Kategorie 'Beratung'

Warum Handlungshilfen nicht helfen

Dienstag, 7. Juni 2016 - 06:17

Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung Handlungshilfe für die betriebliche Praxis (Mai 2015) ist eine Veröffentlichung der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG). Der Rundbrief von Hans-Peter Gimbel machte mich darauf aufmerksam.

Wieder eine gute Handlungshilfe. Es gibt so viele davon. Zu viele Arbeitgeber wollen psychische Belastungen aber einfach nicht beurteilen. Insbesondere wenn Unternehmen groß und politisch gut vernetzt sind, dann brauchen sie das auch nicht zu tun, denn die Berufsgenossenschaften und Gewerbeaufsichten sind zu schwach, um das Arbeitsschutzgesetz wirksam durchsetzen zu können. Es ist zumindest bei Großunternehmen einfach so, dass sowohl für die behördliche Aufsicht wie auch für die Zertifizierungsauditoren Konflikte mit diesen Unternehmen unangenehmer sind, als Konflikte mit psychische fehlbelasteten Arbeitnehmern, die Fehlbelastungen praktisch so gut wie nie werden nachweisen können.

Selbst dort, wo von einer Betriebsleitung unterschrieben dokumentiert ist, dass psychische Belastungen nicht von dem Arbeitsschutzmanagementsystem des Unternehmens (mit dem der Betrieb aber fleißig wirbt) erfasst werden, gibt es seit Jahren weder Kritik von der behördlichen Aufsicht noch von den Zertifizierungsauditoren. Es wird nur lobend festgestellt, dass das Arbeitsschutzmanagementsystem z.B. nach OHSAS 18001 zertifiziert ist. Das reicht den Auditoren dann auch, und sie sehen nicht mehr genauer hin. Unter den geschlossenen Augen der Aufsicht schaffen solche Unternehmen es dann, die Dokumentation auch offensichtlicher psychischer Fehlbelastungen zu vermeiden.

Gegen unaufmerksame Kontrollen und allzu kundenfreundlichen Audits können auch die Betriebsräte im komplexen Gefährdungsbereich der psychischen Belastungen nichts unternehmen, denn dank der unaufmerksamen Aufsicht können Großunternehmen behaupten, dass Alles in Ordnung sei. Zwar ist die behördliche Aufsicht systemisch (und vermutlich politisch gewollt) überfordert, aber sie ist immer noch stark genug, Betriebsräte so zu beeindrucken, dass die Arbeitnehmervertreter sich nicht trauen, das Urteil der Aufsicht in Frage zu stellen.

Unter diesen Bedingungen können Handlungshilfen natürlich nicht so helfen, wie sie helfen sollten.

Die Gefährdungsbeurteilung als Infografik

Samstag, 28. Mai 2016 - 15:30

http://www.arbeitstattstress.de/2016/05/die-gefaehrdungsbeurteilung-als-infografik/

[...] Manche Führungskräfte befürchten, mit der Bekanntgabe der Ergebnisse “ein Fass aufzumachen”, wenn diese Engpässe im Führungsverhalten oder in der Arbeitsorganisation aufzeigen. Ganz unrecht haben sie nicht. Denn zum einen weckt man bei den Mitarbeitern bestimmte Erwartungen, zu anderen ist es tatsächlich schwerer, Verbesserungen bei den sogenannten weichen Faktoren zu erzielen. Anstatt diese dicken Bretter zu bohren, bleibt man lieber bei den Lärmmessungen. Da weiß man, was man hat. [...]

Gut beobachtet.

In dem Artikel finden Sie dann auch die Infografik.

Oxebridge

Samstag, 2. April 2016 - 22:24

This is about the business of certifying companies based on ISO9001-like standards. That business always seemed to be strange to me. Now I know, that it is strange. It is tailored to the needs of the players in the certification business and not to the needs of the end users. I experienced myself that even the German accreditation authority tolerates sloppy audits. People who want to change that have to cope with quite some trouble.
 
http://us3.campaign-archive2.com/?u=d60008840b25d7a6ddf9cebf3&id=6660b1ed2e&e=b808c1a4d2

Regarding the Proliferation of Online Defamation

In recent months, there has been a troubling, nearly “viral” spread of misinformation and defamatory claims made against Oxebridge and its staff. This includes a series of… well, insane posts on Ripoff Report, a site which then requests thousands of dollars to have them redacted. All the defamatory material is being published by ISO certification industry players who are frustrated with Oxebridge’s reform efforts. There is no surprise as to why this is happening.

