Schlagwort 'Stress'

Arbeit und Arbeitslosigkeit

Freitag, 1. Februar 2013 - 06:27

http://www.psychologienews.de/?p=3215 (Uschi Grob)

… Es stimme, dass Arbeitslosigkeit stärker krank machen könne als ständige Überlastung – doch diese Pole gegeneinander abzuwägen, bringe in der gegenwärtigen Diskussion zwischen Arbeitgebern, Gewerkschaften und Politik wenig. …

(Links nachträglich hinzugefügt.)

Das passt zu Dietmar Hundts Eristik.

Arbeit stressiger als private Belastungen

Sonntag, 21. Oktober 2012 - 10:37

Dass das Berufsleben stressiger ist, als das Privatleben, ist schon länger bekannt. Das bestätigt jetzt auch eine Umfrage von MindMetre, die im Auftrag des großen Bürodienstleisters Regus durchgeführt wurde: 61 Prozent der Deutschen fühlen sich mehr durch Arbeit gestresst als durch ihr Privatleben. Finanzielle Sorgen bereiten 25 Prozent der Deutschen die größten privaten Sorgen. Weltweit gilt das sogar für 44 Prozent der 16000 befragten Menschen.

Mit “Arbeitsalltag stresst mehr als private Sorgen” setzen die deutschen Medien u.A. basierend auf einer DHL-Meldung den Schwerpunkt ein bisschen anders, als die Regus-Pressemeldung. Regus gibt außerdem die üblichen langweiligen Tipps zur individuellen Stressbewältigung. Auch bei diesem Unternehmen ist also der über 15 Jahre alte ganzheitliche Arbeitsschutz noch nicht angekommen.

Als bedeutenden Stressfaktor in der Arbeitswelt sieht Regus insbesondere die “Finanzkrise”. Ist diese so genannte Finanzkrise aber nicht so sehr die Ursache der Überbelastung der Menschen, sondern vor Allem auch die Folge der Überlastung unseres Systems des Wirtschaftens?

Mit seiner Untersuchung will Regus die Idee verkaufen, dass Flexibilisierung der Büroarbeit Stress reduziert. Nicht unzufälligerweise bietet Regus dabei Hilfe an. Auf Englisch gibt es von Regus ein “Stress Whitepaper” vom August 2012.

Siehe auch bei Regus: White Papers

Stress in der Arbeitswelt

Montag, 15. Oktober 2012 - 17:57

Von Jochen Prümper gibt es ziemlich kritische Anmerkungen zur Qualität des Einbezugs psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz. Das beschränkt seinen Kundenkreis wohl nur auf auf solche Unternehmen, die ihre Pflichten im Arbeitsschutz wirklich ernst nehmen: http://bao.de/index.php?option=com_content&task=view&id=257&Itemid=101. Dazu passt dann auch ein Radiointerview mit ihm von Jacqueline Roussety am vergangenen Mittwoch (2012-10-07) in der Reihe „Kontrapunkt“ auf „Multikult.fm“: http://www.multicult.fm/programm/sendungen/kontrapunkt/

Podcast: http://www.mixcloud.com/multicultfm/multicultfm-kontrapunkt-radiotalk-mit-jochen-pruemper-zu-stress-in-der-arbeitswelt-2012/

Mitarbeiter gestresster als ihre Chefs

Samstag, 29. September 2012 - 19:34

http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/mitarbeiter-sind-gestresster-als-ihre-chefs-a-857768.html

Psychische Belastung: Mitarbeiter häufig gestresster als ihre Chefs

[Bildunterschrift] Entspannt im Büro: Leitende Angestellte empfinden weniger Stress, je mehr Kontrolle sie besitzen

Sie tragen Verantwortung, müssen schnell Entscheidungen treffen und sollen dabei noch ihre Angestellten motivieren: Dass Manager unter Stress leiden, gilt als ausgemacht. Doch eine neue Studie zeigt, dass Chefs offenbar häufig weniger gestresst sind als ihre Untergebenen.

