Kategorie 'Betriebliches Gesundheitsmanagement'

BGM besser als der Arbeitsschutz?

Donnerstag, 22. November 2012 - 06:28

Ulrich F. Schübel
Institut fÜr Veränderungsmanagement, Unternehmensentwicklung und Training
http://www.gesundheitswirtschaft.ihk.de/linkableblob/1858566/.4./data/Betriebliches_Gesundheitsmanagement_als_Management_und_Fuehrung-data.pdf;jsessionid=3DCE9D04D3CCDC87EFDCCEFF4193F8E5.repl2 (2012-04)


Gesundheit als Managementaufgabe
Defizite der Vergangenheit

Traditionelle Vorgehensweisen im Rahmen eines Arbeits- und Gesundheitsschutzes

  • konzentrieren sich auf eine Verringerung schädigender oder gefährdender Arbeitsbedingungen,
  • vernachlässigen Verhalten der Mitarbeiter ebenso wie psychische und soziale Aspekte von Gesundheit,
  • siedeln Bemühungen zur Gesunderhaltung in der Regel bei Spezialisten an (z.B. Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz).
  • Resultierendes Defizit: Etablierung von Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung auf Basis eines umfassenden Managementsystems und Verknüpfung mit bereits existierenden Managementsystemen gelingt nicht oder nur sehr unzureichend.

    Diese Darstellung erweckt den Eindruck, dass das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) mehr böte, als der Arbeitsschutz. BGM ist aber keine Alternative zum Arbeitsschutz. Sondern Arbeitsschutz ist die Voraussetzung für BGM: Bevor ein BGM eingerichtet wird, müssen überhaupt erst einmal die grundlegenden Hausaufgaben im Arbeitsschutz erledigt werden. Das ist die Pflicht. Niemand hindert Unternehmer daran, ein über den Arbeitsschutz hinausgehendes BGM einzurichten. Das wäre dann die Kür.

    Der Arbeitsschutz konzentriert sich bewusst auf eine Verringerung schädigender oder gefährdender Arbeitsbedingungen. Die Regeln des Arbeitschutzes (und die Urteile dazu) berücksichtigen die psychischen und sozialen Aspekte von Gesundheit sehr wohl, aber die Mehrheit der Arbeitsgeber hat die vorgeschriebene verhältnispräventive Umsetzung vernachlässigt. Ihnen ist vielleicht ihr traditioneller Ansatz lieber: Mit diesem verhaltenspräventiv Ansatz werden die Mitarbeiter fürsorglich belagert. Genau diesen das Individuum bedrängenden Ansatz will der moderne, ganzheitliche Arbeitsschutz verändern. Dazu gibt es eine flexible Rahmengesetzgebung, innerhalb der Arbeitgeber und Arbeitnehmer betriebsnahe Lösungen vereinbaren können.

    Es gibt auch Managementsysteme für den Arbeitsschutz und Normen dazu, z.B. OHSAS 18001 und ILO-OSH. Aber sie werden oft nicht “gelebt”, denn ihre Umsetzung erfordert eine Veränderung von traditionellen Führungsstrukturen und Führungsstilen. Beispielsweise macht der Fokus auf die Arbeitsbedingungen Führungsverhalten transparenter. Das passt nicht zu jedem Führungsstil. Der Arbeitsschutz erhöht die unternehmerische Verantwortung. Die Beschreibung von bisher unbeobachteten Gefährdungen kann zudem zu Haftungsproblemen führen, denen Arbeitgeber bisher auszuweichen versuchten.

    Das BGM wird traditionelleren Ansätzen eher gerecht: Der Fokus liegt wieder auf der Veränderung der Mitarbeiters und der Anpassung ihrer Arbeitsfähigkeit an das “System Arbeit”. Die traditionelle Zuwendung zu einzelnen Mitarbeitern ist ja eine feine Sache, aber wenn vorher gar nicht erst probiert worden ist, sich an die Regeln des Arbeitsschutzes zu halten, dann bekommt diese individuelle Fürsorge ein Glaubwürdigkeitsproblem.