Oxebridge is currently under a US Federal court order not to discuss issues pertaining to ongoing litigation in this area. Unfortunately, the publishers of such material are currently not restricted in this manner, and thus their misinformation is spreading while we cannot publicly rebut it. We are working with the Court on a means of allowing us to address the false claims while respecting other parties in the litigation and not, accidentally, defaming anyone else in the process. The court has a balance to strike, and we are hopeful we can help them find the right balance.

If you are reading anything about any litigation regarding Oxebridge, it is likely utterly false, since the parties themselves are currently prohibited from speaking about it. This includes any alleged posts of “court documents” published online by anonymous trolls.

For now, we ask that Oxebridge clients, supporters, readers and the public consider facts over any unfounded and anonymous rumors they may find on the internet:

  • Oxebridge is working to reform the certification scheme so that auditors may not simultaneously consult, thereby avoiding an Enron-style scandal within the quality assurance field. This upsets CBs and their auditors, who want to conduct both services with impunity, thus doubling their revenue streams.
  • Oxebridge is working to put the unaccredited “certificate mills” out of business entirely, so they will be forced to stop issuing “certs by mail” to any organization willing to pay a few hundred dollars. Obviously, the mill operators are upset with this.
  • Oxebridge is releasing free documentation kits to help companies adopt the new ISO 9001:2015 standard, which Oxebridge feels was updated unnecessarily. Both ISO and competing consultants are upset with this, as it cuts into their cynical profiteering.
  • Oxebridge is fighting the standards development bodies to ensure greater representation of ISO 9001 user organizations, and to limit the ability of private consultants from using their roles in such committees to enrich their private consulting practices. ISO, ANSI, and ASQ are upset with this, as it foils their publishing deals and high-priced seminars.
  • Oxebridge is positioning itself to testify before the US Congress on the scandals within the ISO certification scheme, and how they link to deadly disasters such as DeepWater Horizon and Takata airbag deaths. ISO and ANSI are upset with this, as it means they will be formally investigated.

While all of these efforts hope to benefit you, the user of ISO standards, obviously this puts us in the cross-hairs of the industry incumbents. For now, due to the court order, we cannot publicly rebut the critics and trolls. That is changing, however. Oxebridge is pursuing subpoenas to identify anonymous posters of defamatory information and engaging law enforcement when the activities violate the law. We are working with the court to be able to clearly and unequivocally debunk the false claims being made.

In the meantime, if you want to show your support of Oxebridge, consider a donation to the ISO 9001 Users Legal Defense Fund. The funds will go towards helping Oxebridge pursue legal challenges to the incumbents, and break their stranglehold over the end users of ISO 9001. Also, when you see negative online commentary about Oxebridge, be sure to let the posters know you’re not happy about it.

Have patience, and thank you.
Christopher Paris
Founder
Oxebridge Quality Resources International LLC

Handelsblatt & Techniker Krankenkasse

Dienstag, 15. März 2016 - 06:42

http://www.health-i.de -> http://award.handelsblatt.com/healthi/

Health-i Initiative

Ein smartes Gesundheitswesen steht für Ideen, die Altes in Frage stellen und Neues schaffen. Für Ansätze, die das Leben besser machen.

Dafür haben wir, die Techniker Krankenkasse und das Handelsblatt, die Health-i Initiative ins Leben gerufen. Mit ihr wollen wir die besten Talente in den Bereichen Gesundheit und Gesundheitswirtschaft, die vielversprechendsten Start-ups und die innovativsten Denker Deutschlands entdecken und fördern. Wir wollen die Chancen ihrer Projekte und Produkte im Markt in den Mittelpunkt stellen, gemeinsam mit ihnen an Konzepten feilen und den Austausch mit den richtigen Partnern ermöglichen.

Denn es geht um mehr als eine gute Idee. Es geht um eine gesündere Welt. Für uns alle. [...]

Noch ein Award.

Ich sehe das mit gemischten Gefühlen. Im Gesundheitsbereich ist das Handelsblatt mit

  • Techniker Krankenkasse,
  • KPMG,
  • RobecoSAM (über KPMG),
  • Corporate Health Award 2015 (auch mit Wirtschaftswoche)

vernetzt. Das könnte eine kritische Berichterstattung über das Geschäft mit den vielen “Awards” im Gesundheitsbereich behindern. Alle vier Unternehmen interessieren sich meiner Ansicht nach nicht ausreichend dafür, ob die von ihnen bewerteten Unternehmen sich im Bereich der psychischen Belastungen tatsächlich an das Arbeitsschutzgesetz halten. Die Selbstdarstellungen der Unternehmen werden nicht kritisch hinterfragt. Es scheint bei diesem Awardgeschäft überhaupt uncool zu sein, an die tatsächliche Beachtung von Gesetzen und Vorschriften des Arbeitsschutzes zu denken.

