Archiv für April, 2014

Wider die Individualisierung von Krankheit

Donnerstag, 17. April 2014 - 17:19

Interessante Seminarunterlagen veröffentlicht SKOLAMED in http://www.health-on-top.de/seite.php?c=251&jahr=2014, http://www.health-on-top.de/seite.php?c=251&jahr=2013 usw., darunter auch Gesundheit als Organisationskultur – Wider die Individualisierung von Krankheit von Thomas Sattelberger: http://www.health-on-top.de/userdoks/handouts/2013_semfo_sattelberger.pdf.

In http://www.health-on-top.de/userdoks/handouts/2013_semho_sattelberger.pdf schreibt Thomes Sattelberger (von 2007 – 2012 Personalvorstand der Deutschen Telekom AG und heute Vorsitzender der HR-Alliance):

[...] Der Turbokapitalismus zeitigt seine ganz eigene Form von Krankheit. Es benötigt eben nicht nur individueller Präventionsprogramme und Reparaturmaßnahmen, sondern eine neue Form ordnungspolitischer Kulturpolitik von Entschleunigung des Managements of Change bis hin zu einem menschengerechten Arbeitszeitregime. [...]

Synopse zwischen BS OHSAS 18001 und DIN SPEC 91020

Donnerstag, 17. April 2014 - 07:58

http://www.steinbeis.de/transfer/su-profile.html?tx_stwsuprofile_pi1[showUid]=9473&cHash=8d133a6f7c0e70bb2f47795eb6ce3e00

[...]
Dienstleistungsangebot

Ulrike Niethammer, Steinbeis’Certified Consultant, leitet das Steinbeis Beratungszentrum Betriebliches Gesundheitsmanagement. Das Zentrum begleitet und berät KMUs bei der praktischen und zielgerichteten Umsetzung der neuen DIN SPEC 91020 für Betriebliches Gesundheitsmanagement.

[...]

Projektbeispiele

    [...]

  • Erstellung einer Synopse zwischen BS OHSAS 18001:2007 und der neuen DIN SPEC 91020: 2012.
  • [...]

Zalando, gewallrafft und “bestürzt”

Mittwoch, 16. April 2014 - 06:20

http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Thueringens-Wirtschaftsminister-fordert-Betriebsrat-bei-Zalando-1790394505

Thüringens Wirtschaftsminister fordert Betriebsrat bei Zalando
03.11.2013 – 17:14 Uhr
Erfurt/Berlin. Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) hat die Arbeitsbedingungen im Erfurter Logistikzentrum des Online-Modehändlers Zalando kritisiert.

“Es muss Verbesserungen bei der Arbeitsdichte und Kontrolle der Mitarbeiter geben”, sagte Machnig dem Nachrichtenmagazin “Der Spiegel”. Der Minister forderte mehr Mitbestimmung für die Mitarbeiter, etwa durch die Wahl eines Betriebsrates. [...]

Jetzt hat eine RTL-Reporterin bei Zalando gewallraft und dann über die dortigen Arbeitsbedingungen berichtet. Da Zalando keinen Betriebsrat in Erfurt hat, halte ich die RTL-Reportage für plausibel. Das Fehlen eines Betriebsrates ist einfach eine Tatsache, die schon viele Probleme erklärt, die nun an die Öffentlichkeit gelangt sind.

Interessant ist die Krisenkommunikation, mit der das “bestürzte” Unternehmen jetzt versucht, sich herauszuwinden. (Auch Kreischen würde hier nichts mehr retten.) Mit Betriebsräten wäre Zalando glaubwürdiger. Zalando kommuniziert sinngemäß, dass man der Belegschaft keine Betriebsräte verordnen könne. Solch eine eristische Kommunikation ist zu durchschaubar.

 
Siehe auch:

Strategien gegen Arbeit?

Montag, 14. April 2014 - 07:50

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/58306/Strategien-gegen-psychische-Belastungen-am-Arbeitsplatz-immer-wichtiger

Politik
Strategien gegen psychische Belastungen am Arbeitsplatz immer wichtiger
Donnerstag, 10. April 2014
[...]

Dieses Missverständnis ist wohl nicht totzukriegen. Strategien gegen psychische Belastungen wären Strategien gegen Arbeit.

Was gebraucht wird, sind Strategien gegen psychische Fehlbelastungen.
 

