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Helmut Naujoks

Montag, 10. Juli 2017 - 13:09

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Burnout nun auch bei “hart aber fair”

Sonntag, 13. November 2011 - 23:58

2011-11-14:
• ARD, 03:25 Uhr

2011-11-15:
• ARD, 03:25 Uhr
• WDR, 08:45 Uhr
• 3sat, 10:15 Uhr
• EinsExtra, 20:15 Uhr

2011-11-16:
• EinsExtra, 07:45 Uhr

http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/ (2011-11-13):

Sendung vom 14.11.2011 

Burnout – Modekrankheit oder echte Seuche?

Millionenfach leiden Menschen an Burnout, sind erschöpft, depressiv, angstgepeinigt. Eine Quittung für das moderne Leben: gehetzt und ständig erreichbar? Oder ist Burnout eine Modekrankheit, die nur besser klingt als Depression?

Aus dem gewohnten Talkshowgästepool wieder dabei sind:

  • Andreas Biermann, der Fußballer
  • Leni Breymaier, die Gewerkschafterin (ver.di)
  • Bernd Sprenger, der Arzt
  • Tim Mälzer, der Koch
  • RA Helmut Naujoks, der von Talkshows abonnierte Arbeitgeberanwalt

Dass auch “hart aber fair” mehr an Show als an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema “Burnout” interessiert ist, sieht man an der Teilnahme des RA Naujoks. Fachleute, die in der Sache kompetenter die Arbeitgeberseite vertreten könnten, wären A. Hofmann, K.- J. Keller und R. Neuhaus. Außerdem gibt es auch einige Arbeitgeber, die ganzheitlichen Arbeitsschutz praktizieren. Warum wurde hier keiner eingeladen? Bei einem RA wie Naujoks dagegen wäre es konsequenter, ihm seinen Kollegen Jens Gäbert gegenüberzustellen. Da käme dann wirklich Butter bei die Fische. Der WDR hat aber Gäbert wohl nicht in seinem Pool, und leider auch nicht Jochen Prümper, der zusammen mit Bernd Sprenger hätte anreisen können.

Moderator ist natürlich Frank Plasberg, immer für quotenträchtige Themen offen. Mal sehen, ob er der erste Moderator zu Burnout-Talks ist, der versteht, dass die Mehrheit der Arbeitgeber die Regeln des Arbeitsschutzes missachtet und dass das natürlich auch die ablehnende Einstellung der Unternehmer zu ihrer Pflicht erhellt, psychische Fehlbelastungen zu mindern. Vermutlich wird auch in dieser Runde wieder einmal nicht klar werden, dass der seit 1996 geduldete Rechtsbruch tatsächlich Menschen schaden kann.

Und der Unterschied zwischen Belastung und Beanspruchung sowie zwischen Verhältnisprävention (Priorität des Arbeitsschutzes) und Verhaltensprävention (Priorität der Arbeitgeber) ist für Talk-Magazine vermutlich ohnehin viel zu kompliziert. So wird’s dann bei den üblichen individualpsychologischen Ratschlägen bleiben, beim “persönlichen Erleben”. Strukturelle Fragen und der Ansatz des ganzheitlichen Arbeitsschutzes sind leider für Talk-Formate zu anspruchsvoll. Das zeigt der (noch vor der Sendung wieder gelöschte) Eintrag von Frank Plasbergs Firma Ansager und Schnipselmann GmbH & Co KG in http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?t=16541 (2011-11-14, 13:00):

In unserer Sendung hart aber fair (montags, 21 Uhr mit Frank Plasberg, ARD) wollen wir am 14.11.2011 über das Thema Burnout diskutieren. Für ein Einzelgespräch im Rahmen der Sendung suchen wir eine(n) “Burnout-Betroffene(n)” aus dem Pflegebereich (Krankenhaus, Heim, häusliche Pflege, Pflegestationen etc.).

Es geht uns aber weder um Kritik an einzelnen Arbeitgebern noch der Gesamtbranche als solche. Es geht vielmehr um das persönliche Erleben einer solchen Situation, um Auslöser, Warnzeichen und mögliche Wege heraus. 

Was ist das denn für ein Journalismus? Nachtrag (2011-11-14, 20:45): Der obige Text war um 13:00 noch online. Jetzt sieht der Text anders aus:

Die Redaktion suchte einen Betroffenen. Hier war ein entsprechender Suchtext eingestellt. Dieser Text hat sich erledigt. Heute läuft die Sendung. Siehe den nachfolgenden Hinweis. 