Arbeit und Psyche von A bis Z

Montag, 15. Februar 2016 - 23:28

http://www.arbeitstattstress.de/2016/02/arbeit-und-psyche-von-a-bis-z/

Die Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung in neuer Auflage

Sonntag, 14. Februar 2016 - 09:37

http://www.arbeitstattstress.de/2016/02/die-empfehlungen-zur-umsetzung-der-gefaehrdungsbeurteilung-psychischer-belastung-in-neuer-auflage/

Zu den Leitlinien der GDA gehören auch die Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung. Diese Empfehlungen wurde jetzt eine zweite und eine dritte Anlage hinzugefügt: “Empfehlungen und Prüffragen zur Auswahl von Instrumenten/Verfahren” und “Qualitätsgrundsätze für Instrumente/Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung”.

Die wichtigen Links (ohne Session ID) zur GDA in Dr. Lists Posting (mit Backups von mir):

Viel Spaß, aber bitte ohne Betriebsrat

Dienstag, 2. Februar 2016 - 06:32

http://www.zeit.de/karriere/2016-01/mitarbeitermotivation-feel-good-manager-betriebsrat-kuendigung:

Mitarbeitermotivation

Wer einen Betriebsrat gründet, wird gefeuert

Feel-Good-Manager sollen für ein gutes Betriebsklima sorgen. Doch mitunter gibt es gerade da Gute-Laune-Beauftragte, wo betriebliche Mitbestimmung kritisch gesehen wird.

Von Jutta Hoffritz [...]

[...] Swimmingpool und Freibier – und Kündigungen

In diesem Zusammenhang weist ein Leser auch auf die jüngsten Entwicklungen beim Hamburger Unternehmen Goodgame hin – einem der Beispiele aus der ZEIT-ONLINE-Geschichte über Feel-Good-Management. Der dynamisch wachsende Spieleentwickler, der heute gut 1.200 Beschäftigte zählt und nach eigenen Angaben Deutschlands führender Spieleentwickler ist, verwöhnt seine Mitarbeiter mit firmeneigenem Swimmingpool und Freibier. Das Unternehmen überraschte im Dezember mit der Kündigung von 28 Mitarbeitern. Einen Zusammenhang mit deren Bestrebungen, einen Betriebsrat zu gründen, will das Unternehmen zwar keinesfalls hergestellt wissen. [...]

Hans Dieter Gimbel machte mich in Info Psyche und Arbeit (2016-01) auf diesen Artikel aufmerksam.

 
http://www.goodgamestudios.com/de/blog/stellungnahme-zu-kundigungen/2015/12/18/:

[...] Vorwurf: Goodgame Studios hat die Mitarbeiter massiv vor der Betriebsversammlung unter Druck gesetzt, um einen Betriebsrat zu verhindern.

Realität: Falsch, die Mehrheit der Mitarbeiter hat sich in einer direkten und geheimen Wahl für eine alternative Mitarbeitervertretung entschieden.

Zu keinem Zeitpunkt hat das Unternehmen seine Mitarbeiter unter Druck gesetzt oder ihnen gar Konsequenzen angedroht. Wir haben in den vergangenen Wochen mehrfach betont, dass wir jede Form der Mitarbeitervertretung im Unternehmen respektieren werden und einen vertrauensvollen und konstruktiven Umgang pflegen möchten. Außerdem wurden alle Mitarbeiter mehrfach dazu aufgefordert an der Betriebsversammlung teilzunehmen und entsprechend ihrer Präferenz abzustimmen.

Trotz massiver Werbung für den Betriebsrat seitens ver.di auf der Betriebsversammlung sowie einer offenen und ausgewogenen Aussprache bei dieser Veranstaltung haben sich fast zwei Drittel (62,8 Prozent) der Belegschaft für eine alternative Mitarbeitervertretung ausgesprochen.