Siehe auch: http://www.pnas.org/content/early/2012/09/19/1207042109.abstract

Es ist immer wieder interessant, wenn Forscher in neuen Studien entdecken, was die vom Gegenstand der Studie Betroffenen schon seit vielen Jahren beobachten konnten. Es reicht eben nicht, dass die in den Studien beschriebenen Fakten klar beobachtbar sind. Ohne Autoritäten können wir anschheinend manches, was wir durchaus sehen, trotzdem nicht wahrnehmen. Ob sich das verbessern lässt?

Langweilig

Montag, 13. August 2012 - 23:07

Mit http://www.br.de/themen/ratgeber/inhalt/gesundheit/arbeit-stress-beruf-burn-out100.html versucht der Bayerische Rundfunk vielleicht, irgendein Sommerloch zu stopfen. Das ist nämlich wieder ein Burn-Out-Artikel mit oft schon wiedergekäutem Stoff und den üblichen langweiligen Fotos von zusammengebrochenen Burn-Out-Managern usw.

Stress ist Zündstoff

Freitag, 20. Juli 2012 - 08:23

http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Wie_chronischer_Stress_krank_macht1771015588393.html

Medizin Psychologie

Wie chronischer Stress krank macht

Von Joachim Czichos

Dauerhafte psychische Belastung hemmt die Wirkung entzündungshemmender Hormone

Pittsburgh (USA) – Chronischer Stress macht anfälliger für Infektionen und Herzkrankheiten. Warum das so ist, haben amerikanische Mediziner jetzt näher untersucht: Eine länger andauernde psychische Belastung verhindert, dass Entzündungsreaktionen wieder abflauen. Dann reagieren Immunzellen nicht mehr auf dämpfend wirkende Hormone und produzieren verstärkt entzündungsfördernde Botenstoffe. Die Ergebnisse helfen, die Bedeutung von Stress für die Gesundheit besser zu verstehen und Schutzmaßnahmen zu entwickeln, schreiben die Forscher im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)“. …

(Gemeint ist wohl “psychische Fehlbelastung”, nicht “psychische Belastung”.)

Suche. http://www.google.de/search?q=”Sheldon Cohen” “Carnegie Mellon University” stress

Psychische Belastung – Stress

Mittwoch, 11. Juli 2012 - 21:55

http://www.arbeiterkammer.com/online/stress-19509.html

Anti-Stress-Verordnung: Streit schafft Aufmerksamkeit

Sonntag, 8. Juli 2012 - 07:34

http://blog.beck.de/2012/07/07/streit-um-anti-stress-verordnung

.. Der Entwurf der Gewerkschaft sieht unter anderem eine Überprüfung der Arbeitsplätze auf Stressfaktoren vor. Die Arbeitgeber sollen die Belastungen reduzieren, gestellte Arbeitsaufgaben dürften aber auch nicht zu einer Unterforderung des Personals führen. …

Überprüfung der Arbeitsplätze auf Gefährdungen verlangt der Gesetzgeber schon seit vielen Jahren. Nur: Die Mehrheit der Arbeitgeber hält sich beim Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz ganz einfach nicht an die Vorschriften. Und die mit Ressourcenmangel ausgebremsten Aufsichtsbehörden, die durchaus dagegen einschreiten wollten, mussten die Unternehmen gewähren lassen. Der Entwurf will nicht so sehr eine Verordnung mit neuen Inhalten, sondern es geht um die Durchsetzung bestehender Vorschriften.

