Schlagwort 'Christine Haderthauer'

FOKUS lenkt den Fokus ab

Montag, 24. Oktober 2011 - 06:25

das FOKUS Magazin 43 vom 24. Oktober widmet sich dem Thema Burnout.

  • Endlich mehr Zeit haben. Burnout vermeiden: Wie Sie Ihr Leben klug organisieren
  • Ruhe finden: Wer immer erreichbar ist, erreicht nichts. Wie man seinen Alltag ohne Hektik meistert
  • Langsamkeit wagen: Die Zeitberater Karlheinz und Jonas Geißler über die Illusion, alles im Griff zu haben
  • Zeit gewinnen: Die besten Tipps von Simplify-Lehrer und Bestsellerautor Tiki Küstenmacher

Das Burda-Magazin FOCUS konzentriert sich wieder auf die Beratung seiner Leser zu individuellen Lebensbewältigung. Sie sollen ihre Burnout-Probleme selbst lösen, obwohl bekannt ist, dass die große Mehrheit der Unternehmen sich im Bereich der psychisch wirksamen Belastungen nicht an die Vorschriften des Arbeitsschutzes hält. Statt dessen füllt das Magazin seine Seiten mit angestaubten Binsenweisheiten von Zeit- und Simplify-Gurus, um schnell mal wieder auf der aktuellen Burnout-Welle in den Medien mitsurfen zu können. Auch in einem Online-Artikel zu Markus Söders (CSU) “Burnout-Beauftragten” in Bayern ziehen die Pressemeldungsabschreiber des FOKUS Magazins das Thema im Zusammenspiel mit Söder (“Ich habe zum Glück von Natur aus eine starke Konstitution”) schnell wieder auf die individualpsychologische Schiene. Von den “Burnout-Detektiven” Christine Haderthauers (CSU) will das FOKUS Magazin seine Leser dagegen nichts wissen lassen.

Die Konsequenzen des ganzheitlichen Arbeitsschutzes gehen wohl auch an’s Eingemachte der FOCUS-Chefredakteure, denn hier kommen Führungsstile auf den Prüfstand. Angesichts der Einstellung des FOCUS zum Umgang mit psychischer Belastung am Arbeitsplatz sollte sich die Gewerbeaufsicht in München die Arbeitsbedingungen in dem Unternehmen doch einmal genauer ansehen: Vielleicht kennen die überwiegend vor Bildschirmen sitzenden FOCUS-Redakteure ihre Rechte überhaupt nicht. Die Gewerbeaufsicht könnte dann (z.B. nach einer Begehung) mit den Chefredakteuren eine Zielvereinbarung treffen, mit der der Arbeitsschutz auch in der Redaktion etwas bekannter würde.

Burnout-Beauftragter für Bayern

Samstag, 22. Oktober 2011 - 15:09

http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/ueberregional/politik_artikel,-Burnout-in-Bayern-_arid,150557.html, Schwäbisches Tageblatt:

Schon vor einem Jahr schlug Söders Staatssekretärin Melanie Huml Alarm: Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer in Bayern arbeite regelmäßig unter Stress, jeder sechste gar oft an der Grenze der Leistungsfähigkeit, und rund zehn Prozent des Krankenstands seien auf psychische Krankheiten zurückzuführen, meldete sie dem Chef. …

In dem Artikel können Sie auch nachlesen, wie die Opposition auf Markus Söders “Burnout-Beauftragten” reagiert: Die Polemik des SPD-Vorsitzenden Florian Pronold macht das Thema kaputt. Das hilft auch nicht weiter.
 

dapd/aerzteblatt.de
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/47759/
Soeder_will_Gesundheitssystem_zukunftsfest_machen.htm

… [Bayern soll] einen Staatsbeauftragten für psychische Erkrankungen bekommen. „Wir werden einen bayerischen Psychiatrie- und Burn-out-Beauftragten berufen“, kündigte der Minister [Markus Söder (CSU) in einer Regierungserklärung zur Gesundheitspolitik] an. Hintergrund sei die Zunahme von psychischen Erkrankungen und Erschöpfungen. Der Beauftragte solle Ansprechpartner für die Akteure in Betrieben und Fachgesellschaften sein und sie beraten. Das Amt sei eine Mittlerfunktion zwischen Praxis, Forschung und Politik. …

Na ja. Meiner Ansicht nach hilft es schon sehr viel weiter, wenn die Gewerbeaufsichten und die Berufsgenossenschaften ihren Job ordentlich ausüben dürfen. Dafür setzt sich Christine Haderthauer ein, eine Kollegin Söders, der wohl auch etwas machen musste, nachdem die “Burnout-Detektive” seiner Kollegin in die Schlagzeilen kamen.

Aufsichtspersonen nutzen ihre Möglichkeiten nicht

Montag, 17. Oktober 2011 - 07:57

2011-10-17 (07:57): An Christine Haderthauer, Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
http://www.facebook.com/topic.php?uid=121811334556687&topic=61

Es ist für Gewerbeaufsichtspersonen oft schwierig, in den Betrieben den Einbezug psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz zu überprüfen. Die Überprüfung des § 3 der Bildschirmarbeitsverordnung ist aber ganz einfach. Warum aber nutzen Aufsichtspersonen ihre Möglichkeiten nicht? Bittet sie irgend jemand wirksam um Zurückhaltung?

http://www.gesetze-im-internet.de/bildscharbv/__3.html

 
Siehe auch:

Maybrit Illner verbrät Sendezeit

Donnerstag, 6. Oktober 2011 - 23:06

In Maybrit Illners heutigem Talk zum Burn-Out langweilte die Journalistin. Sie weiß inzwischen, dass die Mehrheit der Arbeitgeber die Regeln des Arbeitsschutzes missachtet. Aber weil das nicht so mediengerecht ist, geht sie das Thema nicht an. Seichtes Geplauder im ZDF. Aber vielleicht überrascht Rechtsbruch inzwischen wirklich nicht mehr, wenn ihn Unternehmen begehen.

Erst eine Chatterin brachte das Thema des Arbeitsschutzes in die Diskussion ein. Christine Haderthauer griff das auf. Und sie sagt es:

Es gibt jede Menge Arbeitsschutzgesetze und trotzdem passiert es, dass sich die Leute nicht an sie halten.

Von allen Diskussionsteilnehmern war die CSU-Politikern die kompetenteste. Das beruhigt, denn sie ist die Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen. http://maybritillner.zdf.de/ZDFde/inhalt/4/0,1872,8355812,00.html?dr=1:

Als Beispiel nannte die CSU-Politikerin die Ausweitung der Gewerbeaufsicht von der technischen Kontrolle hin zur Überwachung psychischer Gefahren am Arbeitsplatz. “Die Arbeitsrisiken verlagern sich sehr stark vom körperlichen in den psychischen Bereich”, argumentierte die Ministerin. Auch könne der Staat Unternehmen beim “ganzheitlichen Gesundheitsmanagement” helfen, wie es bereits in Bayern geschehe.

Steghard Bender von der IG Metall griff nicht (wie Christine Haderthauer) das nun doch aufgetauchte Thema Arbeitsschutz auf, sondern macht es gleich wieder kaputt. Er kennt anscheinend auch hier nur das Arbeitszeitgesetz und Tarifrecht. Schade. Es gibt in der IGM Leute, die sich besser mit dem Thema auskennen.

Der Unternehmer Stefan M. Knoll erwähnte die Möglichkeit der Eigenkündigung Betroffener. Mehrfach. Diese Möglichkeit besteht tatsächlich und darf natürlich erwähnt werden. Seine Pflichten als Arbeitgeber im Arbeitsschutz dürfen auch erwähnt werden. Aber der Unternehmer thematisiert sie nicht. Soweit die “ganzheitliche” Betrachtungsweise dieses Arbeitgebers.