Die vielfach zitierten Flyer und Präsentationscharts, die explizit für die alternative Mitarbeitervertretung werben, stammen ohne Ausnahme von der Arbeitsgruppe, die dieses Modell aus eigenem Antrieb und ohne Auftrag oder Zutun der Geschäftsführung erarbeitet. Es stand jedem Mitarbeiter frei, sich in gleicher Weise für einen Betriebsrat einzusetzen und für dieses Modell zu werben. [...]

“Offenen und ausgewogenen Aussprache” bedeutet: Keine geheimen Wahlen in einer Betriebsversammlung, an der Mitarbeiter teilnahmen, die zuvor erleben mussten, wie 28 an einem Betriebsrat interessierten Kollegen gekündigt wurde. Auch das ist eine Art massiver Werbung - gerichtet an jeden Mitarbeiter, dem es frei stand, sich für einen Betriebsrat einzusetzen und für dieses “Modell” zu werben.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/goodgame-studios-mitarbeiter-lehnen-betriebsrat-gruendung-ab-a-1073017.html:

[...] Deutschlands größter Computerspielehersteller Goodgame Studios bekommt keinen Betriebsrat. Auf einer Betriebsversammlung sprachen sich 62,8 Prozent der Mitarbeiter gegen die Einrichtung einer Mitarbeitervertretung aus. Damit werde das Verfahren zur Gründung eines Betriebsrats an diesem Punkt gestoppt, teilte das Unternehmen mit. Laut Teilnehmern stimmten von etwas mehr als tausend anwesenden Mitarbeitern 580 gegen einen Betriebsrat, 385 dafür. [...]

Zur Förderung hilfreicher Arbeitsgruppen mit den subtilen Motivationstechniken der lupenreinen Demokratie erfahren Sie mehr von Maximilian Schneider:

http://www.gruenderszene.de/allgemein/goodgame-studios-kein-betriebsrat:

[...] Im Vorfeld der Betriebsratswahlen hatte sich Maximilian Schneider, Chief Strategy Officer von Deutschlands größtem Computerspielehersteller, auf einer internen Veranstaltung mit deutlichen Worten gegen einen Betriebsrat ausgesprochen: Es sei ein „veraltetes Instrument“ der Mitbestimmung, das in der modernen Goodgame-Welt keinen Platz habe, berichtet der Spiegel mit Verweis auf Aufnahmen von der Veranstaltung. Und: „Wir müssen ein Auge auf Wirtschaftlichkeit haben, damit jeder von euch nächstes Jahr noch ein Gehalt bekommt.“ Eine überaus deutliche Drohkulisse. [...]

Um Gottes Willen, der CSO droht nicht. Er will doch nur spielen.

Leider kann ich keine Produkte von Deutschlands größtem Computerspielehersteller Goodgames Studios mit seinem Känguru-Betriebsrat aus meinem Computer rausschmeißen. Denn auf dem gibt’s ohnehin keine Spiele.

Suche: https://www.google.de/search?q=”Betriebsrat”+”goodgame”

US TAG boasted internally that 9001:2015 will be the “Biggest Boon for Consultants Ever”

Freitag, 29. Januar 2016 - 13:09

I am not in the standards business, but I am affected by standards, especially BS OHSAS 18001 and later ISO 45001. Initially I was naive an thought that standards are made to help many people. But could it be possible, that consultants influence standardization mainly to create business for consultants? That still could be a naive question :-)

From an email from Oxebridge (spicy as usual):

[...] ISO 9001:2015 is a flawed product. It’s rife with confusing, feel-good platitudes, and light on actual requirements. It invents new concepts from thin air, and has abandoned the idea of standardizing established, mature Quality Management principles. It’s literally been called a “boon for consultants” by the very consultants that wrote it, giving you an insight into why they made it so incredibly frustrating. After all, now you have to hire them to decipher it. [...]

OH&S management systems should help to protect the health of employees. If Oxebridge (not to be confused with Oxbridge) is right and if a “strength” of the coming ISO 45001 should be, that it has a concept like ISO 9001, that may be bad news for employees. Could ISO 45001 be “light on actual requirements” too and just convey feel-good statements which – if they are no requirements – don’t really help employees?

Schweigegelübde

Samstag, 23. Januar 2016 - 00:42

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/VW-kommt-bei-Aufklaerung-der-Abgasaffaere-voran,volkswagen1134.html

[...] Demnach fühlten sich die Motoren-Entwickler damals, Ende 2006, von der Konzernspitze unter Druck gesetzt, einen sauberen Diesel-Motor zu präsentieren und zwar schnell und günstig. Offenbar war dies jedoch nicht zu schaffen.[...]