    Vielleicht sind Arbeitgeber offener gegenüber dem BGM, weil sie meinen, es besser kontrollieren zu können. Insbesondere zusammen mit der Mitbestimmung sehen viele Unternehmer im modernen Arbeitsschutz eine Beeinträchtigung ihrer unternehmerischen Freiheit.

    B·A·D macht verwirrende Angaben

    Mittwoch, 21. November 2012 - 08:22

    Zur nach dem PAS-Verfahren erstellten DIN SPEC 91020 “Betriebliches Gesundheitsmanagement”

    http://www.bgm.info/bgm_kampagne/zertifizierungsinitiative_bgm.html

    … Das DIN sorgte weiter dafür, dass die bereits am Markt existierenden BGM-Systeme weitestgehend in der neuen finden und alle an dem Thema interessierten Kreise in den Erarbeitungsprozess eingebunden wurden. …

    … Neben den konsensbasierte Normen bietet das DIN die Erarbeitung von Spezifikationen. Diese ermöglichen in Zeiten immer kürzerer Innovationszyklen, zusammenwachsender Technologien und globalen Wettbewerbs eine schnelle Veröffentlichung von Standards. Aufgrund des nicht zwingend erforderlichen Konsenses können DIN SPEC schneller im Markt erprobt und angewandt werden und so die Effektivität des Wissenstransfers nachhaltig steigern. …

    Wieso sorgt dass DIN dafür, dass bei einer DIN SPEC alle an dem Thema interessierten Kreise in den Erarbeitungsprozess eingebunden wurden, wo doch der Vorteil der DIN SPEC darin liegt, keinen Konsens zu benötigen? Wenn das DIN für Konsens sorgen soll, dann hätte man doch gleich eine reguläre DIN-Norm erarbeiten können. Außerdem hat das DIN nicht für Konsens gesorgt, denn die Arbeitnehmer und ihre Vertreter (z.B. Gewerkschaften) fehlten.

    Bereits am Markt existierenden BGM-Systeme (http://www.proproduction.de/pdf_firmenpraesentation_12_07_12.pdf, S. 17):
    • SCOHS – Social Capital and Occupational Health Standard
    • B·A·D Entwurf für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement
    • Kriterienkatalog des TÜV Nord
    • Entwurf der DQS

    Zu B·A·D: http://www.bad-gmbh.de/de/presse/pressemeldungen/meldung/artikel/rekordumsatz-fuer-die-bonner-bad-gruppe-1717-millionen-euro.html

     


    Zur DIN SPEC 91020 fand ich auf S. 22 und S. 23 von http://www.concada.de/filestore/154/concadaseminare201347.pdf zwei Seminare von Concada, die für das Jahr 2013 vorgesehen sind:

    • Ausbildung zum Auditor für Betriebliches Gesundheitsmanagement – Spezielle BGM Kenntnisse nach DIN SPEC 91020 (V4120 und V4120)
    • Ausbildung zum Auditor für Betriebliches Gesundheitsmanagement – Spezielle AMS Kenntnisse nach DIN SPEC 91020 (V4341)

    Das zweite Seminar wendet die DIN SPEC 91020 auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz an. Das geht zu weit, denn für diese Bereiche des Arbeitnehmerschutzes hätte das DIN einen Vorschlag für einen PAS-Standard grundsätzlich abgelehnt. Was beabsichtigt Concada (ein Tochterunternehmen von B·A·D) mit solch einem Vorgehen?

    http://www.concada.de/app/seminar/detail/1882/V4341_Ausbildung_zum_Auditor_fuer_Betriebliches_Gesundheitsmanagement_-_Spezielle_AMS_Kenntnisse_nach_DIN_SPEC_91020 und http://www.concada.de/files/bgmauditoramskenntnisse2013.pdf (2012-09-26)

