-12-31. Im Hinblick auf die Beratung von Unternehmen durch die hier erwähnten Fachleute habe ich diesen Beitrag aktualisiert.

Was kann ein Unternehmen tun?

Montag, 11. Februar 2013 - 18:31

Rosemarie Mendel, TU München, CFDM, http://lne-management.de/wp-content/uploads/2012/10/Praxisforum-2-Dr.-Rosmarie-Mendel.pdf, S. 21/21:


Die psychische Belastung der Mitarbeiter analysieren:

  • Gesundheitsberichte, Mitarbeiterbefragungen, Gefährdungsbeurteilungen…

Strukturelle Maßnahmen:

  • Interne / Externe Mitarbeiterberatung
  • Betriebsvereinbarungen (Sucht, psychische Erkrankungen, Mobbing)
  • Betriebliche Ansprechpartner (Sucht, psychische Erkrankungen, Mobbing)
  • Mitarbeiterbeteiligung (Gesundheitszirkel, Beschwerde-/ Ideenmanagement)
  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie / Flexible Arbeitszeitmodelle
  • Sportangebote

Schulung/ Information:

  • Kurse für Stressmanagement, Konfliktmanagement, Zeitmanagement
  • Informationsmaterialien, Intranetplattform, Newsletter, Broschüren
  • Aufklärungsveranstaltungen, Gesundheitstage
  • Schulung von Führungskräften, Personalern, Betriebsräten zum Thema „Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“

Wie sorgfältig arbeiten Betriebsärzte?

Sonntag, 10. Februar 2013 - 15:44

Die Gefährdungsbeurteilung ist eine wichtige Grundlage für die Arbeit der Betriebsärzte. Demzufolge wissen Betriebsärzte, wie gut oder wie schlecht die Verfahren zur Beurteilung auch psychischer Belastungen im Betrieb sind. Da heute immer noch ein Großteil der Unternehmen psychische Belastungen nicht korrekt in die Gefährdungsbeurteilung mit einbeziehen, scheint es hier hinsichtlich der betriebsärztlichen Sorgfalt ein ziemliches Problem zu geben. Wenn in Unternehmen die Dokumentation von Gefährdungen allzu nachhaltig vermieden wird und Betriebsärzte nichts dagegen unternehmen, dann helfen sie dem Arbeitgeber sogar bei einem Vergehen gegen die Regeln des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.

Inzwischen beginnen Unternehmen unter dem Druck der aktuellen Diskussion, Abschnitte zu psychischen Belastungen in ihre Gefährdungsbeurteilungsformulare einzubauen. Wenn es aber noch gar keine mitbestimmten Verfahren im Betrieb gibt, mit denen psychische Belastungen professionell erfasst und bewertet werden können, sollten Betriebsärzte sich nicht am Versuch beteiligen, gegenüber der Öffentlichkeit und der Gewerbeaufsicht die Durchführung korrekter Gefährdungsbeurteilungen vorzuspiegeln.

Kleiner Tipp an Arbeitnehmer: Unabhängig von der aktuellen Qualität der Gefährdungsbeurteilungen in Ihrem Betrieb und vom Grad ihrer Vollständigkeit sollten sich sorgfältig arbeitende Betriebsärze aus eigener Initiative heraus darum kümmern, dass sie die Gefährdungsbeurteilungen der von ihnen betreuten Mitarbeiter anfordern und kennen. Gerade bei mangelhaften Gefährdungsbeurteilungen ist das wichtig, damit den Arbeitgebern ihre Verpflichtungen klarer werden.

Gibt es Betriebsärzte, die über einen langen Zeitraum tatenlos zusehen, wie den Mitarbeitern ordentliche, glaubwürdige und nachvollziehbare Gefährdungsbeurteilungen verweigert werden? Wenn Betriebsrärzte sich nicht für die Gefährdungsbeurteilungen zu den Arbeitsplätzen ihrer Klienten interessieren, dann können ihnen die Mitarbeiter auch nicht vertrauen.

