Schlagwort 'DGB'

Wachsender Psycho-Stress

Samstag, 19. Januar 2013 - 13:04

http://www.dgb.de/themen/++co++4f4c2dc4-60a1-11e2-bb0c-00188b4dc422

18.01.2013

Broschüre Wachsender Psycho-Stress, wenig Prävention – wie halten die Betriebe es mit dem Arbeitsschutzgesetz? (PDF, 3 MB)

DGB-Index Gute Arbeit: Ergebnisse einer Repräsentativumfrage zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz
 

 
Die Gefährdungsbeurteilung,Zentralstück des Arbeitsschutzhandelns laut Gesetz, kommt in den Betrieben insgesamt nur sehr lückenhaft zur Anwendung:

  • Nur 28 Prozent aller Beschäftigten wissen zu berichten, dass ihre Arbeit einer Gefährdungsbeurteilung unterzogen wurde.
  • Nur 33 Prozent der Beschäftigten, deren Arbeit einer Gefährdungsbeurteilung unterzogen wurde, wurden dabei nach Stressfaktoren befragt, die sie psychisch belasten,

und das heißt:

  • Nur insgesamt 9 Prozent aller Beschäftigten wurden im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung gefragt, ob sie sich bei ihrer Arbeit z.B. einem Übermaß an Arbeitsmenge und Arbeitsintensität, Zeitdruck oder problematischem Führungsverhalten ausgesetzt sehen.

Es herrscht also Anarchie: 91 Prozent der Betriebsleitungen verweigern ihren Mitarbeiter das Recht auf einen ausreichenden Schutz vor Körperverletzung.

 
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wirtschaftundgesellschaft/1983015/

… Besonders schlecht sei das Ergebnis, wenn es um die Frage nach psychischen Stressfaktoren gehe, sagte Buntenbach. Danach seien nur rund neun Prozent von ihren Arbeitgebern befragt worden.

“Diese mangelhafte Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes seitens der Arbeitgeber ist ein Armutszeugnis. Und das Gleiche gilt übrigens auch für die mangelnde Aufsicht. Der Staat muss schließlich dafür Sorge tragen, dass die Gesetze eingehalten werden.” …

 


2013-01-24
http://www.igbau.de/DGB-Index_Praevention_gegen_Psychostress_mangelhaft.html
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Ergebnisse der Sonderauswertung „Psycho-Stress am Arbeitsplatz“ des DGB-Index Gute Arbeit vorgestellt. Danach sehen sich 56 Prozent der knapp 5.000 bundesweit befragten Beschäftigten einer starken oder sehr starken Arbeitshetze ausgesetzt. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von vier Prozentpunkten.

Gleichzeitig geben 80 Prozent der Beschäftigten an, dass sie seit Jahren immer mehr in der gleichen Zeit leisten müssen. 44 Prozent der Beschäftigten fühlen sich sehr häufig oder oft nach der Arbeit „leer und ausgebrannt“. Dort, wo die Arbeitsintensität gestiegen ist, fühlen sich sogar 71 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausgebrannt – unter den gehetzt Arbeitenden sind es sogar 75 Prozent. …

IG Metall will psychische Erkrankungen am
Arbeitsplatz zum Thema machen

Dienstag, 27. März 2012 - 19:23

http://www.seknews.de/2012/03/26/ig-metall-will-psychische-erkrankungen-am-arbeitsplatz-zum-thema-machen/

… Dass psychische Erkrankungen und Burnout keine Erfindungen sondern Realität sind, bestätigte der Leiter des Gesundheitswesens im Volkswagenwerk Baunatal, Professor Reinhard Nöring. „Ich arbeite seit 25 Jahren im Werk. Am Anfang habe ich diese Erkrankungen nicht gesehen, heute aber sehe ich sie“, sagte er. …

2012-06-17: VW hat es wohl auch seinem Betriebsrat zu verdanken, dass das Unternehmen jetzt beim Employer Branding etwas vorzeigen kann. Im “Burn-out-Ranking” vom manager magazin ist VW das zweitfreundlichste DAX-Unternehmen.

… Unter dem zugespitzten Titel „Arbeiten bis zum Burnout – oder bist Du einfach nur nicht hart genug?“ lud die Metallgewerkschaft deshalb Angestellte zu einem Informationsabend ein …

(Link nachträglich eingefügt)

Zum Stichwort “Thematisierung in den Medien” interessiert mich immer auch die von mir genossenschaftlich mitbesessene TAZ. Die Fragestellung der “Metallgewerkschaft” sollte die stahlharten (wenngleich auch feminisierten(※)) Tazzler (Anne Koark und Barbara Dribbusch) doch aufwecken können. Über eine DGB-Studie schreibt dann auch die TAZ etwas: http://www.taz.de/Studie-zu-Arbeitsstress/!90446/. Angesichts des Zeugs, das die Tazzler zum Thema der psychischen Belastung am Arbeitzplatz schreiben, wäre mal ein Interview mit Jochen Prümper fällig. Anne Koark und Barbara Dribbusch könnten da mit dem Fahrrad hinfahren.

