Goldman Sachs, der Finanzsupermarkt

Dienstag, 4. September 2012 - 07:36

Dienstag, 2012-09-04, 20:15 in Arte. Das hat zwar mit Arbeitsschutz direkt nichts zu tun. Aber diese Leute beeinflussen unsere Arbeits- und Lebensbedingungen.

http://www.arte.tv/de/Goldman-Sachs–der-Finanzsupermarkt/6892050.html

 


2012-03-20:

Gestatten, mein Name ist Geldadel, Interview mit Sighard Neckel
(Titel der Druckausgabe, S.15: “Wir müssen die Jets auf den Boden holen”)
http://www.taz.de/Soziologe-ueber-Finanzkapitalismus/!89976/

… Interessant ist aber auch, dass im globalen Finanzkapitalismus, der als hochmodern gilt und seit etwa 20 Jahren die globale Ökonomie bestimmt, vormoderne Sozialformen wiederkehren.

Zum Beispiel: Die Herkunft ist wieder absolut ausschlaggebend für die soziale Platzierung. Wir sehen, dass dieser Trend in Deutschland für alle, die nach 1960 geboren sind, extrem angestiegen ist. Die soziale Position und der Wohlstand werden buchstäblich vererbt, die Gesellschaft ist sozial undurchlässiger geworden. Der Finanzkapitalismus bringt zudem eine Oberschicht hervor, die wie der frühere Adel jeder gesellschaftlichen Konkurrenz enthoben ist. Dieser moderne Geldadel ist, anders als der bürgerliche Unternehmer, kein Gegner gesellschaftlicher Auseinandersetzungen mehr. Er steht nicht mehr im Konflikt mit anderen Klassen, die an seinem Reichtum teilhaben wollen. Das ist neu. …

… Um kein Missverständnis zu produzieren: Natürlich gibt es keine Rückkehr zum Adel mit gepuderten Perücken. Mit dem Begriff Refeudalisierung will ich verdeutlichen, dass es in der gesellschaftlichen Bewegung „nach vorne“ zugleich auch eine „zurück“ geben kann. Modernisierungen bringen nicht immer „Neues“ hervor, sondern führen häufig genug zur Wiederkehr älterer Muster unter veränderten Vorzeichen. …

 
Noch ein Lesetipp:

  • Mariam Lau: Endlich eine nette Oberschicht!, Merkur, Heft 619, 2000-11

 


2012-09-03:

Dazu passt auch http://www.welt.de/finanzen/boerse/article108939107/Schaeuble-plant-Tempolimit-fuer-Boersencomputer.html:

Schäuble plant Tempolimit für Börsencomputer

Superschnelle Rechner dominieren den Aktienhandel. Kritiker monieren, dass der Mensch nicht mehr mitkommt – und gefährliche Kursbewegungen drohen. Nun sollen die Computer ausgebremst werden. …

Übrigens: Der Hochfrequenzhandel lädt geradezu ein zu einer Tobin-Steuer. Sie ist auch ethisch gerechtfertigt: Wer mit dem Geld der Staaten spielt, sollte den Staaten dafür auch etwas zahlen. Reglungstechnisch entsprechen solche Steuern einem Dämpfungsglied bzw. einem Widerstand, an dessen Verlusten (aus Sicht der Händler) sich Staaten etwas wärmen können. Eine andere Möglichkeit, wildgewordene Systeme zu beruhigen, ist der Einbau von Verzögerungsgliedern. Schäuble scheint hier etwas Ähnliches vorschlagen zu wollen.


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