Hemmnisse, aber auch Erfolgsfaktoren
Dienstag, 11. September 2012 - 18:43
3-Arbeitsschutzforum-16 (PDF-Datei, 94 KB)
Beitrag zum 3. Arbeitsschutzforum am 16.07.2008: Impulsreferat “Praktikable Ansätze zur Erkennung und Prävention psychischer Fehlbelastungen – Erfahrungen und Erfordernisse”
(18.08.2008)
http://www.gda-portal.de/de/pdf/3-Arbeitsschutzforum-16.pdf (S. 5/12):
Probleme: Hemmnisse und Hindernisse
- Unterschätzung der Effekte psychischer Fehlbelastungen auf körperliche und seelische Gesundheit / Überschätzung willentlicher Beherrschbarkeit der Effekte psychischer Faktoren auf die Gesundheit
- Abkoppelung psychischer von klassischen Belastungsfaktoren bei der Gefährdungsbeurteilung wegen mangelnder Anschlussfähigkeit an die professionelle Logik der Experten im Arbeitsschutz
- Mangelnde Anschlussfähigkeit an die Logik monokausaler und wesentlicher Verursachung (Entschädigung: „Last des Beweises“) / Problem der Berücksichtigung multifaktorieller Risiken (Prävention: „Last der Vernunft“)
- Konflikt bzw. Kollision mit wirtschaftlichen Unternehmenszielen und Prozessen betrieblicher Personalpolitik (Flexibilität, Intensität, Entgrenzung, Prekarität)
- Probleme der Akzeptanz bei ArbG und Führungskräften (Kosten, Wettbewerb) und bei ArbN und Interessenvertretungen (Stigmatisierung)
Dem stehen begünstigende Erfolgsfaktoren des Einbezugs psychischer Belastungen in den Arbeitsschutz gegenüber (S. 6/12):
Begünstigende Erfolgsfaktoren
- Einbettung in integrierte Managementsysteme (Qualitäts- und Arbeitsschutzmanagement; TQM, AMS)
- Anschlussfähigkeit an wirtschaftliche Unternehmensziele (Human Resource Management, Gesundheitsmanagement)
- Betriebs- bzw. Dienstvereinbarungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz (Gefährdungsbeurteilung)
- Verknüpfung psychischer mit anderen Faktoren arbeitsbedingter Fehlbelastungen (Wechselwirkungen und Kohärenzgebot)
Alfred Oppolzer, Industriesoziologie, Arbeitswissenschaft, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Hamburg