Einbindung der Mitarbeiter

Montag, 14. April 2014 - 07:36

http://www.forum-institut.de/de/veranstaltungen/personal/veranstaltung/details/1411465-gefaehrdungsfaktor-psychische-belastung/

Datum: 18.11.2014
Ort: Düsseldorf 

Die Gefährdungsbeurteilung mit dem Focus “Psyche”

Eines der heute bedeutsamsten Faktoren im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung ist die “psychische Belastung”. Wie Sie richtig beurteilen, Schutzmaßnahmen festlegen und damit Ihr unternehmensinternes Risiko managen, erfahren Sie in diesem Praxisseminar.

Die Themen

  • Verpflichtung der Unternehmen zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung bereits seit dem Jahr 1996 (!)
  • Bedeutung und Chancen einer betrieblichen Gefährdungsbeurteilung
  • Vorbereitung und Durchführung: Gefährdungen ermitteln, beurteilen und Maßnahmen des Arbeitsschutzes einleiten
  • Einbindung der Mitarbeiter
  • Mitwirkung und Mitbestimmung des Betriebsrats, Personalrats oder sonstiger Mitarbeitervertretungen

[...]

Ihre Referenten:

  • Reinhard Walleter
    Sicherheitsingenieur, Südwestmetall – Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V., Stuttgart
  • Lothar A. Jordan
    Vizepräsident des Arbeitsgerichts Mannheim/Heidelberg

Aus Fünf mach Vier

Sonntag, 13. April 2014 - 12:46

Arbeitgeber halten sich jetzt beim Einbezug psychischer Belastungen zunehmend an vier “psychischen Faktoren” fest, die man in einer Leitlinie der GDA findet:

  • Arbeitsaufgabe und deren Auswirkungen auf die Mitarbeiter,
  • Arbeitsorganisation und Arbeitszeiten,
  • sozialen Bedingungen,
  • Arbeitsplatz‐ und Arbeitsumgebungsbedingungen,

Wie man sieht, sind das aber fünf Faktoren. Es geht nicht, den Arbeitnehmervertretern einfach die ersten vier Faktoren aus der Leitlinie in irgendeiner Checkliste zum Abhaken vorzulegen und dann zu behaupten, man habe damit alle Kategorien vollständig erfasst. Der fünfte Punkt muss mit den Arbeitnehmervertretern betriebsbah vereinbart werden: “Die Aufzählung ist nicht abschließend.”

Ich verstehe nicht, dass Arbeitgeber jetzt einfach vier Punkte aus einer Liste abschreiben. Erst jammern sie, ihnen würden zu viele Vorschriften gemacht. Gibt man ihnen aber einen Gestaltungsspielraum (Punkt 5), dann füllen sie ihn nicht aus. Liegt das daran, dass die Gestaltung mitbestimmungspflichtig ist?

Auch bei der Ausfüllung der ersten vier Punkte besteht Mitbestimmungspflicht. Ausführlicher findet man die vier Punkte in der LV 52 des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit (LASI), und zwar schon im Jahr 2009. Man hätte hier nicht erst auf die GDA warten müssen.

“Studien”

Sonntag, 13. April 2014 - 12:37

http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/der-funkstreifzug/studie-wissenschaft-wahrheit-100.html

Lügen mit Zahlen
Wie mit fragwürdigen Studien Politik gemacht wird

In Industrie und Politik dienen wissenschaftliche Studien als Argumentationshilfen. Fragt sich, wie neutral die Forschung ist. Der Verdacht: Was nicht passt, wird passend gemacht.
Von: Carola Brand Stand: 11.04.2014

Vielleicht sollte ich “Studie” überall in Anführungsszeichen setzen.

Ist “Arbeitsschutz” ein Unwort?

Samstag, 12. April 2014 - 07:06

http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/wirtschaft/artikel/was-infineon-fuer-die-gesundheit-tut/1042715/was-infineon-fuer-die-gesundheit-tut.html (2014-04-03)

Regensburg. In immer mehr Unternehmen setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Mitarbeiter nicht nur selbst für ihre Gesundheit verantwortlich sind. Weil Firmeninhaber und Manager wissen, dass auch die Rahmenbedingungen im Job mitverantwortlich für das Wohl und Wehe der Beschäftigten sind, implementieren sie firmeninterne Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. [...]

Christine Hochreiter von der Mittelbayerischen Zeitung berichtet im Artikel “Was Infineon für die Gesundheit tut” über Gesundheitsförderung, aber über den Arbeitsschutz bei Infineon erfahren die Leser nichts. Weil Firmeninhaber und Manager wissen, dass sie gemäß Arbeitsschutzgesetz gesundheitschädigende Fehlbelastungen zu mindern haben, implementieren sie unter der Beachtung der Mitbestimmung der Arbeitnehmervertreter firmeninterne Maßnahmen zur Umsetzung der Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes.

