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Kaum ein Unternehmen handelt

Donnerstag, 8. Dezember 2011 - 07:04

http://www.arbeitssicherheit.de/de/html/nachrichten/anzeigen/696/Burnout/

Stressbedingte Arbeitsausfälle | 07.12.2011

Burnout: Kaum ein Unternehmen handelt

Betrachtet man den Schaden, den Burnout nicht nur Betroffenen, sondern auch den Firmen und der deutschen Wirtschaft verursacht, stellt sich die Frage, warum nicht aktiver gegen die stressbedingte Erkrankung vorgegangen wird. Ein möglicher Grund: Es gibt zu wenig Therapeuten!

Gefahr erkannt, aber nicht gebannt

Da stellt sich die Frage, warum nicht aktiver gegen die psychische Belastung angegangen wird, und zwar dort wo sie ursächlich entsteht: am Arbeitsplatz. Denn für Burnout machen Experten schließlich schlechte Arbeitsbedingungen verantwortlich. Doch die Resonanz ist gering. Einer Studie der EU-Osha zufolge sind zwar vier von fünf europäischen Managern besorgt angesichts des steigenden Stressaufkommens in den Unternehmen. Dagegen unternehmen tun aber nur weniger als ein Drittel der Firmen. Im europaweiten Vergleich schneidet Deutschland schlechter ab. Nur etwa 15 Prozent der Firmen sind in Sachen Burnout aktiv, in Europa immerhin 26 Prozent im Schnitt.

Unternehmen stehen in der Pflicht

Unterdessen empfiehlt die Prüfgesellschaft Dekra, dass Unternehmen stärker gegen eine stressbedingte Belastung am Arbeitsplatz vorgehen. Denn das Krankheitsbild de Burnouts entwickle sich zunehmend zum »modernen Arbeitsunfall«. Betriebe schenkten der Gesundheitsprävention ihrer Angestellten einfach zu wenig Aufmerksamkeit.

Hervorhebung nachträglich eingefügt

In dem Artikel wird die Kritik an mangelnder Verhältnisprävention mit mangelnder Patienten-Versorgung vermischt. Und Burnout wird wieder als Krankheit dargestellt, dabei sind in der Regel die daraus resultierenden Depressionen die Krankheit. Aber leider findet das Thema anscheinend nur dann Aufmerksamkeit, wenn “Burnout” gerufen wird.

Im Kern trifft der Artikel den Punkt: Die große Mehrheit der Unternehmen ignoriert ihre Pflichten. Wenn man die Verantwortlichen daraufhin anspricht, reagieren sie auch noch beleidigt oder lenken vom Problem mit Wohltaten irgend eines auf Vorzeigbarkeit hingetrimmten “Gesundheitsmanagements” ab, die nichts mit der vorgeschriebenen Verhältnisprävention zu tun haben. Die betreffenden Unternehmen scheinen sich das leisten zu können, obwohl ihre Missachtung des ganzheitlichen Arbeitsschutzes eindeutiger belegbar ist, als ein in vielen Fällen (jedoch nicht in allen Fällen) bestehender Zusammenhang zwischen psychischer Fehlbelastung und Erkrankung. Anscheinend ist der Verstoß gegen die Regeln eines vollständigen Arbeitsschutzes bei den heutigen Möglichkeiten von Unternehmen, ziemlich unbehelligt Recht zu brechen, nicht aufsehenerregend genug, um in den Medien so häufig thematisiert zu werden, wie die unüberraschenden Folgen des Rechtsbruchs, der “Burnout”.