 
Entwurf der Verordnung: http://www.igmetall.de/cps/rde/xbcr/SID-9035E8C0-C13A7884/internet/docs_ig_metall_xcms_188529__2.pdf oder http://blog.psybel.de/wp-content/uploads/2012/07/docs_ig_metall_xcms_188529__2.pdf


§ 1 Ziel, Anwendungsbereich
§ 2 Begriffsbestimmungen
§ 3 Grundpflichten des Arbeitgebers
§ 4 Gefährdungsbeurteilung
§ 5 Unterweisung
Beurteilungskriterien und Gestaltungsmaßgaben bezüglich der
  § 6 Arbeitsaufgabe
  § 7 Arbeitsorganisation
  § 8 sozialen Beziehungen
  § 9 Arbeitsplatz- und Arbeitsumgebungsbedingungen
  § 10 Arbeitszeitgestaltung
§ 11 Ausschuss Psychische Belastung bei der Arbeit
§ 12 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten

 
Pressemeldung der IGM:
http://www.igmetall.de/cps/rde/xchg/internet/style.xsl/pressemitteilungen-2012-10356.htm

Pressemitteilung Nr. 44/2012
IG Metall fordert Allianz gegen Stress in der Arbeitswelt – Entwurf für “Anti-Stress-Verordnung” vorgelegt
27.06.2012 Ι

Berlin – Die IG Metall hat eine Verordnung zum Schutz vor Gefährdungen durch psychische Belastungen in der Arbeitswelt vorgelegt. “Eine verbindliche Regelung, die psychische Belastungen mit anderen Gefährdungen in der Arbeitswelt durch Lärm, unzureichendes Licht oder Toxine gleichstellt, ist unverzichtbar”, sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung der “Anti-Stress-Verordnung.” Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssten an die neuen Probleme und Herausforderungen der Arbeitswelt angepasst werden. Bisher fehle es an einer verbindlichen Vorgabe. Diese müsse arbeitsschutzrechtlichen und arbeitswissenschaftlichen Standards genügen und praxistauglich sein. Dem könne und dürfe sich die Regierung nicht weiter verweigern. “Gute Arbeit braucht klare Regeln. Das muss auch beim Schutz vor Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit gelten”, forderte Urban.

Die neue Verordnung soll für alle Branchen und Beschäftigtengruppen gelten. Mit der “Anti-Stress-Verordnung” könne die Rechtsunsicherheit in den Betrieben beseitigt, die Konfliktintensität zwischen den Betriebsparteien reduziert und die Verbindlichkeit für präventives Arbeitsschutzhandeln erhöht werden. Die Verordnung formuliert Vorgaben für die Gestaltung der Arbeitsaufgaben, der Arbeitsorganisation, der sozialen Beziehungen, der Arbeitsplatz- und Umgebungsbedingungen und der Arbeitszeit, um Gefährdungen durch psychische Belastungen zu vermindern.

So soll etwa bei der Arbeit an Montagebändern sichergestellt werden, dass kurze Arbeitstakte nicht zu gesundheitlichen Beeinträchtigten führen und die Beschäftigten über eigene Handlungsspielräume verfügen. Die Verordnung sieht eine eindeutige Trennung von Arbeitszeit und Freizeit vor, die die Beschäftigten vor permanenter Erreichbarkeit durch Kommunikationsmittel schützt. Zur Verringerung psychischer Belastungen verlangt die Verordnung “angemessenes Führungsverhalten,” das Beschäftigte in Kommunikations- und Entscheidungsprozesse einbezieht, ihnen Rückmeldung und Wertschätzung gibt und soziale Konflikte löst.

Die Verordnung sieht im Betriebsklima einen bedeutenden Faktor für Wohlbefinden und Gesundheit. Deshalb sollen soziale Beziehungen so gestaltet werden, dass ein positives Betriebsklima mit persönlicher Akzeptanz und respektvollem Umgang der Beschäftigten untereinander unterstützt wird. Dazu sieht die Verordnung die Qualifizierung von Vorgesetzten in Sachen Mitarbeiterführung vor.

Der Verordnungsentwurf geht auf Vorschlag und Initiative der IG Metall zurück und ist in einem intensiven Dialog mit Fachwissenschaftlern, betrieblichen Praktikern und Experten verschiedener Aufsichtsbehörden entwickelt worden.

Mit dem Entwurf der “Anti-Stress-Verordnung” will die IG Metall für eine Allianz aus Wissenschaftlern, Praktikern des betrieblichen Gesundheitsschutzes, Arbeitsmedizinern und Politikern werben. “Wir hoffen auf und arbeiten an einem sozialen Bündnis zur Bekämpfung psychischer Belastungen in der Arbeitswelt, der neuen Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts”, sagte Urban.