    Ausbildung zum Auditor für Betriebliches Gesundheitsmanagement – Spezielle AMS Kenntnisse nach DIN SPEC 91020

    Seminarbeschreibung:
    Basierend auf der neuen DIN SPEC 91020 „Betriebliches Gesundheits-management“ werden im Rahmen dieses Lehrgangs die angehenden BGM Auditoren hinsichtlich der speziellen Arbeitsschutzmanagement-system- (AMS-) Kenntnisse geschult. Dabei werden neben der Vorstellung der relevanten rechtlichen Forderungen die wesentlichen Prozesse im Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie relevante Analyseinstrumente und Kennzahlensysteme erläutert und besprochen. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Unter-nehmensführung und Prozesslenkung unter Arbeits- und Gesundheits-schutzbezug.

    Themenschwerpunkte

    • Aneignung von Kenntnissen in den Arbeits- und Gesundheitsschutz relevanten nationalen Normen, Gesetzen und Vorschriften
    • Unternehmensführung und Prozesslenkung unter Arbeits- und Gesundheitsschutzbezug
    • Basisprozesse im Arbeits- und Gesundheitsschutz
    • Kenntnisse zu Arbeits- und Gesundheitsschutz – relevante Analyseinstrumente und Kennzahlensysteme
    • Weitere ausgewählte Unternehmensprozesse mit besonderer Arbeits- und Gesundheitsschutzrelevanz

    Referenten: Mitarbeiter der B•A•D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH

    (Die concada GmbH ist ein Tochterunternehmen der B·A·D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH)

    In der oben stehende Seminarbeschreibung wird der Eindruck erweckt, es gäbe “spezielle AMS Kenntnisse nach DIN SPEC 91020″. Aber es wird nicht klargestellt, dass die DIN SPEC 91020 unter der Voraussetzung erarbeitet wurde, dass sie keine Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes enthält. Das DIN stellt nämlich klar:

    Ausgangspunkt für die Erarbeitung einer DIN SPEC (PAS) ist eine Anfrage durch eine Person, Organisation oder einen Normenausschuss an den Bereich Innovation (I) des DIN. Die Initiierung des Projektes erfolgt somit durch den Kunden (Initiator). Eine Anfrage, die Aspekte des Arbeits-, Gesundheits-, Umwelt- und Brandschutzes enthält, wird vom DIN grundsätzlich abgelehnt. 

    OHSAS 18001 + DIN SPEC 91020

    Dienstag, 20. November 2012 - 23:38

    Links:

    BGM Agenda Setting

    Dienstag, 20. November 2012 - 22:58

    Arbeitgeber, eine private Hochschule usw.:
    http://www.gesundheitimbetrieb.de/partner.html

    Schwerpunkt: Verhaltensprävention, Bearbeitung der Mitarbeiter
    Vernachlässigt: Verhähltnisprävention, Bearbeitung der Arbeitsbedingungen

    Rein gefahrenorientierte Vorgehensweise

    Montag, 19. November 2012 - 06:41

    http://www.uni-oldenburg.de/verwaltung/betriebsarzt/download/Infoschreiben_BGM_11-05-18-1.doc, B·A·D GmbH, 2011-05:

    Betriebliches Gesundheitsmanagement – So gehen Sie es an

    Wie erreicht man einen nachhaltigen Unternehmenserfolg? Zunehmend mehr Unternehmen erkennen die wirtschaftliche Notwendigkeit eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Nur wer dauerhaft die richtigen Rahmenbedingungen schafft, um die Potenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu nutzen und zu fördern, kann im Wettbewerb bestehen. …

    … auf Dauer versprechen eine rein gefahrenorientierte Vorgehensweise oder Einzelmaßnahmen keinen Erfolg. Gefragt ist vielmehr ein systematisches, ganzheitliches Vorgehen. Mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement schaffen Unternehmen geeignete Rahmenbedingungen für eine bessere physische und psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Es gilt Potenziale zu erschließen, mit denen sich Fehlzeiten senken, die Zufriedenheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz erhöhen oder das Image der Organisation verbessern lassen.

