Archiv für April, 2013

ASMK-Beschlüsse

Dienstag, 30. April 2013 - 22:02

Beispielsweise die Beschlüsse der 77. Konferenz (1997) und der 78. Konferenz (2001) zeigen, dass das Thema der psychischen Belastungen im Arbeitsschutz damals gut verstanden wurden. Interessant ist auch, was früher über Entbürokratisierung und Systemkontrolle geschrieben wurde und wie die Realität heute aussieht.

http://lasi.osha.de/de/gfx/topics/5EDF555EC0774A0F882745DDE2220A5E.php

Beschlüsse der Arbeits- und Sozialministerkonferenz

Beschluss der 85. ASMK; TOP 8.1 “Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie”
Beschluss der 84. ASMK; TOP 6.1 “Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie”
Beschluss der 83. ASMK: TOP 3.8 “Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie”
Beschluss der 82. ASMK: TOP 7.4 “Deregulierung des Arbeitsschutzrechts”
Eckpunkte für eine Strategie für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und für die Optimierung des dualen deutschen Arbeitsschutzsystems

 
Weitere Beschlüsse der ASMK

Beschluss der 78. ASMK; TOP 5.2 “Gesundheit bei der Arbeit”
Beschluss der 77. ASMK; TOP 5.4 “Gesundheit bei der Arbeit”
Beschluss der 74. ASMK; TOP 5.7 “Neuordnung des Arbeitsschutzrechts”
Beschluss der 74. ASMK; TOP 5.5 “Systemkontrolle im Arbeitsschutz auf der Grundlage von Management- und Auditsystemen für Arbeitsschutz und Anlagensicherheit” (Entlastung der behördlichen Aufsicht durch Systemkontrolle)
Beschluss der 73. ASMK; TOP 6.3 “Entlastung der sozialen Sicherungssysteme durch präventiven Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz”

Generation Y krempelt Arbeitsmarkt um

Dienstag, 30. April 2013 - 21:09

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/generationy100.html

Spaß, Selbstverwirklichung und Yoga

Eine neue Generation revolutioniert den Arbeitsmarkt. Sie wollen sich im Job nicht langweilen, ein bisschen die Welt verbessern, und das Gehalt soll auch stimmen. Die Generation Y stellt Arbeitgeber vor Herausforderungen – und kann es sich leisten.

Von Sandra Stalinski, tagesschau.de

[...] Doch unter den Personalern herrscht auch eine große Verunsicherung. “Sie sind irritiert vom Auftreten dieser selbstbewussten Generation, der es in ihrer Wahrnehmung vor allem um die eigenen Freiräume geht”, sagt Sebastian Rattunde. Seine Unternehmensberatung arbeitet mit vielen mittelständischen Unternehmen zusammen. “Gerade diesen Firmen macht die neue Entwicklung Sorge. Denn die Bewerber, die jetzt auf den Arbeitsmarkt strömen, erscheinen ihnen unberechenbar.” [...]

Mentale Arbeitsbelastung für Mensch und Maschine

Montag, 29. April 2013 - 23:07

In http://www.haufe.de/sozialwesen/leistungen-sozialversicherung/burnout-ist-die-zunahme-psychischer-erkrankungen-ein-irrtum_242_176264.html berichtet haufe.de über den Rostocker Mediziner Wolfgang Schneider, der eine Zunahme psychischer Erkrankungen anzweifelt. Das bekannte Argument:

«Es gibt eine große Bereitschaft von Menschen, sich als psychisch belastet anzusehen und sich deshalb krankschreiben zu lassen», sagte der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Mag sein oder auch nicht. Tatsächlich wird es vielleicht eher eine Bereitschaft von Menschen geben, sich als psychisch fehlbelastet anzusehen und sich deshalb krankschreiben zu lassen. Ob das eine “große” Bereitschaft ist, müssen Forscher herausfinden. Was würde es bedeuten, wenn Krankschreibungen wegen vermuteter psychischer Fehlbelastungen tatsächlich “nur” Dank der Enttabuisierung des Themas zunähmen? Entwarnung?

