Zertifizierungsgeschäft

Sonntag, 26. August 2012 - 10:37

Mit der Suche nur nach “Zertifizierungsgeschäft” fand ich interessante Artikel von Klaus Lohmann zum Geschäft mit Zertifikaten z.B. für Umweltschutzmanagementsysteme (ISO 14001). Da ist die Umwelt der Kunde, die sich schlecht persönlich gegen Gefälligkeitszertifikate wehren kann.

Bei OHSAS 18001 sind die eigentlichen Kunden die Arbeitnehmer. Gewerkschaften und Betriebsräte können dafür sorgen, dass die Zertifizierung hier glaubwürdiger wird, als im Umweltbereich. Dafür müssen sie allerdings noch aufwachen: Ich habe beim Thema OHSAS 18001 gar nichts gegen das Zertifizierungsgeschäft. Im Gegenteil - Gewerkschaften sollten hier mit eigenen Auditoren einsteigen, die dann auch Mitglieder von Betriebs- und Personalräten für interne Audits ausbilden können. Außerdem generieren Audits Berichte, die wichtig für die Betriebsarbeit sind. Dazu müssen die Arbeitnehmervertreter OHSAS 18001 (und vergleichbare Standards) aber erst einmal verstehen.

Natürlich denke ich auch an ILO-OSH. Bei der Entwicklung und Pflege dieses Standards können die Endkunden besser mitbestimmen. Aber OHSAS hat aufgeholt, besonders bei der Mitbestimmung und der Verantwortlichkeit des Top-Managements. Das liegt wohl auch daran, dass ILO-OSH durchaus erfolgreich ist, in Deutschland z.B. im Bund und in den Ländern. ILO-OSH ist für OHSAS, was Linux für Windows ist: ein Treiber. Schon deswegen wird ILO-OSH weiterhin im Geschäft bleiben. Außerdem können die Endkunden (die Arbeitnehmer) den Text kostenlos lesen. Aber ich glaube, dass die OHSAS zur ISO-Norm wird. Mit OHSAS 18001:2007 und OHSAS 18002:2008 wurde gute Arbeit geleistet und der BS 18004 zeigt, wie es weitergehen kann.


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