Schlagwort 'Deutsches Ärzteblatt'

Strategien gegen Arbeit?

Montag, 14. April 2014 - 07:50

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/58306/Strategien-gegen-psychische-Belastungen-am-Arbeitsplatz-immer-wichtiger

Politik
Strategien gegen psychische Belastungen am Arbeitsplatz immer wichtiger
Donnerstag, 10. April 2014
[...]

Dieses Missverständnis ist wohl nicht totzukriegen. Strategien gegen psychische Belastungen wären Strategien gegen Arbeit.

Was gebraucht wird, sind Strategien gegen psychische Fehlbelastungen.
 

Gewerbeaufsicht ist ein Steinbruch

Sonntag, 28. Juli 2013 - 13:55

http://www.aerzteblatt.de/archiv/142796/Interview-mit-Dr-med-Wolfgang-Panter-Praesident-des-Verbandes-Deutscher-Betriebs-und-Werksaerzte-(VDBW)-Entscheidend-ist-das-Fuehrungsverhalten-Fuehren-durch-Vorbild

POLITIK: Das Interview
Interview mit Dr. med. Wolfgang Panter, Präsident des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW): „Entscheidend ist das Führungsverhalten – Führen durch Vorbild“
PP 12, Ausgabe Juli 2013, Seite 300
Bühring, Petra; Osterloh, Falk

[...] Die bisherigen Regelungen fordern bereits eine Gefährdungsbeurteilung sowohl im körperlichen wie im seelischen Bereich, auch wenn Ersteres bisher sehr stark im Vordergrund steht. Wir müssen die Arbeitsabläufe stärker analysieren und schauen, welche Stressfaktoren es in welchen Situationen gibt.

Wir haben aber grundsätzlich weniger ein Regelungs- als ein Umsetzungsproblem. Der Deutsche Beamtenbund hat die Gewerbeaufsicht vor kurzem als Steinbruch bezeichnet, von dem nicht mehr viel übrig ist. Die Gewerbeaufsicht ist aber für die Überwachung der Einhaltung der Regelungen in den Betrieben zuständig. Die Länder haben die Strukturen und Ressourcen vor Ort jedoch so reduziert, dass die Gewerbeaufsicht gar nicht mehr in der Lage ist, die bereits bestehenden Regeln zu kontrollieren. [...]

 
http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a11/anhoerungen/2013/134_Sitzung_psych_Belastung/Stellungnahmen_17_11_1152.pdf

DEUTSCHER BUNDESTAG
Ausschuss für
Arbeit und Soziales
17. Wahlperiode
Ausschussdrucksache 17(11)1152
08. Mai 2013

[...] Der dbb hat sich intensiv mit den psychischen Belastungen in der Arbeitswelt befasst und sich in einem Leitantrag dafür ausgesprochen, dass den psychischen Belastungen in der Arbeitswelt und deren Folgen entgegengewirkt werden muss. Dabei steht im Fokus des dbb die Schaffung einer abgestimmten und schlüssigen Rechtslage, deren Umsetzung durch die Arbeitsschutzverwaltungen der Länder und die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung im bewährten dualen System begleitet und überwacht wird.

In Anbetracht des gravierenden Stellenabbaus der letzten Jahre sowohl in der Arbeitsschutzverwaltung als auch bei den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung, erlaubt es die gegenwärtige Personalsituation jedoch nicht, dass die mit dem Arbeitsschutz betrauten Kolleginnen und Kollegen diesen Ansprüchen gerecht werden können. Seit 2003 sind dem Bericht Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2011 zufolge bundesweit mehr als 25 Prozent der Zahl der Gewerbeaufsichtsbeamten abgebaut worden (2003: ca. 4.100 Gewerbeaufsichtsbeamte/2011: ca. 3.050). Daneben wurde der Bestand der Gewerbeärzte in den Arbeitsschutzverwaltungen um mehr als 30 Prozent abgebaut (2003: ca. 150/2011: 90). In einigen Ländern geht der massive Personalabbau sogar noch weiter, und es wird Personal beispielsweise zum Verbraucherschutz versetzt. Zusätzlich gibt es seit Jahren die Tendenz, den Arbeitsschutzverwaltungen fachfremde Aufgaben zu übertragen, so dass die zur Verfügung stehende Zeit für die eigentlichen Aufgaben immer weiter schrumpft. Dies spiegelt sich in einer seit Jahren sinkenden Zahl an vorgenommenen Betriebsbesichtigungen wider. So wurden 2010 von der Gewerbeaufsicht der Länder nur 4,9 Prozent der Betriebe besichtigt, während es 2005 noch 6,4 Prozent waren. Die gewerblichen Berufsgenossenschaften erreichten mit 8,2 Prozent zwar eine höhere Besichtigungsquote, haben ihre Kontrollen gegenüber 2005 (11,31 Prozent) aber ebenfalls reduziert. Diese Zahlen verdeutlichen, dass viele Bundesländer den Staatlichen Arbeitsschutz vernachlässigen und die Arbeitsschutzverwaltungen als ,,Steinbruch” für Personalabbau sehen.