Mental Workload ist Gegenstand der englischsprachigen Norm ISO 10075, was leider mit psychische Belastung in das Deutsche übersetzt wurde. Dass die Mentale Arbeitsbelastung zunimmt, ist jedenfalls einfach messbar: Heute werden speziell dem Büromenschen mehr Informationen zugeführt, als früher. Er hat zwar auch viel mehr Verarbeitungshilfen, aber es müssen immer noch mehr Entscheidungen getroffen und verantwortet werden. Es wird effizienter gearbeitet, also mit weniger Redundanz und deswegen auch mit geringerer Fehlertoleranz. Wie die Menschen lernen, damit umzugehen und ob eine Zunahme mentaler Arbeitsbelastungen mit einer Zunahme mentaler Fehlbelastungen einhergeht, wird sich immer wieder zeigen müssen. Die Veränderungen sind turbulent.

Wieviel Mühe geben sich die Arbeitgeber überhaupt, arbeitsbedingte psychische Belastungen zu verstehen? Seit 1996 strengt sich die Mehrheit der Arbeitgeber sehr an, Gefährdungen durch arbeitsbedingte psychische Fehlbelastungen nicht zu erfassen. Die behördliche Aufsicht ist unterausgestattet und muss deswegen ziemlich hilflos zusehen, wie Unternehmen ihre Pflicht zum Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz locker missachten konnten und immer noch können. So fehlen dann die Daten, die Wolfgang Schneiter bräuchte, um brauchbarere Aussagen machen zu können. Das soll wohl auch so sein.

Nicht nur Menschen könnten von der ihnen zugeführten und von ihnen zu verarbeitenden Information zunehmend überfordert werden, sondern auch technische Systeme. Es sind nun häufig Softwareprobleme, die die rechtzeitige Auslieferung von Zügen und Flugzeugen verzögern. “Mentale” Arbeitsbelastung wird gerne unterschätzt, ob beim Menschen oder bei Computern. Und das Wachstum der Informationsverarbeitung wird immer noch als von materiellen Beschränkungen unbegrenzt behandelt; dabei solle der Energieverbrauch von “Server Farmen” weltweit die Umwelt bereits schon so belasten, wir der Flugverkehr. Die zunehmende Informationsverarbeitung erhitzt eben nicht nur die Gemüter.

 
Nachtrag (2013-05-05): Siehe auch in einem weiteren Zusammenhang: Thomas Schulz, Mensch gegen Maschine, SPIEGEL 18/2013 (2013-04-29), S. 62-64 und Maschinen verdrängen Menschen.

TÜV Broschüre: OHSAS 18001

Montag, 29. April 2013 - 11:00

Broschüre “OHSAS 18001 – Sicherheit im Unternehmen”, PDF 380, 2008:
http://www.tuev-sued.de/uploads/images/1278319086954263490808/tms_pi_ohsas_d0808_rz.pdf

Siehe auch: http://www.tuev-sued.de/management_systeme/arbeitsschutz/ohsas_18001

Veralltäglichung des Ungesetzlichen

Montag, 29. April 2013 - 08:03

Der Begriff von der “Veralltäglichung des Ungesetzlichen” wurde vielleicht in dem Buch Helmut Kohl, die Macht und das Geld (Hans Leyendecker, Heribert Prantl, Michael Stiller) geprägt.

Heute ist das Ungesetzliche auch im Arbeitsschutz Alltag. In diesem Blog habe ich ja genug Belege dafür aufgezeigt, dass Unternehmer in Deutschland immer noch ganz offen gegen die Regeln des Arbeitsschutzes verstoßen dürfen. Ich weiß aber nicht, ob der Rechtsbruch heute nur sichtbarer - und damit ansprechbarer - ist, als früher. Und ganz früher gab es nicht einmal einen Arbeitsschutz, gegen dessen Vorschriften verstoßen werden konnte.

Wir haben also heute bessere Arbeitsschutzregeln als früher, aber kennzeichnend ist allerdings für das heutige Ungesetzliche im Arbeitsschutz nun die Frechheit, mit der sich die Rechtsbrecher die Missachtung der Arbeitsschutzvorschriften ganz offen und leisten können: Die Mehrheit der Unternehmer vermeidet entgegen den Vorschriften und entgegen der Rechtsprechung immer noch sehr nachhaltig, psychische Gefährdungen zu beobachten. Die Gesetze sind da, aber der Respekt dafür schwindet.

