Archiv für Juni, 2016

Was haben EcoVadis-”Gold”-Gewinner zu verbergen?

Mittwoch, 15. Juni 2016 - 23:29

EcoVadis macht gute Geschäfte mit seinen CSR-Assessments. Suchen Sie nur einmal nach den Gewinnern von “Gold”-Auszeichnungen. Es gibt unter den Gewinnern Unternehmen, die sich weigern, ihren Mitarbeitern, die ja neben den Lieferanten auch “Stakeholder” sind, den Report zu zeigen.

Aber auch EcoVadis ist nicht daran interessiert, den geprüften Unternehmen zu empfehlen, den Mitarbeitern Einblick in den EcoVadis-Prime-Report zu gewähren. So können die Mitarbeiter nicht überprüfen, wie sich ihr Arbeitgeber gegenüber EcoVadis dargestellt hat. Stört es sehr, wenn die Mitarbeiter den EcoVadis-Bericht mit der Betriebswirklichleit vergleichen können?

Die “EcoVadis-Methode” reduziert sich damit auf ein Geschäftsmodell, mit dem man im modischen Ratinggeschäft gut verdienen kann. Die Gefahr besteht, dass hier nicht die CSR bewertet wird, sondern die Darstellungskünste der von EcoVadis ausgezeichneten Unternehmen. “Nachhaltig” soll hier vor allem das “Reputationsmanagement” sein. Dabei hilft EcoVadis.

Von EcoVadis ausgezeichnete Unternehmen haben aber trotzdem die Möglichkeit, die im CSR-Geschäft zu leicht verspielbare Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen: Sie veröffentlichen den Bericht, den sie von EcoVadis bekommen haben, im Internet. Welches Metall auch immer sie von EcoVadis bekommen haben, diese Unternehmen verdienen Platin für ehrliche CSR.

Nachhaltigkeit bei KUKA

Mittwoch, 15. Juni 2016 - 20:22

Beim Thema “Nachhaltigkeit” wird ein chinesischer Investor bei KUKA vermutlich nichts verändern. In https://www.kuka.com/en-de/about-kuka/strategy/sustainability beschreibt Kuka gut die verschiedenen für KUKA relevanten Standards. Zum Thema “psychische Belastungen” finde ich bei KUKA keine Aussagen.

Es gibt eine Beschwerde aus dem Jahr 2010, dass der Betriebsrat “massiv bekämpft” werde, aber ein Gesamtbild über die Zustände bei KUKA ergibt das nicht.

Arbeitsschutznorm ISO 45001 nicht vor 2017

Dienstag, 14. Juni 2016 - 06:55

Der umstrittenste Standard in der Geschichte der ISO:

CSR transparent bei Dahmen Personalservice

Sonntag, 12. Juni 2016 - 19:57

Auch die Dahmen Personalservice GmbH hat ihren Corporate Social Responsibility (CSR) Assessment Report veröffentlicht.

Warum Handlungshilfen nicht helfen

Dienstag, 7. Juni 2016 - 06:17

Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung Handlungshilfe für die betriebliche Praxis (Mai 2015) ist eine Veröffentlichung der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG). Der Rundbrief von Hans-Peter Gimbel machte mich darauf aufmerksam.

Wieder eine gute Handlungshilfe. Es gibt so viele davon. Zu viele Arbeitgeber wollen psychische Belastungen aber einfach nicht beurteilen. Insbesondere wenn Unternehmen groß und politisch gut vernetzt sind, dann brauchen sie das auch nicht zu tun, denn die Berufsgenossenschaften und Gewerbeaufsichten sind zu schwach, um das Arbeitsschutzgesetz wirksam durchsetzen zu können. Es ist zumindest bei Großunternehmen einfach so, dass sowohl für die behördliche Aufsicht wie auch für die Zertifizierungsauditoren Konflikte mit diesen Unternehmen unangenehmer sind, als Konflikte mit psychische fehlbelasteten Arbeitnehmern, die Fehlbelastungen praktisch so gut wie nie werden nachweisen können.

Selbst dort, wo von einer Betriebsleitung unterschrieben dokumentiert ist, dass psychische Belastungen nicht von dem Arbeitsschutzmanagementsystem des Unternehmens (mit dem der Betrieb aber fleißig wirbt) erfasst werden, gibt es seit Jahren weder Kritik von der behördlichen Aufsicht noch von den Zertifizierungsauditoren. Es wird nur lobend festgestellt, dass das Arbeitsschutzmanagementsystem z.B. nach OHSAS 18001 zertifiziert ist. Das reicht den Auditoren dann auch, und sie sehen nicht mehr genauer hin. Unter den geschlossenen Augen der Aufsicht schaffen solche Unternehmen es dann, die Dokumentation auch offensichtlicher psychischer Fehlbelastungen zu vermeiden.

Gegen unaufmerksame Kontrollen und allzu kundenfreundlichen Audits können auch die Betriebsräte im komplexen Gefährdungsbereich der psychischen Belastungen nichts unternehmen, denn dank der unaufmerksamen Aufsicht können Großunternehmen behaupten, dass Alles in Ordnung sei. Zwar ist die behördliche Aufsicht systemisch (und vermutlich politisch gewollt) überfordert, aber sie ist immer noch stark genug, Betriebsräte so zu beeindrucken, dass die Arbeitnehmervertreter sich nicht trauen, das Urteil der Aufsicht in Frage zu stellen.