Dieser Entwicklung ist dringend Einhalt zu gebieten. Damit die Aufsichtspersonen ihrer gesellschaftlich wichtigen Aufgabe auch nachkommen können, muss der Arbeitsschutz ausgebaut und mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet werden. Die von allen drei Oppositionsfraktionen erhobene Forderung nach einer Aufstockung des Personals bei den Arbeitsschutzverwaltungen der Länder und bei den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung wird daher vom dbb vollumfänglich unterstützt. Sie ist die unerlässliche Voraussetzung dafür, dass die in allen Anträgen – auch dem der Regierungskoalition – formulierten Ziele und Vorhaben zur rechtlichen Regelung des Schutzes der psychischen Gesundheit der Beschäftigten auch tatsächlich greifen. Damit würde Deutschland auch seiner Verpflichtung aus der 1950 in Kraft getretenen ILO-Konvention Nr. 81 nachkommen, die sich mit dem Thema Arbeitsaufsicht in Gewerbe und Handel befasst und in Artikel 10 festschreibt, dass die Zahl der Aufsichtsbeamten ausreichen muss, um die wirksame Ausführung der Aufgaben der Arbeitsaufsicht zu gewährleisten. Zutreffend wird in den vorliegenden Anträgen erkannt, dass neben den erforderlichen Neueinstellungen die bereits im Arbeits- und Gesundheitsschutz tätigen Kollegen und Kolleginnen zur besseren Beurteilung von psychischen Gefährdungen entsprechend weitergebildet werden müssen. [...]

 
http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a11/anhoerungen/2013/134_Sitzung_psych_Belastung/Wortpro_134_Sitzung.pdf

Deutscher Bundestag
17. Wahlperiode
752 – 2401
Protokoll 17/134
Öffentliche Anhörung
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Wortprotokoll
134. Sitzung

[...] Sachverständiger Niesen (Deutscher Beamtenbund und Tarifunion): [...] Zu den Gewerbeaufsichtsbeamten: Hier stellt sich sicherlich für die Zukunft zu diesem Thema die Frage, ob auch sehr breit Schulungsmaßnahmen vorgenommen werden müssen. Aber eines müsste vor allem gestoppt werden, das ist der Abbau von Stellen. Zur Erklärung: Die Gewerbeaufsichtsverwaltung wird in vielen Ländern als Steinbruch benutzt. In den letzten zehn Jahren allein sind über 25 Prozent der Gewerbeaufsichtsbeamten abgebaut worden. Das ist einfach ein Unding.

Also bei allem Respekt vor dem, was Sie heute hier machen wollen, auch noch fraktionsübergreifend, das ist alles zu begrüßen. Aber ich frage mich, wer soll das draußen noch machen? Da müssten Sie ebenfalls noch den Ländern einiges an Vorgaben machen, dass dort quasi nicht jeder machen kann, was er gerade will. Es müsste auch ein klares Wort zu den Organisationsformen der Gewerbeaufsichtsverwaltung zum Ausdruck gebracht werden. Nämlich das, was seit der teuflischen Reform – so nenne ich das jetzt mal – in Baden-Württemberg mit der Gewerbeaufsichtsverwaltung passiert ist. Das ist für mich schlicht und ergreifend ein Skandal. [...]

Das Ärzteblatt recherchiert

Mittwoch, 22. Mai 2013 - 07:54

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54378/Psychische-Belastungen-am-Arbeitsplatz-Experten-sehen-dringenden-Handlungsbedarf gibt einen guten und geradezu lehrbuchmäßig ausgewogenen Überblick mit nützlichen Links unter dem Titel “Psychische Belastungen am Arbeitsplatz: Experten sehen dringenden Handlungsbedarf” (2013-05-14).

eLearning-Tool für Führungskräfte

Donnerstag, 24. Januar 2013 - 22:05

http://psyga.info/ueber-psyga/materialien/psyga-material/elearning-tool/

Förderung psychischer Gesundheit als Führungsaufgabe
eLearning-Tool für Führungskräfte

Viele Führungskräfte sehen sich Druck von allen Seiten ausgesetzt: Sie müssen Zielvorgaben erfüllen und ihre Ergebnisse gegenüber ihren eigenen Vorgesetzten rechtfertigen. Gleichzeitig sollen sie ihre Mitarbeitenden gesund führen und diese vor Überlastung schützen. Und obendrein wollen sie selber gesund und leistungsfähig bleiben. Keine leichte Aufgabe! Angesichts knapper Personalressourcen und zunehmender Arbeitsverdichtung verlangt es einer Führungskraft viel ab, wenn sie auch im Stress einen ruhigen Kopf bewahren und einen fürsorglichen Blick auf ihre Mitarbeitenden pflegen möchte. …

Aufmerksam wurde ich auf dieses Tool durch das Ärzteblatt.