“Gute Arbeit” im Bundesrat

Montag, 29. April 2013 - 07:26

343/13 (neu)
Entschließung des Bundesrates “Gute Arbeit – Zukunftsfähige und faire Arbeitspolitik gestalten”
Datum der Herausgabe: 26. April 2013
Länderbeteiligung: Antrag der Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein

 
327/13
Erste Verordnung zur Änderung der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge
Datum der Herausgabe: 25. April 2013
Ausschusszuweisung: AS (fdf) – G – Wi

[...] Arbeitsmedizinische Vorsorge kommt bei allen Tätigkeiten, die die Gesundheit gefährden können, in Betracht. Wenn Beschäftigte zum Beispiel einen Zusammenhang zwischen einer psychischen Störung und ihrer Tätigkeit vermuten, ist der Betriebsarzt oder die Betriebsärztin für sie eine erste Anlaufstelle. [...]

[...] Klargestellt wird weiterhin beispielsweise, dass der Gesundheitsbegriff sowohl die Physis als auch die Psyche umfasst. [...]

Treiber ist hier die Bundesregierung.

Es gibt leider Betriebsärzte, die nichts unternehmen, wenn der Arbeitgeber seine Pflicht zum Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz missachtet. Solchen Ärzten sollten sich Beschäftigte, die einen Zusammenhang zwischen einer psychischen Störung und ihrer Tätigkeit vermuten, nicht anvertrauen. Hier ist (wenn vorhanden) die Arbeitnehmervertretung eine erste Anlaufstelle. Aber leider haben auch hier nicht alle Arbeitnehmervertreter genügend Kompetenz.

 
315/13
Entwurf einer Verordnung zum Schutz vor Gefährdungen durch psychische Belastung bei der Arbeit
Datum der Herausgabe: 24. April 2013
Länderbeteiligung: Antrag der Länder Hamburg, Brandenburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein
Ausschusszuweisung: AS (fdf) – G – Wi
Bemerkungen: Vorlage des BR nach Art. 80 Abs. 3 GG

Siehe auch: 909. Sitzung des Bundesrates

Stress mit Altersdiskriminierung

Freitag, 26. April 2013 - 00:23

http://www.hn-medi.net/index.php/news/218-altersdiskriminierung-als-stressfaktor

Altersdiskriminierung als Stressfaktor

25.04.13

Von Christian Wißler

Wenn Arbeitnehmer wiederholt erfahren, dass man sie am Arbeitsplatz wegen ihres Lebensalters an den Rand drängt und benachteiligt, lässt ihre emotionale Bindung an das Unternehmen nach. Ältere Arbeitnehmer erleben Altersdiskriminierung dabei stärker als Stressfaktor als ihre jüngeren Kollegen. Sie sind dann eher geneigt, weniger Kraft und Energie für ihr Unternehmen aufzubringen. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die Dr. Tanja Rabl (Universität Bayreuth) und Dr. María del Carmen Triana (University of Wisconsin-Madison, USA) jetzt im International Journal of Human Resource Management veröffentlicht haben. [...]

2013-05-16: Gleicher Text in http://psychologienachrichten.de/?p=3905

Wieder einmal so ein Artikel …

Freitag, 26. April 2013 - 00:17

… für den zu wenig kritisch recherchiert wurde. In http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Firmen-investieren-in-Fitness-der-Belegschaft-artikel8361900.php haben sich wieder einmal Journalisten (hier Steffi Hofmannund und Christian Mathea) Verhaltensprävention als gute Tat der Unternehmer verkaufen lassen. Ist ja auch hilfreich, aber ohne Verhältnisprävention (hat Vorrang im von vielen Unternehmen missachteten gesetzlichen Arbeits- und Gesundheitsschutz) kann Verhaltensprävention nicht funktionieren. Ganz kurz kam einmal ein Einwand von Sabine Zimmernann (DGB) in dem Artikel zur Sprache. Danach ging’s gleich wieder um “psychische Probleme”.

psyGA mit neuem Webportal

Donnerstag, 25. April 2013 - 23:50

In http://www.arbeitstattstress.de/2013/04/tipps-fuer-fuehrungskraefte-der-psyga-praxisordner/ hat Stephan List auf den neu gestalteten Webauftritt aufmerksam gemacht. (psyGA verwendet hier TYPO3 und scheint es geschafft zu haben, dass die alten Links noch funktionieren.)

ArbMedVV

Donnerstag, 25. April 2013 - 23:12

Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge: