Arbeitgeber und Versicherer mit gemeinsamen Interessen

Donnerstag, 14. Juni 2012 - 01:49

Können Sie sich vorstellen, dass ein Unternehmen zusammen mit einem Krankenversicherer versucht, Arbeitnehmer davon zu überzeugen, dass es in dem Unternehmen keine nennenswerten vom Arbeitgeber zu verantwortenden psychischen Erkrankungen gibt - und dass die Arbeitnehmer dann später im manager magazin nachlesen konnten, dass aus ihrem Unternehmen doch überdurchschnittlch viele Kollegen mit Burnout in der Klinik landen? Was für eine merkwürdige Idee wäre so eine Vorstellung!

Eigentlich müssten die Versicherer ja auf der Seite ihrer Kunden stehen und Arbeitgeber angesichts ihrer nun selbst von der Bundesarbeitsministerin erkannten Versäumnisse im Arbeitsschutz schärfer angehen. Theoretisch könnten sich die Versicherer Kostenerstattungen an von Arbeitgebern in die Depression getriebenen Menschen von diesen körperverletzenden Arbeitgebern zurückholen. Ganz einfach wäre das aber schon nicht mehr, und darum ist der vielleicht für Versicherer und Arbeitgeber mit weniger Anstrengung verbundene Weg, es gemeinsam den Arbeitnehmern zu erschweren, überhaupt nachweisen zu können, dass Kostenerstattungen begründende Erkrankungen vorliegen und dass solche Erkrankungen durch offensichtliche Mängel im Arbeitsschutz verursacht worden sein könnten.

Siehe auch: http://blog.psybel.de/2012/06/13/berufsunfaehigkeitsverunsicherung/


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