    Daraus resultieren entsprechende betriebswirtschaftliche Effekte: Unternehmen, die sich aktiv um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter kümmern, sind produktiver und damit besser für den Wettbewerb gerüstet. …

    Beim Unterschied zwischen dem freiwilligen Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) und dem gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutz scheint letzterer gefahrenorientierter zu sein, aber wenn Sie sich die Präsentation der B·A·D durchlesen, dann verstehen Sie, dass auch das BGM vorwiegend der Minderung schädlicher Auswirkungen von Gefährdungen widmet. Der eigentliche Unterschied liegt darin, dass B·A·D im BGM vorwiegend die Verhaltensprävention beschreibt, während der Arbeitsschutz verhältnispräventiv arbeitet. Dieser Unterschied wird bei den Anbietern von BGM kaum thematisiert.

    Eine rein gefahrenorientierte Vorgehensweise mag nicht reichen, aber das berechtigt Unternehmen noch lange nicht dazu, auf die gesetzlich vorgeschriebene gefahrenorientierte Vorgehensweise zu verzichten. BGM kann ohne Arbeitsschutz nicht funktionieren. Ohne gute Arbeitsschutzprozesse ist BGM nicht glaubwürdig. Interessanterweise liest man davon wenig bei B·A·D - obwohl B·A·D Anteile (2007: 70%) an 3Cert hat, der ersten Zertifizierungsgesellschaft für OHSAS 18001 in Deutschland. Allerdings lag der Anteil an von 3Cert erteilten Zertifikaten für OHSAS im Jahr 2011 nur bei 1%.
    http://www.3cert.de/images/stories/internetversion.pdf

    Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsphilosophie implementieren vor allem global agierende Unternehmen Arbeits- und Gesundheitsschutzsysteme auch an diesen Standorten und fordern den Nachweis von Arbeits- und Gesundheitsschutz von ihren Lieferanten.

    Regelwerke: Unsere Kundenverteilung (3Cert, 2011)

    • ISO 9001: 44%
    • qu.no/KPQM: 28%
    • ISO 9001 + MAAS: 18%
    • QEP: 6%
    • Personalzertifizierung: 3%
    • OHSAS: 1%

    (Hervorhebungen nachträglich eingetragen)

    Die von B·A·D kräftig in den Markt gepuschte DIN SPEC 91020 konnte im Jahr 2011 natürlich noch nicht dabei sein.

    Unterweisung und Gefährdungsbeurteilung

    Samstag, 17. November 2012 - 23:02

    http://www.neue-wege-im-bem.de/sites/neue-wege-im-bem.de/dateien/download/unterweisung_gefahrdungsbeurteilung.pdf

    Verknüpfung der Unterweisung mit der Gefährdungsbeurteilung

    Strategien für eine zukunftsfähige Gesundheitspolitik im Unternehmen

    Wesentliche Elemente des Arbeitsschutzes und des betrieblichen Eingliederungsmanagements und damit des Betrieblichen Gesundheitsmanagements sind die ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung und Unterweisung im Dialog. Um eine zukunftsfähige Gesundheitspolitik im Unternehmen zu etablieren, ist es notwendig, diese beiden Elemente in der Praxis miteinander zu verknüpfen. …

    Hier findet sich auch wieder das Bild von Pflicht (Arbeitsschutz) und Kür (Betriebliches Gesundheitsmanagement).

    Siehe auch: http://blog.psybel.de/unterweisung/

    Psychische Krankheiten werden unterschätzt

    Samstag, 17. November 2012 - 17:54

    http://www.healthreminder.de/news/betriebliche-gesundheitsfoerderung-anspruch-und-wirklichkeit

    … Psychische Krankheiten werden unterschätzt

    Nachholbedarf haben die Arbeitgeber bei der Einschätzung psychischer Krankheiten. So sind 64 Prozent der Arbeitgeber der Meinung, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen gleich bleiben oder abnehmen wird. Mit einem Anstieg rechnen nur 36 Prozent der befragten Arbeitgeber.

    Quellen: Umfrage von Research Now im Auftrag der DEUTSCHEN BKK vom Juli 2012
    BKK-Faktenspiegel des BKK-Bundesverbandes, Ausgabe 5/12

    WARNING: DIN SPEC 91020 is not a safety standard!

    Samstag, 17. November 2012 - 15:23

    Update 2015-12:

    As with BS PAS 1010:2011, the German certification industry uses the DIN SPEC 91020 to introduce such a “standard light” to occupational health and saftey. On December 2015 the DAkkS accredits CABs who issue certificates for “health management”. Even though DIN SPEC 91020 is not a safety standard, I fear that it will misused for claims of certified enterprises to have a certified OH&S management.

     

    Update 2014-10:

    The PAS procedure is described here: http://www.spec.din.de/cmd?level=tpl-rubrik&menuid=81501&cmsareaid=81501&menurubricid=87633&cmsrubid=87633. But DIN changed the content of that page. Previously (2012-08-17), DIN clearly stated that requests to create a DIN SPEC for OHS would be rejected: “Eine Anfrage, die Aspekte des Arbeits-, Gesundheits-, Umwelt- und Brandschutzes enthält, wird vom DIN grundsätzlich abgelehnt.” However, DIN doesn’t mention that anymore (since mid 2013). Seemingly, the DIN wants to drive their SPEC-business ahead in the first place.

    For the CWA procedure you still will find that warning.

    For the PAS procedure, the Hamburg University offers the original version.

     


    DIN SPEC 91020 is a helpful Publicly Available Specification (PAS) for Occupational Health Management (OHM). However, the specification does not apply to Occupational Health and Safety (OH&S).

    The DIN SPEC 91020 has been initiated by B·A·D, a private company operating in the occupational health market. Later a working group had been established (2012-05):

    In http://www.beuth.de/en/technical-rule/din-spec-91020/153182508, “Environmental protection, Occupational safety, Safety DIN-SPEC-91020″ is misleading. A DIN SPEC is a Publicly Available Specification. This is why DIN categorically rejects applications for DIN SPECs related to work safety. (“Eine Anfrage, die Aspekte des Arbeits-, Gesundheits-, Umwelt- und Brandschutzes enthält, wird vom DIN grundsätzlich abgelehnt.”)

    Also, “management requirements such as quality, OHS and environmental protection” in http://www.din.de/cmd?level=tpl-artikel&menuid=49589&cmsareaid=49589&cmsrubid=56731&menurubricid=56731&cmstextid=170285&2&languageid=en is misleading, even though that page had been published by DIN. The DIN SPEC 91020 is not “OHS”. It is “OH” only. It does not have the same rank as ISO 9001 and ISO 14001. For safety you rather want to use standards like OHSAS 18001 or ILO-OSH.

    DIN claims: “DIN also saw to it that operational health management systems already on the market were taken into account in the new DIN SPEC 91020 and that all stakeholders in the field were involved in the development process.” This is quite wrong. Actually, the most important stakeholders had been ignored. Strangely, even though the standard is about the health of employees, representatives of employees were not involved in the development process.

     


    DIN lite

    B·A·D’s clever promotion (German and English) of the DIN SPEC 91020: http://www.bad-gmbh.de/fileadmin/user_upload/BAD InForm 03/HTML/files/assets/basic-html/page11.html

    … The major difference between OSH management systems and occupational health management is that the former covers risks at the workplace but OHM is generally about preserving or promoting employees’ health. …

    At the first glance, preserving or promoting employees’ health sounds well intended. That was the old approach which too often also interferes with the employees’ private life. That is why the european guidelines on work safety took a different approach. In accordance with these guidelines, standards like OHSAS 18001 aim at preserving or promoting healthy workplaces.

     
    http://www.bad-gmbh.de/fileadmin/user_upload/BAD InForm 03/HTML/files/assets/basic-html/page12.html

    … Why a DIN SPEC?