Es ist nun dank des Forenbetreibers nicht mehr im Originaltext nachvollziehbar, wie Frank Plasberg die Richtung seiner Sendung vorbestimmt.

21:10: Bernd Sprenger weist auf Verhältnisprävention und Verhaltensprävention hin. Das ist Plasberg wohl schon zu kompliziert, um nachzuhaken.

21:10: RA Naujoks meint, die Arbeitgeber seien selbst daran interessiert, dass die Mitarbeiter keinen Burnout bekommen. Das ist einfach nicht glaubwürdig: Die Mehrheit der Arbeitgeber darf sich seit 1996 über das Gesetz stellen und ihre Pflicht zum Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz ignorieren.

21:15: Frank Plasberg verfolgt seine Linie, dass “die ordentliche Analyse immer bei einem selbst beginnt”.

21:25: Das Publikum klatscht an merkwürdigen Stellen, auch als Tim Mälzer im Scherz meinte, dass er alle ver.di-Leute rauswerfenwürde.

21:35: Sprenger kritisiert Naujoks. Plasberg lenkt den Talk schnell wieder auf Mälzer um.

21:43: Leni Breymaier weist auf die Änderungen im Arbeitsschutz hin, Plasberg moderiert weg.

21:52: Wichtiger Hinweis von Tim Mälzer: Sein “Burnout” ist geheilt, aber Versicherungen gehen von einem bleibend erhöhten Risiko aus.

21:55 – 22:03 Lange human touch Einlage mit Andreas Biermann.

22:15: Sprenger weist auf notwendige Ausgewogenheit zwischen Verhältnis- und Verhaltensprävention hin.

Auf der Website zu “hart aber fair” wird Bernd Sprengers Position einseitig falsch dargestellt:

Dr. Bernd Sprenger 

Der Facharzt für Psychosomatische Medizin betreut seit mehr als 15 Jahren Burnout-Patienten und rät: Der Schutz vor Burnout beginnt im Kopf. Denn wenn die Einstellung zur Arbeit stimmt, kann einem der größte Stress nichts anhaben.

Biographie (Homepage von Dr. Bernd Sprenger)

Sprenger steht für Ausgewogenheit. Nur die Hälfte seiner Position darzustellen, ist journalistische Stümperei. Der Infotainment-Unternehmer Frank Plasberg (oder das Redaktionsteam seines Unternehmens) suchte sich auch bei Sprenger gnadenlos nur das aus, was zur Tendenz passt, die Plasberg seiner Sendung geben will. Dass dabei Sprengers Position verzerrt dargestellt wird, ist wohl kennzeichnend für Plasbergs Art von Journalismus. An der Sachlichkeit und Ausgewogenheit, die Sprenger während der Sendung immer wieder einzubringen versuchte, war Plasberg überhaupt nicht interessiert.

Passend zu Plasbergs Konzept gab es übrigens auch ein in der Show eingespielter Clip, in mit dem die Burnout-Therapie als Geschäft dargestellt wurde. Das ist sie ja in unserem Gesellschaftssystem auch, wie jede professionelle Therapie. Dazu wählte der Medien-Unternehmer Plasberg wenige verhaltensorientierte Fragen aus einem Fragebogen aus, der irgendwie im Zusammenhang mit Bernd Sprenger steht und ließ sie mit einem negativen Geschmäckle aus dem Off kommentieren. So macht Plasberg mit dem Burnout-Geschäft sein Talk-Geschäft.

 
Siehe auch in diesem Blog:

Extern:

Druck auf Betriebsräte

Mittwoch, 22. Juni 2011 - 00:01

Das Recht des Stärkeren, ZDF, 2011-06-22, 22:45-23:30
http://zoom.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,8235154,00.html

… Es gibt massive Angriffe auf die Errungenschaften der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung insgesamt. Seien es Löhne, geregelte Arbeitszeiten, Urlaubsansprüche, Weihnachtsgeld, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder Bildung von Betriebsräten: Um ihre Ziele durchzusetzen, heuern Arbeitgeber dabei immer wieder skrupellose Anwaltskanzleien an, die sich darauf spezialisiert haben, “Unkündbare” zu kündigen.

Wie wird man “Unkündbare” los?

Unter Einsatz einer versteckten Kamera ist es Günter Wallraff nun gelungen, die dubiosen Praktiken skrupelloser Anwälte aufzudecken: In speziellen Arbeitgeber-Seminaren lassen sie die Maske fallen und verraten ihre Tricks, wie man “Unkündbare” los wird: Zum Beispiel, indem man einen Deal mit einem befreundeten Unternehmen macht, der einen Arbeitnehmer übernimmt. …

Siehe auch:

Mehr dazu: