Frage an DNV·GL zur ISO 45001

Montag, 25. August 2014 - 21:26

https://www.facebook.com/DNVBAGermany/posts/756946304348207?comment_id=766406536735517

Zu Arbeitsschutzmanagementsystemen: DNV·GL wirkt recht einflussreich an der Gestaltung der Norm ISO 45001 mit, die (wohl Ende 2016) ein Nachfolger des BS OHSAS 18001 sein soll. In http://www.vorfall.info finden Sie eine Beschreibung der Definitionen 3.8 (ill health) und 3.9 (incident) aus OHSAS 18001:2007. Findet DNV·GL es gut, dass sich die ISO 45001 im ersten Entwurf auf dem derzeitigen Diskussionsstand nur abgeschwächt an OHSAS 18001:2007 Abs. 3.9 anlehnt und dass eine Entsprechung zum Abs. 3.8 völlig fehlt? Warum wurde ausgerechnet die wichtige Definition von “ill health” aus OHSAS 18001 nicht in den Entwurf der ISO 45001, die “ill health” ja vorbeugen soll, übernommen? Wird DNV·GL sich dafür einsetzen, dass die Definition 3.8 “Ill health: Identifiable, adverse physical or mental condition arising from and/or made worse by a work activity and/or work-related situation” auch in der ISO 45001 stehen wird?

Siehe auch: http://blog.psybel.de/iso-45001-is-in-ill-health/

 


DNV·GL ist ein bei der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditierter Auditor und Zertifizierer (Conformity Assessment Body (CAB), s.a. ISO 17021) u.A. für jene Arbeitsschutzmanagementsysteme, welche die Klienten von DNV·GL nach OHSAS 18001 in ihren Betrieben eingerichtet haben (und später vielleicht einmal nach ISO 45001 eingerichtet haben werden). In der Regel sind diese Klienten die für den Arbeitsschutz in ihren Betrieben verantwortlichen Arbeitgeber, deren Arbeitschutz-Managementsysteme DNV·GL auditiert. Die Arbeitgeber sind insbesondere an Audits interessiert, die ihnen zu niedrigen Kosten eine hohe Rechtssicherheit gewähren.

Die Betriebsräte in den auditierten Betrieben betrachtet DNV·GL nicht als Vertragspartner, denen DNV·GL z.B. Auskünfte zu Auditergebnissen erteilen kann. (In den Niederlanden beziehen Zertifizierer im Rahmen des SCCM-Verfahrens die Arbeitnehmer viel besser in Zertifizierungsaudits ein als in Deutschland; hier ist die DAkkS noch nicht so weit.)

Die internationale Norm ISO 45001 soll der Nachfolger von OHSAS 18001 werden. Ich nehme an, dass DNV·GL im Rahmen der Beteiligung an der durchaus kontroversen Gestaltung der Norm ISO 45001 zunächst die Interessen seiner Klienten vertritt, also die Interessen der Arbeitgeber. Weiterhin wird ein in der ISO-Kommission ISO/PC 283 mitwirkender Zertifizierer darauf achten, dass die vermutlich erst Ende 2016 abgeschlossene Gestaltung der ISO 45001 zu Audits führt, die auch für den Zertifizierer profitabel sind.

Links zu DNV·GL:


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