(※) “Feminisierung” beklagt jedenfalls “Gerda” am 28.03.2012 um 14:59 Uhr. Schreibt die “Die Wahrheit”-Redaktion jetzt auch schon die Kommentare?

Altersmix

Mittwoch, 22. Februar 2012 - 06:22

http://www.dgb.de/themen/++co++ca8dca2e-5c9c-11e1-6152-00188b4dc422

Ausgewogener Altersmix steigert Produktivität im Betrieb
Taskforce will die Beschäftigungssituation Älterer verbessern

Mit einer gemeinsamen “Taskforce” wollen Gewerkschaften, Arbeitgeber und das Bundesarbeitsministerium die Beschäftigungssituation Älterer verbessern. Das erklärten Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, der DGB-Vorsitzende Michael Sommer und der Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) Otto Kentzler heute in Berlin.


Der vom Ministerium vorgestellte Fortschrittsreport zeigt aber auch: Ein guter Altersmix in der Belegschaft steigert nachweislich die Produktivität eines Betriebes. Nicht zuletzt deshalb wollen DGB, BDA und Bundesarbeitsministerium gemeinsam Lösungen für eine altersgerechte Arbeitswelt finden. Die Taskforce soll sich zunächst vor allem um die Themen „Arbeitszeitmanagement“ und „psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz“ kümmern.

 
http://www.taz.de/Regierung-strebt-Langzeit-Arbeitskonten-an/!88170/


Die Regierung will dabei zunächst mit den Tarifpartnern diskutieren, wie man psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz besser vorbeugen und flexiblere Ausstiege aus dem Berufsleben über Langzeitarbeitskonten fördern kann. …

… Ende März 2011 lag diese Beschäftigungsquote [der Vollzeitbeschäftigten] für die 60- bis 64-Jährigen bei 18,7 Prozent. Für die 64-Jährigen schrumpft sie auf 9,3 Prozent.

(Anmerkung in eckigen Klammern nachträglich eingefügt)

Urlaub hilft nicht / Belastungen & Fehlbelastungen

Freitag, 21. Oktober 2011 - 07:02

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/bei-depressionen-hilft-auch-kein-urlaub-3636763.php

… Urlaub beziehungsweise eine Auszeit von der Arbeit hilft in der Regel nicht, das Auftreten von Depression zu vermeiden, warnen Experten der Stiftung Deutsche Depressionshilfe wie der Psychiater und Direktor der Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Leipzig, Prof. Ulrich Hegerl. Dem Fachmann zufolge sollten Arbeitnehmer, die erste Anzeichen einer psychischen Erkrankung bei sich feststellen, keinesfalls in den Urlaub fahren, „denn die Depression reist mit.“ Zudem erleben die Betroffenen „den Zustand noch schmerzlicher“, wenn sie „irgendwo in der Ferne“ sind, erläuterte Hegerl. …

… Die Belastungen durch die Arbeit seien zudem eher selten der Auslöser für eine Depression, so Hegerl weiter. Sehr viel häufiger führen Änderungen im Lebensgefüge, wie zum Beispiel der Verlust einer nahestehende Person zu psychischen Problemen, erläuterte der Direktor der Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Auch können Hegerl zufolge scheinbar positive Dinge wie eine bestandene Prüfungen oder ein Urlaubsantritt Depressionen auslösen.

DGB fordert Verringerung der psychischen Belastungen in der Arbeitswelt:
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht anders als die Experten der Stiftung Deutsche Depressionshilfe bei den Arbeitsbedingungen eine wesentliche Einflussgröße in Bezug auf das Auftreten von Depressionen. In einer aktuellen Pressemitteilung fordert DGB-Vorstandsmitglied, Annelie Buntenbach, daher „psychische Belastungen in der Arbeitswelt konsequenter als bisher“ zu bekämpfen.“ …

Der DGB hat durchaus auch seine Experten. Es gibt wohl einen Unterschied zwischen der Depression, auf die sich die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bezieht und der Erschöpfung (“Burnout”), die der DGB meint und die mangels geeigneter Klassifikation (ICD 10) oft als “Depression” diagnostiziert wird. Darum konstruiert das auch geschäftlich eher individualpsychologisch orientierte heilpraxis.net hier möglicherweise einen Dissens, den es so gar nicht gibt.

Daneben liegt Annelie Buntenbach jedoch mit der Forderung nach einer Verringerung der psychischen Belastungen. Das ist keine gute Idee, denn ohne psychische Belastungen (mental workload nach ISO 10075) gäbe es keine Arbeit. Was der gesetzlich vorgeschriebene Arbeitsschutz dagegen (im Interesse von Arbeitnehmern und Arbeitgebern) zu verringern hat, sind psychische Fehlbelastungen. Zu deren Verringerung kann es fallweise sogar erforderlich sein, psychische Belastungen zu erhöhen. Es gibt bei den Gewerkschaften genug Experten, die das wissen. Den Top-Funktionären scheint das aber oft zu kompliziert zu sein. Als Gewerkschaftsmitglied finde ich das recht ärgerlich.