    Dr Andrea Fluthwedel commented that one of DIN’s goals was to ensure protection targets were met, including those in the fields of consumer protection, safety and environmental protection. “We work in cooperation with a whole range of interest groups, including political representatives, businesses, NGOs, users, religious institutions, trade unionists, social accident insurance institutions and testing bodies – essentially, anyone interested in standards. So you can imagine it’s not always easy to reach a consensus,” she said.

    The first DIN SPECs came on the scene in the mid-1990s, with the aim of getting innovative products to market quickly. The process can take three years, from the application until the final document. As Dr Fluthwedel explained: “A DIN SPEC isn’t a standard, it’s a specification. …

    Read this carefully. This means: “The goals of regular standards are to ensure protection targets were met, including those in the fields of consumer protection, safety and environmental protection. However, in case of a DIN SPEC some of the interest groups (e.g. trade unionists) can be neglected. That is why for a DIN SPEC, DIN explicitely excludes goals in the fields of consumer protection, safety and environmental protection. Consequently, DIN SPEC 91020 is not a safety standard!”

    Interestingly, of all the relevant interest groups, the workers and their representatives had been excluded from working on this specification for the safety of workers. You can imagine that this makes it much easier to reach a consensus.

     
    http://www.bad-gmbh.de/fileadmin/user_upload/BAD InForm 03/HTML/files/assets/basic-html/page13.html

    … There were already various documents concerning OHM – one from B·A·D GmbH, one from TÜV Nord and OHSAS [sic!] 18001 – and they all had to be taken into consideration. …

    As for e.g. communication, the definition of incidents, risk management, incident investigation and management responsibility, OHSAS 18001 seems to be more advanced. The focus on workplace health is much stronger than in case of the DIN SPEC 91020. This is specially important if it comes to mental workload issues: Instead of workers seeing the shrink, the shrink looks at their workplace. Thus, OHSAS 18001 doesn’t interfere too much with the lifestyle of employees.

    Of course it took more time to develop OHSAS 18001, but as the relevant interested parties had been involved, acceptance is better than for a standard driven into the market mainly by employers. As a side effect of weak consensus building, comparing OHSAS 18001 and DIN SPEC 91020 can help to understand which parts of OHSAS 18001 do not go down well with employers.

    Conclusion: Use OHSAS 18001 (or ILO-OSH etc.) for OH&S management. On top of that, DIN SPEC 91020 can be a nice add on. DIN SPEC 91020 alone does not meet the requirements of safety management systems.

    Befragung zur DIN SPEC 91020

    Samstag, 17. November 2012 - 07:02

    Link-Update 2013-12-08:

     


    Artikel zum Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement e. V. (BBGM), http://welladventure.de/app/download/5790506655/bhi_6.pdf, S. 19: Zur Akzeptanz der DIN SPEC 91020 …
    … führte die IfG GmbH im Zeitraum von Juni bis Juli eine Befragung an insgesamt 71 Betrieben unterschiedlicher Größenordnung durch. …

    … Es besteht ein erheblicher Bedarf an Orientierung im BGM. Die DIN SPEC 91020 kann hier behilflich sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Unternehmen auch an solch einer Norm ausrichten oder gar nach dieser zertifizieren lassen würden, ist dagegen derzeit noch sehr eingeschränkt. …

     
    http://www.openpr.de/drucken/660849/Kleine-und-mittelstaendische-Unternehmen-KMU-haben-Nachholbedarf-Untersuchung-zur-DIN-SPEC-91020.html

    Kleine und mittelständische Unternehmen [KMU] haben Nachholbedarf – Untersuchung zur DIN SPEC 91020

    Pressemitteilung von: Institut für Gesundheit und Management – IfG GmbH

    Betriebliches Gesundheitsmanagement [BGM] gewinnt vor dem Hintergrund der wachsenden Herausforderungen der modernen Arbeitswelt weiter an Bedeutung und rückt in den Focus der Öffentlichkeit. Das Verständnis darüber, was BGM ist und wie es im Unternehmen strukturiert sowie nachhaltig umzusetzen ist, geht weit auseinander.

