Ministerin mit wenig Ahnung?

Dienstag, 1. November 2011 - 18:31

Die Thüringer Verbraucherschutzministerin Heike Taubert (SPD) ist auch für den Arbeitsschutz zuständig. Sie versteht aber leider nicht viel davon (wenn man dieser Meldung der DAPD trauen darf):
http://www.b2b-deutschland.de/thueringen/region/detail_dapd_3195556230.php (2011-10-25)

… Der Arbeitsschutz steht darüber hinaus durch veränderte Arbeitsprozesse vor neuen Herausforderungen. Während die körperliche Belastung durch technische Fortschritte weniger werde, böten erhöhter Zeitdruck und zu lange Arbeitszeiten nun verstärkt eine Gefahr für Beschäftigte, sagte Ziemer.

Aus diesem Grund sei es eine immer wichtiger werdende Aufgabe der Arbeitsschutzbehörden, Betriebe auf die psychische Belastung ihrer Arbeitnehmer zu kontrollieren. Diese Information müsse jedoch von den Arbeitgebern direkt kommen. Es sei nicht die Aufgabe der Arbeitsschutzbehörden, die Beschäftigten zu untersuchen. …

Wie man es richtig macht, könnt Heike Taubert von Christine Haderthauer (CSU) lernen, der derzeitigen Bayerischen Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen. Hoffentlich finden sich wenigstens die Fachleute in Heike Tauberts Ministerium besser im Arbeitsschutz zurecht, auch wenn da der Schwerpunkt selbst nach 15 Jahren Arbeitsschutzgesetz immer noch auf dem technischen Arbeitsschutz liegt.

Natürlich ist es nicht Aufgabe der Arbeitsschutzbehörden, die Beschäftigten zu untersuchen. Keiner, der etwas von Arbeitsschutz versteht, käme auf einen solchen Unsinn. Wenn Heike Taubert hier nicht falsch zitiert wurde, dann versteht sie die wichtigsten Grundlagen des Arbeitsschutzes nicht: Die Arbeitsschutzbehörden haben die Einhaltung des Arbeitsschutzgesetzes zu überwachen. Belastungen werden dabei aber nicht mit der “Untersuchung von Beschäftigten” ermittelt, sondern mit der Untersuchung von Arbeitsbedingungen.


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