KomNet Schnappschuss

Sonntag, 10. Februar 2013 - 15:20

http://asinfo.komnet.nrw.de/cgi-bin/komnet/asinfo.cgi?setcat=BAS/8/3/1

Derzeit behandelte Fragen in der Sektion “Soziale und psychische Belastungen”:

  1. Wer sollte eine durchgeführte Gefährdungsermittlung bezüglich psychischer Arbeitsbelastungen auswerten?
  2. Welche Möglichkeiten bestehen bei diffusen Beschwerden am Arbeitsplatz? Können Schadstoffmessungen verlangt werden?
  3. Wie kann der Personalrat dem Arbeitgeber bei identifizierbaren Mitarbeiterbefragungen diese vertrauliche Arbeit abnehmen/dokumentieren?
  4. Wie geht man damit um, wenn im Rahmen betrieblicher Umstrukturierungen das Arbeitsverhalten einzelner im Kollegenkreis aufgezeichnet wird?
  5. Inwiewiet ist unter psychologischen Aspekten die ablehnende Haltung einer Mitarbeiterin zur Einrichtung von Funknetzwerken zu berücksichtigen?
  6. Bitte um Literaturangaben und Projektdaten zu Psychischen Belastungen bei Lehrern in Schulen.
  7. Ich suche Informationen über das Thema Mitarbeiterunterstützungsprogramme (EAP).
  8. Verfahren zur Ermittlung psychischer Belastungen (für Branchen: Chemie, IT, Consulting)
  9. Diagnostikinstrumente für psychische Belastungen
  10. Ich hätte gerne nähere Informationen zum Zusammenhang zwischen Arbeitsunfähigkeit und psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Hierzu soll es eine Studie im Auftrag der EU geben.
  11. Wo finde ich psychologische Betreuung von Beschäftigten, die den tödlichen Arbeitsunfall eines Kollegen miterlebt haben?

Über eine Tagung bei der Bundesarbeitsministerin

Sonntag, 10. Februar 2013 - 15:08

http://www.axel-troost.de/article/6864.psychische-gesundheit-in-der-arbeitswelt-ueber-eine-tagung-bei-der-bundesarbeitsministerin.html

09.02.2013
Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – Über eine Tagung bei der Bundesarbeitsministerin
Von Georges Hallermayer

Diese Artikel hat eine reichhaltige Sammlung von Links. Das passt.

Lothar Dombrowskis Burnout

Samstag, 9. Februar 2013 - 03:06

Siehe auch: http://www.fluegel.tv/beitrag/4052

Ein Hochzeitsmagazin mit Witz

Freitag, 8. Februar 2013 - 19:30

Das Hochzeitsmagazin in Sachsen-Anhalt, http://www.supersonntag-web.de/wisl_s-cms/_supersonntag/7231/Mansfelder_Land/17367/Hilft_oefter_mal__nein__sagen_.html (Link nicht mehr aktiv)

Hilft öfter mal „nein“ sagen?
aktualisiert am 08.02.2013 um 17:47:33

MSH (rh). … Bis 2018 will Bundesarbeitsminis­­terin Ursula von der Leyen (CDU) deshalb die psychische Gesundheit bei arbeitsbedingten Belastungen deutlich stärken. Wie sie das wohl anstellen will? Zuallererst muss sie dafür ja wiedergewählt werden. Man könnte allerdings auch die Zahl der arbeitenden Bevölkerung minimieren.
Experten wiederum ge­­ben Arbeitnehmern so wohlmeindende Ratschläge wie „Sie müssen lernen, öfter mal nein zu sagen“ (tja, wer sich‘s erlauben kann) oder sich besser zu organisieren. (Aber, sind wir nicht schon überall erreichbar und ziemlich überorganisiert?) …

Die haben es begriffen.

Aber dann ist der Artikel verschwunden.