    Mit der im Juli 2012 eingeführten Vornorm DIN SPEC 91020 [Falsch. Es gibt vier unterschiedliche Verfahren für die DIN SPEC. Die DIN SPEC 91020 wurde nicht nach dem Vornorm-erfahren erstellt, sondern nach dem PAS-Verfahren.] wurden erstmals qualitäts- und prozessorientierte Anforderungen definiert, die es einer Organisation ermöglichen, ihre internen Strukturen und Prozesse so zu gestalten, dass sowohl das System gesundheitsgerecht und leistungsfördernd gestaltet als auch die Mitglieder der Organisation zu einem gesundheitsfördernden Verhalten befähigt werden. Unternehmer haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich ihr Gesundheitsmanagementsystem auf Grundlage dieser Spezifikation nach einem unabhängigen Audit zertifizieren zu lassen.

    Vor dem Hintergrund der Veröffentlichung der DIN SPEC 91020 lag es im Interesse des Instituts für Gesundheit und Management [IfG GmbH] zu erheben, in wie weit ein BGM momentan in deutschen Unternehmen umgesetzt oder geplant ist, wie bekannt die DIN SPEC 91020 bereits ist und ob Akzeptanz und Interesse an solch einer Norm besteht.

    Ergebnisse
    48% der BGM-Verantwortlichen haben bereits Kenntnis von der DIN SPEC 91020. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen sieht einen hohen bzw. sehr hohen Bedarf [48,2%]. Firmen, denen die DIN SPEC 91020 ein Begriff ist, sehen eher einen Bedarf als diejenigen, denen die Spezifikation unbekannt ist. Während 68% der BGM-Verantwortlichen der KMU den Bedarf als eher hoch oder sogar sehr hoch einschätzen, sind es bei den Großbetrieben lediglich 35%. Dieser Befund zeigt den signifikant höheren Orientierungsbedarf von KMU an. Etwa vier von fünf der befragten Unternehmen sehen derzeit eine geringe Möglichkeit für eine Zertifizierung des eigenen BGMs. Als Barrieren für eine strukturelle Orientierung und spätere Zertifizierung nach DIN SPEC 91020 werden vor allem fehlende finanzielle und zeitliche Ressourcen angeführt.

    Hintergrund
    Für die Untersuchung im Zeitraum von Juni 2012 bis Juli 2012 wurden 71 Betriebe unterschiedlicher Größenordnung befragt. Dabei waren 38% kleine und Mittelständische Unternehmen [>500 Mitarbeiter] sowie 62% Großbetriebe [über 500 bis über 5000 Mitarbeiter]

    Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.

    Leistungs und Verhaltenskontrolle: DIN SPEC 91020

    Freitag, 16. November 2012 - 19:55

    Damit es von vorneherein klar ist:

    • HAWARD ist nicht HARWARD.
    • Eine DIN SPEC ist keine DIN-Norm.

    http://www.pressebox.de/pressemitteilung/dqs-gmbh-deutsche-gesellschaft-zur-zertifizierung-von-managementsystemen/Audit-Spezialist-DQS-kooperiert-mit-HAWARD-Software-Tool-zu-Betrieblichem-Gesundheitsmanagement/boxid/555739

