Schluss mit Multitasking!

Montag, 20. Februar 2012 - 10:47

http://www.baua.de/de/Publikationen/Broschueren/A78.html

… Die vorliegende Broschüre … richtet sich an alle potenziell von Multitasking Betroffenen – also auch an Sie! – und formuliert Tipps zum individuellen sowie teamorientierten Umgang mit Arbeitsunterbrechungen und Multitasking. Damit nicht genug hilft sie Ihnen dabei, gemeinsam mit Ihren Kollegen den Ursachen von Arbeitsunterbrechungen auf die Spur zu kommen, um diese dann präventiv verhindern zu können. Denn dieses Ergebnis der BAuA-Studie sei bereits hier vorweg genommen: Im Sinne von Gesundheit, Motivation und Produktivität ist die beste Unterbrechung die, die gar nicht erst stattfindet! …

Auszug aus der BAuA-Broschüre Bitte nicht stören! Tipps zum Umgang mit Arbeitsunterbrechungen und Multitasking (2012, S. 23):

… Arbeitsunterbrechungen können durchaus positiv erlebt werden. Allerdings nur von jemandem, der eine einfache und monotone Aufgabe ausführt. Der freut sich möglicherweise sogar über die Störung, weil sie für eine willkommene Abwechselung und vielleicht für einen Motivationsschub sorgt. In diesem Fall können Arbeitsunterbrechungen von Fall zu Fall sogar leistungsförderlich wirken.

Anders verhält es sich für Arbeitnehmer, die mit anspruchsvoll(er)en Aufgaben betraut sind. Die sind im Regelfall von Arbeitsunterbrechungen eher genervt – und zwar umso stärker, je häufiger die Unterbrechungen stattfinden und/oder je ungünstiger der Zeitpunkt ist, an dem sie erfolgen. Besonders belastend sind Unterbrechungen immer dann, wenn die aktuelle Aufgabe gerade höchste Konzentration erfordert. Wer hat nicht schon die Erfahrung machen müssen, dass ein Telefonklingeln ganze Gedankengebäude und Zahlengerüste einstürzen lassen kann! Bis die dann nach der Unterbrechung wieder aufgebaut sind, vergeht viel Zeit und Mühe.

Das ist für den Unterbrochenen auf Dauer nicht nur ärgerlich, sondern kann Wohlbefinden und Gesundheit einschränken. Denn mit dem Umschalten von einer Aufgabe zur anderen und wieder zurück steigt der Aufwand, der zur Lösung der ursprünglichen Aufgabe notwendig wird. Irgendwann stellt sich dann beim Beschäftigten das Gefühl der Überforderung ein. Nichts wird fertig, weil man immer unterbrochen wird. Und wer glaubt, seine Aufgaben nicht mehr zu schaffen, wessen Schreibtisch oder Werkbank von Angefangenem und Halbfertigem überlagert ist, wer ständig neu anfangen muss, entwickelt negative Emotionen, reagiert körperlich mit schnellem Puls – und hat dann das, was in der Arbeitsmedizin Stress genannt wird. Stress gilt in der Wissenschaft als der arbeitsweltbezogene Hauptrisikofaktor für psychische Störungen und Erkrankungen, die nicht nur in Deutschland auf dem Vormarsch sind. …

(R…, Danke für den Hinweis.)

Siehe auch: http://www.arbeitstattstress.de/tag/multitasking/


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