Das Tool ist hilfreich. Allerdings erfahren Führungskräfte hier leider nichts über eines der wichtigsten Werkzeuge des Arbeitsschutzes: Die Gefährdungsbeurteilung. Sie mag den wohl eher verhaltenspräventiv orientierten Autoren des Tools vielleicht als zu theoretisch erscheinen, aber wenn man sie nicht anwendet, bleibt sie auch theoretisch. Das ist ein Fehler, der heute nicht mehr passieren sollte.

Ein Ratschlag an Führungskräfte: Überprüfen Sie die Gefährdungsbeurteilung für ihren eigenen Arbeitsplatz und korrigieren sie dieses Dokument gegebenenfalls. Sie lernen dadurch die Qualität und die Glaubwürdigkeit des Arbeitsschutzes in Ihrem Unternehmen kennen. Wenn Ihnen bereits eine Selbstverständlichkeit wie die Frage nach der Gefährdungsbeurteilung Unbehagen bereitet, dann erklärt das schon viele Probleme, die ihr Unternehmen hat. Wenn Sie Glück haben, dann kann Ihnen hier der Betriebsrat weiterhelfen. Wenn Sie kein leitender Angestellter sind, dann sind auch Sie als Führungskraft ein Kunde der Arbeitnehmervertretung, die für Sie oft die Kohlen aus dem Feuer holen kann.

29% der Arbeitnehmer vernachlässigen Arbeit wegen Fehlbelastung

Samstag, 10. November 2012 - 16:44

http://www.aerzteblatt.de/archiv/132424

Psychische Belastungen: Jeder Vierte im Job eingeschränkt
PP 11, Ausgabe November 2012, Seite 484
dapd

Wegen psychischer Belastungen vernachlässigen Millionen deutsche Arbeitnehmer laut einer Befragung permanent oder oft ihren Job. Mehr als jeder Vierte (29 Prozent) schaffte es demnach nicht, seine Arbeit so sorgfältig wie gewünscht zu erledigen.

Für Betriebs- und Werksärzte seien seelische Belastungen der Arbeitnehmer ein zunehmendes Problem. Mittlerweile gäben 40 Prozent der Vorruheständler ihre Arbeit wegen psychischer Erkrankungen auf.

 
http://www.heise.de/resale/artikel/Stress-wirkt-sich-negativ-auf-die-Arbeitsleistung-aus-1742216.html

… Der Stress wirkt sich aber nicht nur auf den Job, sondern auch auf das Privatleben aus: 39 Prozent schaffen es aufgrund des Drucks in der Arbeit nicht, ihren privaten Verpflichtungen ausreichend nachzukommen. …

Das Präventionsgesetz gibt es bereits

Samstag, 3. Dezember 2011 - 10:54

http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=48252

Bahr: Kein Präventionsgesetz – Gesundheitsförderung lässt sich dennoch regeln

Berlin – Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat sich auf dem Kongress „Unternehmen unternehmen Gesundheit 2011“ erneut gegen ein Präventionsgesetz ausgesprochen, um die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) zu unterstützen. Damit erteilte er dem in der vergangenen Legislaturperiode erarbeiteten Entwurf der SPD-Fraktion zu einem Präventionsgesetz erneut eine Absage. …

Hier hat Bahr recht. Nicht Gesetze fehlen, sondern der Wille, sie umzusetzen. Das Präventionsgesetz gibt es bereits: Das Arbeitsschutzgesetz. Schade, das Bahr nicht darauf hinwies. Zusammen mit dem Betriebsverfassungsgesetz und vielen anderen Vorschriften könnten Betriebsärzte, Arbeitssicherheitsfachleute, Arbeitnehmervertreter und die Aufsichtsbehörden eine gute Prävention sicherstellen – wenn man sie ließe. In den Ländern, in denen die SPD regiert, soll sie erst einmal zeigen, wie bestehende Gesetze endlich besser durchgesetzt werden.

Depression als Schlaganfallrisiko

Freitag, 23. September 2011 - 07:07

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/47429/Depression_als_Schlaganfallrisiko.htm

Boston – Menschen mit Depressionen erkranken häufiger an einem Schlaganfall. Nach einer Meta-Analyse im US-amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2011; 306: 1241-1249) könnten fast 4 Prozent aller Schlaganfälle Folge der mentalen Erkrankung sein. …