Infineon hat sich seit einigen Jahren dazu verpflichten, schädliche “Vorfälle” zu mindern. Das sind arbeitsbezogene Ereignisse, die eine Verletzung oder Erkrankung (ohne Berücksichtigung der Schwere) oder einen tödlichen Unfall zur Folge hatten oder hätten zur Folge haben können. Unter “Erkrankung” versteht Infineon einen erkennbaren, nachteiliger physischen oder mentalen Zustand, der durch eine Arbeitstätigkeit und/oder durch eine Arbeitssituation hervorgerufen und/oder verschlechtert wurde. Warum schreibt die Mittelbayerische Zeitung nichts über diese Selbstverpflichtungen von Infineon im Arbeitsschutz?

LIA.nrw Jahrestagung 2014

Freitag, 11. April 2014 - 13:31

http://www.lia.nrw.de/service/veranstaltungen/archiv/050614_JahrestagungLIAnrw/index.html

Erkrankungsrisiken durch psychische Belastung bei der Arbeit – Forschungsstand und Handlungsmöglichkeiten

Jahrestagung LIA.nrw am 05.06.2014 in Dortmund [...]

ABF-Fachtagung: Arbeit und psychische Gesundheit

Donnerstag, 10. April 2014 - 07:46

http://www.abfev.de/images/ABF-Fachtagung-Mai%202014
(und derzeit mit Link zum Anmelden auch http://www.abfev.de/):

Fachtagung zum 35jährigen Bestehen des ABF e. V. zum Thema:
Arbeit und psychische Gesundheit
Veränderte Anforderungen, neue
Belastungen – innovative Ansätze
zur Arbeitsgestaltung und zum
Gesundheitsmanagement 

16. Mai 2014
in der Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin

Tagungsort:
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Organisation:
Arbeit, Bildung und Forschung e.V.
Arbeitsbereich Sozial- und Wirtschaftspsychologie
Tel: 030/838 51150
abf@abfev.de

„Sind wir heute anders krank?”

… so der Titel des DAK-Gesundheitsreports 2013. Psychische Diagnosen nehmen in der erwerbstätigen Bevölkerung seit Ende der 1990er Jahre stetig zu. Der Gesundheitsreport 2012 der TK weist als Grund dafür auch auf die ständige Erreichbarkeit und die hohe Mobilität hin. Der Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz- und Arbeitsmedizin (BAuA) [(2012)] argumentiert, der Anstieg der psychischen Erkrankungen in der erwerbstätigen Bevölkerung sei der Leistungsverdichtung seit den 1990er Jahren geschuldet.

Psychische Diagnosen sind heute der Hauptgrund für den vorzeitigen Ausstieg aus dem Arbeitsleben. Die Zahl hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Kannman sagen: Früher war Schnupfen oder Rücken – heute ist es die chronische Erschöpfung? Enttabuisieren wir heute psychische Störungen und akzeptieren solche Diagnosen? So berichten Hausärzte, dass Patienten zunehmend von sich aus ihre psychische Beeinträchtigung durch Arbeitsüberlastung ansprechen. Gibt es neue Bezeichnungen für Krankheiten, die früher anders, falsch oder gar nicht diagnostiziert und behandelt wurden? Sind wir heute Belastungen ausgesetzt, für die wir erst einen angemessenen Umgang lernen müssen? Brauchen wir eine besondere Widerstandkraft und benötigen etwa ein Resilienztraining? Die Frage ist: Wie können wir individuelle, betriebliche und gesellschaftliche Schutzfaktoren stärken?

Vor diesem Hintergrund soll diskutiert werden, wie ein betriebliches Gesundheitsmanagement zu gestalten ist, das die individuelle und betriebliche Gesundheitskompetenz und Leistungsfähigkeit fördert.

Die Tagung richtet sich an Verantwortliche des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, betriebliche Interessenvertretungen, Personalentwickler(innen), Wissenschaftler(innen) und Verantwortliche der betrieblichen Weiterbildung.

(Links zu Gesundheitsreports und Anmerkung in eckigen Klammern nachträglich eingefügt)

Referenten

  • Prof. Dr. Eva Bamberg (Uni Hamburg)
  • Astrid Costanzo-Weh (Leiterin Gesundheits-management DAK Berlin)
  • Prof. Dr. Antje Ducki (Beuth Hochschule Berlin)
  • Prof. Dr. Siegfried Greif (Uni Osnabrück)
  • Siegfried Kühbauer (Weddinger Kinder- farm e.V.)
  • Prof. Dr. Gisela Mohr (Uni Leipzig)
  • Dr. Annegret Rohwedder (Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin)
  • Dr. Anika Schulz-Dadaczynski (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – BAuA)