[...] “Schweigegelübde” in der Abteilung

In der Abteilung für die Motoren-Entwicklung hätten viele Ingenieure darüber Bescheid gewusst, sagen Personen, die mit den Untersuchungen bei VW vertraut sind. Auch Mitarbeiter und Manager, die erst in den folgenden Jahren neu dazu kamen, seien eingeweiht worden. [...]

Neben dem Betrug am Kunden liegt hier angesichts der vom Arbeitgeber zu verantwortenden und massiv auf die betroffenen Mitarbeiter wirkenden psychischen Fehlbelastung auch ein Verstoß gegen das Arbeitsschutzgesetz vor. Die Mitarbeiter wagten nicht, den Druck und ihre Fehlbelastungen zu thematisieren. Der Arbeitsschutzbeauftragte (und die Betriebsräte) waren anscheinend nicht unabhängig von Arbeitgeber genug, um vertrauenswürdige Ansprechpartner zu sein, an die sich die Mitarbeiter angstfrei hätten wenden können. Die Gefährdungsbeurteilungen der Arbeitsplätze, Aufgabenstellungen und Arbeitsbedingungen erfassten die Konfliktsituation der Mitarbeiter nicht. Der TÜV-Rheinland muss nun an den betroffenen Standorten überprüfen, ob dieser Vorfall ordentlich nach OHSAS 18001 untersucht wird.

 
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“Deutsche Wirtschaft” bevorzugt Verhaltensprävention im Arbeitsschutz

Dienstag, 19. Januar 2016 - 06:16

Die “Deutsche Wirtschaft” bevorzugt die Verhaltensprävention und arbeitet sehr gezielt daran, das im Arbeitsschutz durchzusetzen. Vorgeschrieben ist im Arbeitsschutz die Verhältnisprävention.

Seminar von PraxisCampus DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT:
http://www.praxis-campus.de/fernkurse/fernkurseundonlinekurse/betrieblichere-gesundheitsmanagerin-ihk-zertifikat.html

Gesetzlicher und gesellschaftlicher Auftrag

  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Luxemburger Deklaration der betrieblichen Gesundheitsförderung
  • Rechtliche Aspekte beim Umgang mit Gesundheitsdaten


Umsetzung und Controlling eines erfolgreichen BGM

  • Praktische Umsetzung geeigneter verhaltensorientierter Maßnahmen
  • Evaluation: Überprüfung der gesundheitlichen & ökonomischen Wirksamkeit
  • Nachhaltigkeit: Verankerung in die Unternehmenskultur

Es wird also Bezug zum Arbeits- und Gesundheitsschutz genommen, aber bei “Umsetzung…” im betrieblichen Gesundheitsmanagement ist nur von “verhaltensorientierten Maßnahmen” die Rede. Dier Verhältnisprävention wird nicht genannt.

Ich befürchte, dass es der deutschen Wirtschaft mit Werbung und Lobbyismus für ein vorwiegend verhaltenspräventiv orientiertes “Gesundheitsmanagement” einfach durch das Schaffen von Tatsachen in der Praxis gelingt, entgegen den im Arbeitsschutz vorgeschriebenen Prioritäten die Verhältnisprävention gegenüber der Verhaltensprävention zu bevorzugen und damit die Verantwortung der Unternehmen für die Beseitigung gesundheitsschädlicher Verhältnisse speziell im Bereich der arbeitsbedingten psychischen Belastungen zu schwächen. Das scheint leider eine koordinierte und erfolgreiche Strategie „der deutschen Wirtschaft“ zu sein.

Die letzte mir zu dem Thema bekannte gewerkschaftliche Gegenposition ist aus dem Jahr 2011. Wenn ich da nichts Neueres verpasst habe, dann ist die Aufklärung, die die Gewerkschaften hier betreiben müsste, zu schwach. Auf die Gewerbeaufsichten, die sich im Arbeitsschutz beim Fehlen der vorgeschriebenen verhältnispräventiver Maßnahmen leider auch von verhaltenspräventiven Maßnahmen beeindrucken lassen, ist leider kein Verlass.

Partner von PraxisCampus DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT:

  • Hochschule Fresenius (eine Beteiligung der Cognos AG)
  • BWRmed!ia
  • IHK Akademie Koblenz e.V.
  • Deutsche Bahn AG
  • BvD – Die Datenschützer
  • Office Seminare
  • mediaforwork