Unter diesen Bedingungen können Handlungshilfen natürlich nicht so helfen, wie sie helfen sollten.

EcoVadis sollte seinen Kunden die Veröffentlichung von CSR-Reports empfehlen

Freitag, 3. Juni 2016 - 07:02

Ein CSR-Rating kann im Bereich des Umgangs eines Unternehmens mit Mitarbeitern nur dann glaubwürdig sein, wenn die Mitarbeiter nachvollziehen können, wie sich ihr Arbeitgeber gegenüber EcoVadis dargestellt hat. Nach meiner Kenntnis überlässt es EcoVadis aber seinen Kunden, wie sie mit den Reports von EcoVadis umgehen. Es ist also Eigeninitiative, wenn ein Kunde den Report veröffentlicht.

EcoVadis behandelt die Daten seiner Kunden vertraulich und kann sie nicht zwingen, dem guten Beispiel eines schweizerischen Kunden und eines deutschen Kunden zu folgen. Aber EcoVadis könnte für Offenheit im Umgang mit den Reports Punkte vergeben. Und wenn Reporte gegenüber Betriebsräten geheim gehalten werden, müssten meiner Ansicht nach sogar Punkte abgezogen werden. (Einige Erkenntnisse z.B. zum Arbeitsschutz muss ein Unternehmen seinen Arbeitnehmervertretern sogar zur Kenntnis bringen. EcoVadis sollte das überprüfen und auch Betriebsräte an seinen Audits beteiligen.)

Wenn Unternehmen basierend auf Angaben, die von den “Stakeholdern” nicht nachgelesen werden können, von EcoVadis ausgezeichnet werden, dann schadet das allen, die sich auf das Rating von EcoVadis verlassen. Arbeitnehmer sind ganz besonders von der CSR ihres Arbeitgebers betroffene “Stakeholder”. Darum muss gerade von ihnen nachvollzogen werden können, wie das Rating zustande kam. Das gilt nicht nur für EcoVadis, sondern für alle Anbieter von CSR-Rankings.

EcoVadis hat ein Web-basiertes Reporting-System, das die Erfassung einer großen Zahl von Betrieben ermöglicht. Wie EcoVadis die Selbstauskünfte der Betriebe auswertet, kann man hier nachlesen: EcoVadis CSR Rating Methodology (Whitepaper, 2013-01-01). EcoVadis listet auch die Dokumente auf, die dem EcoVadis-Fragebogen beigefügt werden können. Das bedeutet auch, dass Unternehmen bei der Erstellung dieser Dokumente deren Auswertung durch Assessment-Unternehmen berücksichtigen.

Die Arbeitnehmervertretungen geprüfter Betriebe erfahren in der Regel nicht, wie ihr Betrieb beispielsweise Arbeitsschutzthemen gegenüber EcoVadis darstellt.

In Rate the Raters Phase Five, Questionnaire for Raters: EcoVadis (February 2013) beschreibt sich EcoVadis selbst.

 

Endress+Hauser macht CSR glaubwürdig

Mittwoch, 1. Juni 2016 - 06:31

http://www.endress.com/en/Endress-Hauser-group/endresshauser-at-a-glance/sustainability/sustainability-report/sustainability-ecovadis

[...] Endress+Hauser has a structured and proactive CSR approach. Engagements and policies as well as tangible actions are on major issues. The company has a basic reporting on actions or performance indicators. Here you can find the EcoVadis Premium report of the Endress+Hauser Group as well as the EcoVadis Sustainability Profile and the EcoVadis Certificate [...]

Endress+Hauser hat beim CSR-Rating von EcoVadis nur “Silber” bekommen, veröffentlicht aber trotzdem den EcoVadis Premium report (bzw. Corporate Social Responsibility (CSR) Report), in dem auch Verbesserungspotential angesprochen wird. Das ist glaubwürdiger, als das Werben mit “Gold” ohne Angabe der Details.

Ich finde, dass mindestens die Mitarbeiter und die Arbeitnehmervertreter der von EcoVadis ausgezeichneten Unternehmen verstehen können sollten, wie sich das Unternehmen gegenüber EcoVadis dargestellt hat und welche Anmerkungen EcoVadis dazu gemacht hat.

Endress+Hauser gibt hier ein ungewöhnlich erfreuliches Beispiel: EcoVadis macht seine CSR-Assessments bei über 20000 Kunden, aber nur wenige zeigen so viel Offenheit, wie Endress+Hauser. Ich nehme an, dass Enderess+Hauser auch mit seinen Geschäftsprozessen so umgeht wie mit seiner CSR. Das ist für die Kunden des Unternehmens ein klares Zeichen von Verlässlichkeit. Ein offenes Fehlermanagement kommt bei Kunden immer gut an. Sie wissen, dass in der Wirklichkeit nichts perfekt ist. Fehler lassen sich nie vermeiden, darum ist der offene Umgang mit Fehlern und ein gutes Fehlermanagement vertrauensfördernd. Mit seinem CSR-Ansatz macht Endress+Hauser also auch Werbung für seine Geschäftsprozesse.

Link: EcoVadis Evaluation – Häufig Gestellte Fragen

CSR Hub

Mittwoch, 1. Juni 2016 - 06:07

https://www.csrhub.com/csrhub-meets-your-sustainability-needs/

We are the world’s largest CSR (corporate social responsibility) and sustainability ratings and information database.

 
Unternehmen von A-Z: https://www.csrhub.com/covered/letter/