    DQS jetzt Premium-Partner der HAWARD®-Initiative
    (PresseBox) (Frankfurt am Main/Wittorf, 16.11.2012) Die Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS GmbH) hat eine Premium-Partnerschaft mit HAWARD® unterzeichnet. Die HAWARD®-Initiative zählt zu den wichtigsten themen- und zielgruppenspezifischen Marketing-, Vertriebs- und Kommunikationsplattformen für Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Themenumfeld des ganzheitlichen, nachhaltig wirkenden Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Für Katrin Schiller, DQS-Produktmanagerin für BGM, gehen von der Zusammenarbeit wichtige Impulse für den Markt aus: „Wir verfolgen beide das Ziel, in Führungsetagen das Bewusstsein für Maßnahmen zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern zu schärfen, und die Integration eines Betrieblichen Gesundheitsmanagementsystems in die strategische Unternehmensausrichtung zu fördern“. Katrin Schiller war an der Ausarbeitung der DIN SPEC 91020 beteiligt, einer Spezifikation des Deutschen Instituts für Normung (DIN), die die Anforderungen an ein ganzheitliches BGM festlegt und als Basis für eine Zertifizierung dient.

    Um Unternehmen bei der Umsetzung der Anforderungen zu unterstützen und sie zur Zertifizierungsreife zu führen, hat HAWARD® jetzt HAWARD® BGM interaktiv vorgestellt, die erste Software in Deutschland für ein ganzheitliches, systemisches Betriebliches Gesundheitsmanagement. Die umfassenden Anleitungen und Mustervorlagen zur Einführung, Organisation und Dokumentation eines BGM basieren auf den Inhalten und Qualitätskriterien der DIN SPEC 91020. Dazu Katrin Schiller: „HAWARD® BGM interaktiv gibt Unternehmen die Möglichkeit, an Hand von Fragen alle Kriterien der Spezifikation sukzessive „abzuarbeiten“. Eine Übersichtsliste lässt den Bearbeitungsstatus der einzelnen Anforderungen erkennen, wodurch die Software auch zu einem interessanten Projektmanagementwerkzeug für BGM wird.“ Eine spezielle Fragenliste mit den von der DQS herausgearbeiteten Kernkriterien, so die DQS-Gesundheitsexpertin, gebe Aufschluss über den Grad der Zertifizierungsreife. Eine Erfüllung dieser Kernkriterien ermöglicht bereits eine erste Zertifizierung.

    Die Roadshow HAWARD® BGM interaktiv kann noch in folgenden Städten besucht werden:

    29.11.2012, 14:00 – 17:00 Uhr, München, InterCity Hotel München, Bayerstraße 10, 80335 München

    04.12.2012, 14:00 – 17:00 Uhr, Frankfurt am Main, InterCity Hotel Frankfurt, Poststraße 8, 60329 Frankfurt am Main

    Anmeldung erforderlich über www.haward.de/…

    Fragen zur BGM-Zertifizierung beantwortet katrin.schiller@dqs.de.

    Es ist schon irgendwie faszinierend, wie von interessierten Kreisen die DIN SPEC 91020 vorangetrieben wird. In anständigen Normengremien setzen sich die unterschiedlichen Interessenten an einer Norm zusammen, um im Konsens gemeinsam eine von den verschiedenen Seiten akzeptierte Norm zu erarbeiten. Die DIN SPEC 91020 wird dagegen mit den verschiedenen Tricks des Marketings in die Unternehmen gedrückt. Und andere Geschäfte hängen sich dann gleich ‘dran.

    Dort, wo die Personal- und Betriebsräte schon aufgewacht sind, wird vor dem Einsatz dieser Software nicht nur in Gesundheitsfragen mitbestimmt, sondern nun geht es auch um Datenschutz und um die mögliche Leistungs- und Verhaltenskontrolle mit technischen Mitteln (§ 87 (1) 6 BetrVG).

     
    Die Software basiert übrigens u.A. auf einer “Alchimedus® Methode” von Sascha Kugler: http://www.alchimedus.de/alchimedus.html. Da können trockene Themen wie Arbeitsschutz natürlich kaum mithalten. Das Alchimedus® Management versichert, keiner Lehre oder Sekte anzuhängen noch diese zu befürworten oder zu unterstützen (http://www.alchimedus.de/position.html?&C=nder%C3%83%C2%9F&L=0). Siehe auch: https://www.google.de/search?q=Alchimedus-methode+Persönlichkeitsanalyse und http://www.alchimedus-coachingerfolg.de/index.php?id=150.