Jeder dritte Münchner besonders gestresst

Dienstag, 3. Juli 2012 - 07:54

http://www.merkur-online.de/lokales/stadt-muenchen/jeder-vierte-scheitert-rente-2374777.html

… Laut VKB [(Versicherungskammer Bayern)] muss jeder vierte Arbeitnehmer seinen Job vorzeitig an den Nagel hängen. Barbara Schick, Vorstandsmitglied bei der VKB, spricht von einem „drastischen Irrtum“. „Und das, obwohl knapp jeder dritte Münchner seinen Beruf als ,besonders stressig‘ bezeichnet und jeder siebte als ,gefährlich oder körperlich anstrengend‘ empfindet.“ …

… „Der Druck in der Arbeitswelt nimmt zu“, warnt [Barbara] Schick [(VKB-Vorstandsmitglied)]. „Und das über alle Berufsgruppen hinweg.“ Psychische Störungen werden zur Volkskrankheit, der Burnout im Büro ist längst keine Seltenheit mehr. Die Rolle von Unfällen wird hingegen überschätzt, sie sind nur in elf Prozent der Fälle der Grund für eine Berufsunfähigkeit …

Der Münchner Merkur (Nr. 151/2012, S. 12) weist auch gleich mit schöner journalistischer Distanz darauf hin, dass Münchner jetzt nicht gleich bei der VKB eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen müssen.

Und was will die Christine Haderthauer gegen zu viel Stress unternehmen?

Gefährdungsbeurteilung und Erreichbarkeit

Dienstag, 19. Juni 2012 - 22:01

http://www.bwr-media.de/arbeitssicherheit/10690_psychische-belastungen-ursula-von-der-leyen-zur-arbeitszeit/

Von Martin Weyde, 19.06.2012
Psychische Belastungen: Ursula von der Leyen zur Arbeitszeit

Frage: Gehören psychische Belastungen durch Handy, E-Mail oder SMS außerhalb der Arbeitszeit in die Gefährdungsbeurteilung?

Antwort: Ja. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen hat gerade die Trennung von Arbeitszeit und Freizeit angemahnt. Geschäftliche Telefonate und Korrespondenz per Handy, E-Mail oder SMS außerhalb der Arbeitszeit werden als Arbeitszeit gerechnet. Sie gehören deshalb in Ihre Gefährdungsbeurteilung „Psychische Belastungen“. …

Von BWRmed!a landen oft einige nicht sehr zimperliche Ratschläge für Arbeitgeber in meiner E-Mail. Man kann dieses Unternehmen aber nicht vorschnell in den Arbeitnehmerfeinde-Topf schmeißen. Die Ratschläge sind oft ziemlich interessant - und immer gut gewürzt, gelegentlich auch skurril.

Sachlich ist der Hinweis zur Gefährdungsbeurteilung richtig. Und er hilft auch den Arbeitgebern, denn Gefährdungen zu beurteilen bedeutet nicht, dass alle Belastungen abgebaut werden, sondern dass eine Basis geschaffen wird, mit Risiken richtig umzugehen und dabei gesund zu bleiben.

Wichtig ist dabei allerdings die Mitbestimmung. Wehe den Arbeitnehmern, die keine guten Betriebsräte oder Personalräte haben! Ohne kompetente Arbeitnehmervertreter kann die Gefährdungsbeurteilung selbst zu einer Gefährdung der Mitarbeiter werden.

BWRmed!a weiter:

… Und behalten Sie im Auge, wie sich von der Leyens Worte auf die Arbeitspraxis auswirken.

Interessant wird auch sein, wie sich ihre Worte auf die Taten bei der Durchsetzung der Arbeitsschutzvorschriften auswirken. Kann und darf die Gewerbeaufsicht in den Ländern jetzt wirklich ernsthaft prüfen? Oder werden die Behörden noch weiter ausgedünnt?